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Anspruchsvoll reduziert

Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Umkirch
Anspruchsvoll reduziert

Weiß leuchtende Putzflächen, strenge Formen, großzügige Verglasung – das neue Gebäude der Firma Kramer in Umkirch fällt ins Auge. In seiner markanten Kubatur finden drei Geschäftsbereiche ihren Platz. Für das Unternehmen ist der repräsentative Neubau nicht nur Teil des Marketings, sondern auch Teil der Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern.

Dieter Klasen, Produktmanager WDVS, Brillux | jo

Da der seit Jahrzehnten bestehende Stammsitz in Freiburg für die Firma Kramer keinen Expansionsspielraum mehr zuließ, entschied man sich für einen Neubau „auf der grünen Wiese“.
Auf rund 15 000 m2 Grundstücksfläche errichtete das Unternehmen im südbadischen Umkirch einen neuen Firmensitz. Das Unternehmen setzt mit seinen drei Geschäftsbereichen Kühlraum, Ladenbau sowie Dämmtechnik europaweit anspruchsvolle Gebäudeprojekte und Einrichtungen für Industrie, Handel und Handwerk um. Klar, dass der neue Firmenstandort ökologisch, technisch und ästhetisch glänzen sollte. Man wünschte sich ein einzigartiges, zukunftsweisendes Gebäude, das alleine schon durch seine Form besticht und in deren Architektur sich ein Bezug auf die eigenen Geschäftsbereiche findet. Zudem war es für den Bauherren wichtig, Ressourcen zu schonen und nachhaltig zu wirtschaften. Gemeinsam mit dem Architekten Frank Rosenkranz aus Kirchzarten entwickelte man Form und Lage des Neubaus.
Skulptural
Er entwarf ein in Stahlbetonmassivkonstruktion ausgeführtes Verwaltungsgebäude mit skulpturalem Charakter, der durch die teilweise schräg angeordneten Außen- und Innenwände zusätzlich betont wird. Die aus Leimholzträgern sowie Betonstützen in einem wirtschaftlichen Raster konstruierte Werkhalle ließ einen hohen Vorfertigungsgrad zu.
Aufgrund der Anlieferungssituation sah das Gesamtkonzept im nördlichen Teil des Grundstücks einen klar strukturierten Baukörper in Beton- und Holzskelettkonstruktion mit Paneel-Sandwichfassade als Produktionshalle vor. Im südlichen, keilförmig zugespitzten Teil schmiegt sich an dessen Brandwand das in Stahlbetonmassivkonstruktion errichtete, zweigeschossige Verwaltungsgebäude, das sich nach Süden mit Ausblick auf den Schwarzwald orientiert. Es besticht durch seine prägnante Auskragung mit schräger, komplett verglaster Fassade des Besprechungsraumes im Obergeschoss sowie in den vollständig verglasten repräsentativen Besucher- und Ausstellungsräumen im Erdgeschoss.
Durch die zweifache Abknickung des Gebäudes entstanden im Norden und Süden jeweils Innenhöfe als Freiräume. Gleichzeitig wurde mit der Abknickung und den somit entstehenden drei Teilkörpern den drei Unternehmensbereichen Rechnung getragen.
Energiekonzept
Die großzügige Verglasung des Verwaltungsbaus sorgt in beiden Geschossen für eine maximale Tageslichtnutzung, wodurch der Strombedarf minimiert und das Wohlbefinden der Mitarbeiter erhöht wird. Obwohl die Räumlichkeiten nach Süden hin ausgerichtet sind, heizen sie sich selbst im Hochsommer nicht auf, weil das weit auskragende Obergeschoss für eine gute Verschattung der Räume und des Foyers in Erdgeschoss sorgt.
Das Energiekonzept stand unter der Zielvorgabe, eine ausgeglichene Emissionsbilanz und gleichzeitig einen sehr geringen Primärenergiebedarf sicherzustellen. Als „Null-Emissions-Gebäude“ repräsentiert der Neubau das Unternehmen. Insgesamt unterschreitet das Objekt die Vorgaben der zum Planungsbeginn gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV 2007) um rund 30 %. Dafür sorgen die hochwertige Wärmedämmung und die energiesparende Lüftungsanlage, die durch eine Grundwasser-Wärmepumpe gespeist wird. Die darin eingebaute Wärmerückgewinnung führt in Verbindung mit dem Erdreichwärmetauscher zu einer Energieeinsparung von fast 90 %.
