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Anpassung an jede Dachform

Schule in Remerschen, Luxemburg
Anpassung an jede Dachform

Am Eingang der luxemburgischen Ortschaft Remerschen ist neben der neu errichteten Turnhalle ein Schulkomplex für alle Kinder der drei Gemeinden Schengen, Remerschen und Wintringen entstanden.

Das Zentrum besteht aus zwei Gebäudekomplexen: école précoce und préscolaire (Vorschule und Kindergarten) mit vier Gruppen und école primaire (Schule) mit zwölf Klassen.
Um den Maßstäblichkeiten des Ortes gerecht zu werden, wurde der vom Architekturbüro Herman & Valentiny et Associés geplante Baukörper in verschiedene Richtungen über das Grundstück verteilt.
Der natürliche Verlauf des Geländes blieb weitgehend erhalten. Die Kanten der zweigeschossigen Gebäude bilden neue Räume, die dann mit Pflanzungen zu Pausen-, Eingangs- und Gartenbereichen gestaltet wurden.
So gliedern sich die Gebäude, die Spielfelder sowie die Schulhöfe auf verschiedenen Ebenen und ermöglichen stets neue Ein- und Ausblicke.
Beide Gebäudekomplexe basieren auf dem gleichen Entwurfsprinzip: großzügige Eingangshalle, teilweise zweigeschossig, multifunktionale Nutzung und direkte Verteilung zu den Klassen-/Gruppenräumen.
In einer freien Grundrisskonfiguration verteilen sich die zu Paaren gruppierten Klassenräume nach Orientierung und Belichtungskriterien. Einhüftig angeordnete, sich aufweitende Flure und Galerien erschließen zudem Bereiche wie Bibliothek, Pausenzone und Besprechungsnischen.
Offenes Raumkonzept
Die Klassenräume selbst sind mit Nebenräumen und Oberlichtern versehen. Dank der Gruppierung der transparenten Klassenräume mit ihren Schiebetüren und Einbauschränken ist eine offene und individuelle Lehrform möglich.
Zwischen zwei Klassen liegt jeweils ein Zusatzraum, der sowohl von der einen wie von der anderen Klasse oder als eigenes Zimmer genutzt werden kann.
Alle weiteren Räume wie Musiksaal, Bibliothek, Ateliers und Sanitärräume sind zentral an die Erschließungsebenen gegen Norden gelegt. Das weite, über die Baukörper auskragende Dach schützt bei schlechtem Wetter den Pausenbereich.
Naturbelassene Materialien
Eine leichte Holz-Glas-Konstruktion mit größtenteils vorgefertigten konstruktiven Betonelementen markiert die Bauweise des neuen Komplexes.
Die Betonelemente ermöglichten einen schnelleren Bauablauf und eine höhere Qualitätssicherung. Im Ergebnis entstand eine besondere Transparenz sowie ein flexibles Raumkonzept, so dass jeder Raum von mehreren Richtungen belichtet und begangen werden kann. Alle Materialien sind naturbelassen, was eine vertraute Raumatmosphäre vermittelt. Auch in den Außenbereichen ist das Konzept der naturbelassenen Materialien wieder zu finden.
Vorplätze und Pausenhöfe sind mit Holzbohlen belegt. Die Abgrenzungen dieser Räume erfolgen mit einheimischen Pflanzen und Baumarten. Sie sind gestalterische und raumbildende Elemente und bilden in Ergänzung zu den Baukörpern eine architektonische Einheit.
Ressourcenschonender Energieeinsatz
Mit der Ausrichtung der Gebäude und den nach Süd/Süd-West orientierten Fensterflächen kommt es zu einer natürlichen Belichtung der Innenräume.
Außerdem erhalten die Klassenräume über große Fensteröffnungen zum Flur und über die Oberlichter natürliches Licht von beiden Seiten. Ein zusätzliches Lichtlenk- und Steuerungssystem ermöglicht die Belichtung in große Tiefen bei gleichzeitiger Reduktion des Stromverbrauchs. Die Flure dienen als vorgeschaltete Pufferzone zwischen Außenraum und Nutzraum. Sie werden nur minimal beheizt und tragen durch ihren passiven Energiegewinn zur Energieeinsparung bei.
Das Oberflächenwasser der Außenanlagen wird in eine Versickerungsgrube unterhalb des Sportplatzes abgeleitet. Zusätzlich wird durch eine eigene Fotovoltaik(PV)-Anlage auf den Dächern Energie gewonnen.
Dachintegrierte Solaranlage
Die PV-Anlage soll den elektrischen Energiebedarf für die Beleuchtung der Schule und des Kindergartens durch Energiegewinnung aus Sonnenlicht decken.
Für die PV-Anlage wurde von den Architekten ein amorpher Zelltyp ausgewählt. Diese PV-Zellen haben eine geringere Leistungsdichte als kristalline Zellen. Es muss deshalb eine größere Fläche installiert werden, um eine vergleichbare Anlagenleistung zu erreichen. Der große Vorteil von amorphen Zellen ist jedoch, dass sie auch bei ungünstiger Ausrichtung und Neigung sowie einem hohen diffusen Strahlungsanteil einen großen Anteil der Sonnenenergie umwandeln können.
Eingesetzt wurde die stromerzeugende Dachbahn „Evalon-Solar“ vom Dach-Spezialisten alwitra GmbH & Co.
Flexible Anpassung an jede Dachform
„Evalon-Solar“ ist eine Kombination aus flexiblen Fotovoltaik-Modulen von Uni-Solar mit thin-film-triple-junction-technology, die auf die seit langem praxisbewährten Kunststoffdachbahnen Evalon laminiert sind. Damit wird eine flexible Anpassung an jede Dachform erreicht. Zusätzliche Rahmen mit Aufständerungen sind nicht mehr erforderlich. Die flexiblen, dreilagig mit Solarzellen aus amorphem Silizium angereicherten Fotovoltaik-Module sind allseitig wetterfest, transparent und polymerverkapselt. Von den drei übereinander liegenden Silizium-Schichten werden jeweils unterschiedliche Wellenlängen des Sonnenlichts genutzt, womit der Wirkungsgrad erhöht und konstante Erträge garantiert werden.
Da die umlaufende Dachkante der Gebäude sowie einzelne Dachgauben zu Energiegewinnung genutzt werden, stellt dieses System für die Architekten einen optimalen Anwendungsfall dar.
Weitere Informationen
Kunststoffdachbahnen „Evalon-Solar“ bba 503
Architekt: Architekturbüro Herman & Valentiny et Associés, Remerschen
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