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Anforderung:
Sichere und wärmebrückenreduzierte Befestigung von Balkonen mit Höhenversatz an der Schwelle
Lösung:
Wärmegedämmtes Anschlusselement speziell für auskragende, höhenversetzte Balkonplatten
Mit 360 000 m2 Grundstücksfläche ist das Düsseldorfer Quartier Central eines der größten innerstädtischen Entwicklungsprojekte in Nordrhein-Westfalen. Thema des Quartiers sind die französische Lebensart und die deutsch-französische Liaison. Bereits 2003 wurde mit der Realisierung des Viertels begonnen. Mit der Fertigstellung des „25hours Hotels Das Tour“ auf dem Gelände des ehemaligen Derendorfer Güterbahnhofs war der Aufbau des neuen Quartiers 2018 schließlich abgeschlossen.
Gleichmäßig strukturierte Fassade
Beauftragt durch den Bauherrn ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG entwarfen HPP Architekten ein in drei Zonen gegliedertes, 19-geschossiges Hotel mit einer Bruttogrundfläche von 12 000 m² und 200 Zimmern. Aufgrund der Höhe des Gebäudes und der repräsentativen Bedeutung legten sowohl Planer als auch Bauherr großen Wert auf eine Fassade ohne „Rückseiten“. Deshalb wurde die tragende, klar gerasterte Lochfassade an allen Seiten gleich ausgebildet.
Architekt Jan Sauermann: „Ein wichtiger Gestaltungsaspekt war die konsequente Einhaltung des fortlaufenden Fugenbildes vom Erdgeschoss bis zur Krone.“
Dank der regelmäßigen Struktur der Metall-Fassade konnten die Aluminiumpaneele seriell gefertigt und montiert werden. Das Hotel wurde in filigraner Bauweise mit Flachdecken realisiert. Im Deckenraster befinden sich vier große Stützen, deren Durchstanztragfähigkeit mit „HDB Dübelleisten“ von Halfen gewährleistet wird.
Gebäudegliederung klar ablesbar
Die einzelnen Zonen der gerasterten Fassade spiegeln die Funktion der Innenräume wider. Die Sockelzone erstreckt sich über zwei Geschosse und beherbergt die Lobby sowie Seminarräume. Große Glasflächen ermöglichen die Kommunikation zwischen innen und außen und bieten einen Ausblick auf den angrenzenden Park.
Die Regelgeschosse formen den mittleren und gleichzeitig größten Teil des Gebäudes mit den Beherbergungszimmern in den Etagen 2 bis 14. In diesem Bereich beherrschen klar definierte Fensteröffnungen das Fassadenraster, ergänzt durch vorgelagerte Absturzsicherungen aus Glas. Die schrägen Laibungen der Fenster sind sowohl Gestaltungselement als auch funktional bedingt: Sie lassen die Öffnungen größer erscheinen, als sie tatsächlich sind.
Das 15. Stockwerk bildet eine gestalterische Zäsur in Form einer leicht zurückgesetzten, dunkleren Fuge, um die Abgrenzung von der Mittelzone des Baus zu markieren. In der Krone des Hochhauses befinden sich das Restaurant und die Hotelbar, die häufig auch von Nicht-Hotelgästen frequentiert wird. Die kulinarische Besonderheit: Alle Getränke, sogar das Bier, stammen aus Frankreich. Durch die Vollverglasung ermöglichen die beiden oberen Geschosse eine Aussicht bis nach Köln.
Balkone mit innovativen Anschlüssen
An der Südfassade zum Louis-Pasteur-Platz wurde ein weiteres prägnantes Gestaltungselement platziert: Gleichmäßige Balkon-Paare über 13 Geschosse unterstützen die geometrische Formensprache. Bestückt mit französischen Badewannen greifen die Balkone das übergreifende Thema des deutsch-französischen Mix des Viertels auf und laden hinter einer Brüstung aus Glas zur extrovertierten Entspannung ein.
