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Beschirmte Ruine

Jagdschloss Platte bei Wiesbaden
Beschirmte Ruine

Das neu überdachte Jagdschloss Platte verkörpert moderne Architektur in harmonischem Einklang mit dem historischen Bauwerk.

Seit Baubeginn im Jahre 1823 unter Herzog Wilhelm von Nassau hat das frühklassizistische Jagdschloss Platte – nach seiner Zerstörung durch Brandbomben am 2. Februar 1945 – ein Drittel seines Daseins als Ruine gefristet. Das soll auch so bleiben – und zwar dauerhaft, denn der stete Verfall ist mittlerweile gestoppt.
Architektonische Vision
Um den Ruinencharakter zu erhalten, fiel 2003 auf Anregung der Stiftung Jagdschloss Platte e.V. und der Fachhochschule Wiesbaden die Entscheidung zum Bau eines gleichermaßen soliden und architektonisch ansprechenden Glasdaches.
Es sollte als Beschirmung, bestehend aus vier nach innen gerichteten Pyramiden, auf einer freitragenden Unterkonstruktion über der Ruine des Jagdschlosses schweben.
Wirklichkeit statt Vision
Diese Wunschvorstellung konnte realisiert werden. Mit diesem ehrgeizigen Projekt wurde das Ingenieurbüro Bangratz als Fachplaner für Glaskonstruktionen betraut.
Unter seiner Bauleitung mussten bei dem Pyramidendach mit seiner äußerst komplexen Aufgabenstellung die hohen Ansprüche an Design, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit erfüllt werden.
Die besonderen Anforderungen wie starke Verformung der Stahlunterkonstruktion und die exponierte Lage erforderten ausgefallene technische Detailentwicklungen und komplexe FEM-Berechnungen. Neben den klimatischen Bedingungen für den Innenraum spielen schließlich hohe Wind- und Schneelasten eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus musste die Ganzglaskonstruktion zu Reinigungszwecken betretbar sein.
Systemtechnik
Für den Projekterfolg war der Ausgleich der Fertigungs- und Montagetoleranzen von entscheidender Bedeutung. Objektspezifisch entwickelte Glassline ein Spidersystem mit einem dreidimensionalen Toleranzausgleich, um eine homogene Glasebene zu gewährleisten. Die patentierten Punkthaltesysteme bieten neben Ästhetik und Design ein Höchstmaß an Sicherheit durch die zwängungsfreie Lagerung der Scheiben.
Durch das optimierte Gelenksystem nimmt der Punkthalter die dynamische Verformung und thermische Ausdehnung der Stahlunterkonstruktion auf. Die statischen Spannungen in der Glastafel werden auf ein Minimum reduziert. Dieses Lagerungsprinzip minimiert das Bruchrisiko der Dachverglasung. Aufgrund der geringeren Spannungsspitzen in der Glasbohrung konnte der Isolierglasaufbau statisch wesentlich wirtschaftlicher dimensioniert werden. Die Konstruktion wirkt noch filigraner – bei gleichzeitiger Reduzierung der Glaskosten um über 20%.
Die besondere Wartungsfreiheit der Punkhaltesysteme von zehn Jahren, belegt durch umfangreiche Testreihen der Landesgewerbeanstalt Würzburg, zeugt von dem hohen Qualitätsstandard der Glassline-Systeme.
Ermöglicht wurde die Realisierung des 1 200 m² großen Pyramidendaches mit den Systemen ISO-68G und MONO-68G, bestehend aus 480 Sonnenschutz-Isolierglasscheiben, einer auskragenden Monoverglasung sowie mit Edelstahl-Spidern und über 1 500 Punkthaltesystemen. Das dreidimensionale Toleranzausgleichssystem, die hohe Sicherheit durch geprüfte Punkthaltesysteme bei gleichzeitiger Reduzierung der Projektkosten und die äußerst eindrucksvolle Optik waren die entscheidenden Erfolgsfaktoren. Nachdem seit 2004 im Jagdschloss Platte wieder trockene Jahreszeiten zu genießen sind, ist mit der schwebenden Beschirmung der Grundstein für den weiteren Ausbau zur gastronomische Nutzung gelegt.
Weitere Informationen
Punktgehaltene Verglasung bba 527
Architekt: Dipl.-Ing. Hans-Peter Gresser, Wiesbaden Fachplaner: Ingenieurbüro Bangratz, Heilbronn
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