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Ausbalanciertes Detail

Ausbildung von Außenwand-Decken-Knoten bei monolithischen Ziegelkonstruktionen
Ausbalanciertes Detail

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Mit der stetigen Verschärfung der Energieeinsparverordnungen sind auch die Anforderungen an Außenwände erheblich gestiegen. Wie dennoch alle bauphysikalischen, konstruktiven, ökologischen und ökonomischen Anforderungen zu erfüllen sind, zeigt ein Konstruktionsbeispiel, bei dem die Balance bauphysikalischer und konstruktiver Details passt.

Dipl. Ing. Clemens Kuhlemann | jo

Bei einer monolithischen Konstruktion werden die bauphysikalischen Anforderungen mit modernen Poroton-Ziegeln und der im Ziegel integrierten Dämmung aus Mineralwolle oder Perlit „am Stück“ gewährleistet. Dies gilt für den Wärme- und den Feuchteschutz als auch für die Statik sowie den Schall- und Brandschutz ­ im Einfamilienhaus und im Mehrgeschosser.
Waren die Eigenschaften des Ziegels hinsichtlich Brand- und Feuchteschutz seit jeher optimal, so musste nach den EnEV-Verschärfungen peu à peu der Zielkonflikt zwischen verbessertem Wärmeschutz einerseits und zwangsläufig damit einhergehenden verringerten Rohdichten und Druckfestigkeitsklassen andererseits gelöst werden.
Mit Poroton-Ziegeln gelingt es z. B. im Geschossbau, mit charakteristischen Mauerwerksfestigkeiten von über 5 MN/m2 bis zu neun Geschosse statisch sicher auszuführen. Die Lambda-Werte sorgen für einen optimalen Wärmeschutz ­ bei gleichzeitiger Einhaltung der zugesagten Schallschutzanforderungen – und das monolithisch.
Konzentration auf den Wand-Decken-Knoten
Damit ist der Planungsaufwand bei einer monolithischen Außenwandkonstruktion deutlich reduziert. Vier senkrechte Linien beschreiben den Außenputz, die Konstruktion und den Innenputz, weniger geht nicht. Im Grunde ist somit bei einer monolithischen Außenwandkonstruktion nur der Wand-Decken-Knoten zu beachten.
Am Wand-Decken-Knoten ist die Bauteilgeometrie mit unterschiedlichen Materialien und unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeiten inhomogen. Beton leitet Wärme bekanntermaßen wesentlich besser als Ziegel, sorgt also in diesem Detail für Energie-Verluste. Aus Sicht des Wärmeschutzes wäre deshalb eine möglichst geringe Betondeckenauflagertiefe gut. Das kann aber Probleme bei Statik, Brand- und Schallschutz nach sich ziehen und macht die Planung komplex. Der Ziegel muss also hier die Defizite des Betons ausgleichen.
Planung und Ausführung
Dr. Thomas Kranzler, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V., hat in einem Fachbeitrag der Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel überzeugend dargelegt, wie eine optimale Konstruktion aussehen könnte.
Er schlägt vor, dass die Betondecke zu zwei Dritteln auf der monolithischen Ziegelaußenwand aufliegen sollte. Das restliche Drittel wird mit einer geeigneten Stirndämmung ausgefüllt. Damit ein homogener Putzgrund entsteht, wird eine Ziegelschale an der Außenseite angeordnet.
Die Stirndämmung sollte so flexibel sein, dass sie eine mögliche Verkürzung der Stahlbetondecke infolge Kriechens und Schwindens ausgleichen kann. Trennlagen aus Bitumenpappe ober- und unterhalb der Ziegel sowie Weichfilzstreifen an der inneren Wandkante vermeiden Spannungsspitzen.
Dieser Vorschlag ist ein idealer Kompromiss zwischen bauphysikalischen und konstruktiven Anforderungen. Durch Anwendung der vereinfachten Berechnungsmethoden nach Eurocode 6 wird der Planungsaufwand somit verringert und auch Kosten gespart.
Der Vorschlag Dr. Kranzlers stellt dar: Bei der Planung und Ausführung monolithischer Außenwandkonstruktionen kommt es auf die Ausgewogenheit bauphysikalischer und konstruktiver Details an. Die Fixierung allein auf Wärmeschutzanforderungen wird der Komplexität modernen Bauens nicht gerecht. Moderne Poroton-Ziegel ermöglichen bei optimaler Planung und Ausführung den Bau hochwertiger Gebäude, die nicht nur alle Anforderungen an Wärme-, Feuchte- und Brandschutz, sondern auch an Statik und Schallschutz erfüllen.
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