Das Gebäude kann dennoch jederzeit zusätzlich über Fenster belüftet werden, infolge dessen die Leistung der mechanischen Lüftungsanlage auf ein Minimum reduziert wird. Durch Nachtlüftung und ein adiabat arbeitendes System kann das Gebäude gekühlt werden. Eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach des Produktionsgebäudes hat eine Leistung von 85 kWp und deckt damit die maximale Leistung der Wärmepumpe. Das Flachdach des Verwaltungsbaus ist extensiv begrünt und sorgt somit für thermischen Ausgleich. Das Regenwasser wird in einer Zisterne aufgefangen und als Brauchwasser sowie zur Bewässerung der Außenanlagen genutzt.
Strahlend verputzt und warm eingepackt
Im abwechslungsreichen Zusammenspiel der Glasflächen mit strahlend weiß verputzten Fassadenabschnitten sowie dem kontrastreichen, metallischen Ton der Produktionshalle präsentiert sich der Verwaltungsbau. Trotz seiner außergewöhnlichen Formensprache fügt er sich behutsam in die Landschaft ein.
„Für uns war es wesentlich, die scharfkantige Form des Baukörpers zu betonen, deshalb entschieden wir uns für den Farbton Weiß“, so Architekt Frank Rosenkranz.
Zudem konnte durch die Farbe Weiß ein hoher Reflexionsgrad erreicht werden, um die einstrahlende Wärmeenergie zu mindern und somit das Aufheizen des Gebäudes zu reduzieren. Die Anforderungen an die Oberflächenqualität des Putzes hinsichtlich der streng geschliffenen Form, der Ebenheit und Risssicherheit sowie der Algenbeständigkeit führten zur Wahl eines sehr feinkörnigen mineralischen Leichtputzes mit Silikat Finish 1811 in Protect-Qualität, welcher das homogene Erscheinungsbild zur Geltung bringt:
„Die Fläche sollte wie aus einem Guss wirken. Damit kein Ansatz sichtbar ist, wurde die Westfassade komplett an einem Tag verputzt“, so der Architekt.
Das Fassadenkonzept hat bei dem Objekt nicht nur gestalterisch eine Schlüsselfunktion, sondern leistet einen wesentlichen Beitrag zum Energie-Konzept. So unterschreitet das mit einem Wärmedämm-Verbundsystem von Brillux (14 cm Stärke) gedämmte Bürohaus alleine durch das hoch isolierende Material die aktuelle Wärmeschutzverordnung um rund 30 %. Das Putzsystem baut sich in folgenden Schichten von innen nach außen auf:
  • Flächenarmierung: WDVS Klebe- und Armierungsmörtel L 3500
  • WDV-System 1: mit EPS-Dämmplatten 14 cm
  • Oberputz: Silcosil KR K2 3674 in Protect Qualität
  • WDV-System 3: Mineralwolle-Dämmplatten 14 cm
  • Oberputz: Mineral-Leichtputz KR K2 3664
  • Egalisierungsanstrich: mit Silikat-Finish 1811 in Protect Qualität
Für eine effiziente Dämmung des Sockelbereichs wurden spezielle WDVS- Sockeldämmplatten eingesetzt und bei der Brandwand kamen den erhöhten Brandschutzauflagen (A2 nach DIN 4102) entsprechend Mineralwolle-Dämmplatten zum Einsatz.
Bezug zur Leistung und Umgebung
Seine kundenspezifische Lösungskompetenz in Sachen Inneneinrichtung stellt Kramer mit den eigenen Räumlichkeiten unter Beweis. Die Eingangstheke, die Besprechungsräume und Besucherbereiche sind hier die Höhepunkte. Ausgesuchte Materialien wie Glas, weiße Putzflächen, Sichtbeton, Teppiche und Fliesen ergänzen sich kontrastreich. Die hochwertige Inneneinrichtung ist aber auch ein Zeichen für die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern. Die nach neuesten ergonomischen Gesichtspunkten eingerichteten Büros sind weitere Faktoren, dass die Mitarbeiter sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen.
Architekt | Planung: Dipl. Ing. Frank Rosenkranz, Kirchzarten
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