Befestigt wurden die Balkone mit „HIT-MVX Iso-Elementen“ von Halfen. Die neuen Anschlüsse ermöglichen ausgefallene Geometrien und übertragen hohe Querkräfte und Biegemomente. Sie kommen bei Elementplatten im Eckbereich ohne eine zusätzliche deckenseitige Aussparung aus. Die verwendeten HIT Iso-Elemente bestehen aus klassischen Zugstäben sowie innovativen roten CSB-Lagern aus faserverstärktem Hochleistungsmörtel. Die Lager ersetzen störende Druckstäbe auf der Unterseite der Elemente sowie Querkräftestäbe und sorgen für einen schnellen und sicheren Einbau. Die bauseitige Bewehrung ist durch die einlagig angeordneten HIT-Stäbe gewährleistet. Gemäß DIN 4108-2 und EnEv reduzieren die HIT-MVX Iso-Elemente Wärmebrücken und minimieren Energieverluste.
Planerische Herausforderung
Eine planerische Herausforderung lag im Höhenversatz an der Schwelle der Balkone. Die Oberkante der jeweiligen Rohbau-Decke liegt etwas höher als die Oberkante des Balkons. Früher wurde der Zugstab in der Regel schlaufenförmig abgebogen. Um den Höhenversatz auszugleichen, war jedoch eine andere Bewehrungsführung notwendig. „Als erster Hersteller konnten wir einen kurzen Stab mit Ankerkopf anbieten“, erläutert Thorsten Tilinski vom technischen Innendienst bei Halfen. Mit dieser Lösung konnten die Balkone montiert werden.
Architekt Jan Sauermann: „Eher aus der Urlaubshotellerie bekannt, sorgen die Balkone in einem Haus, das sich vor allem an Geschäftsreisende richtet, für einen Hingucker. Darüber hinaus unterstreichen sie die Formensprache des Fassadenrasters und nehmen so einen hohen gestalterischen Wert ein.“
Deutsch-französischer Charme
Neben den Balkonen greift auch das vom schwedischen Designerteam Stylt Trampoli entworfene Konzept der Innenräume das Thema der deutsch-französischen Verbundenheit auf. Während die „französischen“ Zimmer mit warmen Farben und verspielten Elementen gestaltet wurden, sind die „deutschen“ Zimmer mit kühlen Tönen und geradlinigen Formen eingerichtet. In den Suiten verbinden sich beide Stile miteinander. Auch in der Lobby vermischen sich die deutsche und die französische Kultur miteinander – beispielsweise durch das übergreifende gestalterische Thema der Tour de France, das sich wie ein roter Faden durch das gesamte Hotel zieht. Zudem erinnert die Möblierung des Eingangsbereichs an französische Straßencafés.
Bauherr: ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG
Architekten: HPP Architekten, Düsseldorf
www.hpp.com
BGF: 12 000 m²
Zimmer: 200
Standort: Düsseldorf
Architekt Jan Sauermann: „Eher aus der Urlaubshotellerie bekannt, sorgen die Balkone in einem Haus, das sich vor allem an Geschäftsreisende richtet, für einen Hingucker. Darüber hinaus unterstreichen sie die Formensprache des Fassadenrasters und nehmen so einen hohen gestalterischen Wert ein.“
Architekt Jan Sauermann: „Ein wichtiger Gestaltungsaspekt war (…) die konsequente Einhaltung des fortlaufenden Fugenbildes vom Erdgeschoss bis zur Krone.“
Einbausicherheit durch Symmetrie
Durch die spezielle Form des neuen doppelsymmetrischen CSB-Lagers ist das HIT-MVX Iso-Element für auskragende Balkonplatten symmetrisch. Es kann deshalb unabhängig von der Decken- oder Balkonrichtung eingebaut werden. Das sorgt für noch mehr Einbausicherheit.
- Weitere Einblicke ins „25hours Hotel Das Tour“ zeigt das folgende Video:
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