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Belastbar kapillarpassiv

Neubau einer Dachterrasse in Biel
Belastbar kapillarpassiv

Beim Neubau eines Schweizer Uhrenherstellers dient das parkähnlich gestaltete Dach als Restaurantterrasse und Pausenbereich. Großzügige Granitflächen müssen hohen Belastungen standhalten – und dauerhaft ansehnlich bleiben. Bei einem 0˚-Dach zwar eine Herausforderung, aber elegant gelöst mit belastbaren Flächendrainagen.

Qualität mit Präzision ist für Rolex oberste Maxime. Das gilt für die Herstellung der hochwertigen Uhren genauso wie beim Neubau am Standort Biel in der Schweiz. Rolex hat hier seine gesamte Uhrwerkproduktion neu organisiert und rationalisiert. Herzstück des gläsernen Neubaus ist das mehrstöckige Hochlager mit mehr als 46 000 Lagerplätzen. Von hier aus werden alle für die Uhrwerke benötigten Teile zu den Uhrmachern in die verschiedenen Werkstätten gebracht: Dies geschieht über ein vollautomatisches Förderbandsystem über das ganze Produktionsgebäude. So können an jedem Werktag rund 2 900 Uhrwerke zusammengebaut werden.

Zusätzlich zur neu gebauten Produktionsfläche entstanden weitere Büroarbeitsplätze, ein Restaurant, eine Bibliothek und ein Auditorium. Auf dem Dach entfaltet sich heute eine Dachterrasse als grüne Erholungsoase für Mitarbeiter und die Besucher des Restaurants.
Dachterrasse mit verschiedenen Belastungszonen
Granitwegflächen führen die Besucher an Pflanzfeldern entlang über die Terrasse. Was leicht und elegant wirkt, stellt höchste Anforderungen an die Belastbarkeit. Denn auf einer Fläche von 3 000 m² wurden hochwertige Natursteine verlegt. Außerdem ist am Dachrand der schwere Fensterreinigungslift mit 5 000 kg Gewicht verankert. Allein die Logistik war eine gewaltige Aufgabe: Jede Palette mit Granitplatten wog 2 t und musste an exakt vorgegebenen Stellen zwischengelagert werden, um das Dach nicht zu überlasten. Dann galt es, die Platten von Hand einzusetzen. Denn schweres Gerät konnte auf der Dachfläche nicht verwendet werden.
Schwerer Naturstein auf 0°-Dach
Die Dachflächen des Neubaus waren ohne Gefälle ausgeführt worden. Dadurch kann sich Sickerwasser bis zu einer Höhe von 12 mm anstauen. Eine direkte Verlegung im Splittbett schied damit aus: Denn Kies und Splitt sind nicht kapillarpassiv. Steht Wasser auf der Abdichtung, wandert es über die Konstruktion wieder nach oben. Hässliche Feuchteflecken und die Verunkrautung der Fugen sind die Folge. Zweites Problem: das Gewicht. Die erforderliche Dicke der Drainschicht hätte zu einer erhöhten Belastung und damit zu Problemen mit der Statik geführt. Es galt also eine Lösung zu finden, die das Sickerwasser zuverlässig abführt und zudem das Dach nicht zusätzlich beschwert.
Deshalb schlug der Garten- und Landschaftsbauer den Einsatz der Flächendrainage AquaDrain HU vor. Denn die Flächendrainage ist hoch belastbar und gleichzeitig kapillarpassiv. Dazu ist sie so leichtgewichtig, dass sie auch doppelt verlegt werden kann, um den kapillarbrechenden Hohlraum zu vergrößern. Pro Quadratmeter fällt die Matte mit nur rund 1 kg ins Gewicht.
Diese Flächendrainage war für die Gegebenheiten ideal. Sie wurde speziell für die lose Verlegung in Kombination mit höheren Flächenlasten entwickelt. Der Belag wird vollflächig aufgestelzt: Das verhindert, dass Staufeuchte zurück in die Konstruktion und damit in die Natursteinplatten gelangt. Hässliche Feuchteflecken und Verunkrautung der Fugen werden vermieden.
So kam es zur Ausführung: Auf dem größten Teil des Daches wurde die Flächendrainage von Gutjahr doppelt verlegt und so ein kapillarbrechender Hohlraum von rund 32 mm geschaffen. Darauf setzten die Garten- und Landschaftsbauer die Serizzo-Granitplatten im Format 40 x 120 x 3 cm in einem Kies-/Splittbett ein. Als Anschluss zum Randbereich wurde die Drainage auf einem 1 m breiten Streifen einlagig verlegt.
Befahrbare Flächendrainage für den Randbereich
Die größte Belastung des Daches liegt auf dem vom Lift befahrenen Randstreifen von 1 m Breite. Daher wurde dort die speziell für befahrbare Betonflächen entwickelte Flächendrainage AquaDrain HB-B eingesetzt. Darauf wurde ein Betonüberzug aufgebracht. Über den Bodenabläufen kamen die stufenlos höhenverstellbaren Ablaufroste AquaDrain DR im Format 40 x 40 cm. Hierauf wurden 8 cm-Granitplatten verlegt. Anstelle einer Gitterrostauflage wurde der Granit auf die Rahmengröße zugeschnitten, mit Entwässerungsschlitzen versehen und eingelegt. Somit ist der Bodenablauf kaum sichtbar; das harmonische Gesamtbild bleibt bestehen. Die Ablaufroste ermöglichen zudem dort jederzeit eine Revision.
Planung: Gebert Architekten AG, Biel-Bienne, CH Strässler und Storck Architekten Caretta und Weidmann Baumanagement, Zürich, CH
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