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Aluminiumfassade für mediterrane Sonnenintensität

Neubau eines Wohnhauses in Sintra in Portugal
Aluminiumfassade für mediterrane Sonnenintensität

Mit außergewöhnlichem Gestaltungskonzept, hochwertigen Materialien und überzeugender Fassadentechnik haben die Architekten Anabela da Silva Leitao und Daiji Kondo ein Einfamilienhaus in Sintra geschaffen und erhielten dafür den Architekturpreis „Innovative Architekturformen: Design und Nachhaltigkeit“.

Das Wohnhaus, das aus sieben versetzten Halbetagen und einem großzügigen Schwimmbad besteht, vermittelt einen hellen lichtdurchfluteten Eindruck und hebt sich von den benachbarten Häusern im typisch portugiesischen Landhausstil ab. Die Bruttogrundfläche beträgt großzügige 600 m² inklusive 100 m² für ein Schwimmbad auf der untersten Ebene mit Verglasung und Ausgang zum Garten. Durch die Fassade aus großen planen Aluminiumkassetten in Silbermetallic, die im Kontrast zu natürlich wirkenden Holzpaneelen stehen, wird je nach Lichtintensität die kontinuierliche Reflektion von Licht und Schatten durch die südwestliche Ausrichtung des Gebäudes verstärkt.

Dafür wurden 2 mm dicke Aluminiumbleche zu Kassetten abgekantet und als hinterlüftete, vorgehängte Fassade auf eine Aluminium-Unterkonstruktion montiert. Gefertigt wurden die Kassetten aus einbrennlackiertem Aluminium von der Novelis Deutschland GmbH ursprünglich als Aluminiumbänder auf einer 230 m langen Bandlackierungsanlage (Coil-Coating-Anlage). Hier entstehen 2 mm dicke Breitbänder mit bis zu ca. 10 t Gewicht, die nach dem Lackieren zu Blechen geschnitten werden und als vorlackierte Bleche zum nachträglichen Verformen vorgesehen sind. Die Abkantung zu Kassetten geschieht ohne Reißen oder Abplatzen des Lackes. Auch hinterlüftete Großfassaden (großformatiger Kassetten bis zu 2 000 x 5 000 mm) können aus dem vorlackiertem Aluminium gefertigt werden.
Lack mit UV-Schutz
Diese Fassadenbleche werden unter dem Markennamen FF2® (Farbfassade 2 mm dick) schon seit über 40 Jahren weltweit eingesetzt. Auf der Bandlackierungsanlage werden darüber hinaus vorlackierte (beschichtete) Aluminiumcoils in Materialstärken von 0,7 mm bis 3,0 mm und Breiten von 2 000 mm und sogar darüber hinaus hergestellt. Die Aluminiumbänder sind optisch attraktiv, preisgünstig und bieten durch ihre Planheit und den Fertigungsvarianten erhebliche Vorteile für Verarbeiter, Architekten und Bauherren.
Durch beidseitiges Lackieren und der Aufbringung einer Schutzfolie auf der Sichtseite wird eine gleichbleibende Qualität und Optimierung der Verarbeitungsbedingungen des Halbzeuges beim Abkanten erreicht. Die Aluminium-Breitbänder werden zunächst entfettet, dann vorbehandelt und schließlich zur besseren Haftung der nachfolgenden Decklackierungen mit einem Grundlack versehen. Dabei werden die Decklackschichten einzeln per Walzenauftrag aufgebracht und jeweils bei ca. 240 – 270 Grad Celsius Objekttemperatur eingebrannt. Bei Metallicfarben sind bis zu vier Schichten üblich, mit bis zu maximal 40 Mikron Lackschichtdicke.
Der für Außenarchitektur am besten geeignete Lack ist ein PVdF (Polyvinylindendifluorid) in der Qualität 80/20. PVdF ist sogar in Metallic- oder Effektlackierungen lieferbar und hat sich seit Jahrzehnten in allen Klimazonen weltweit bewährt; darüber hinaus ist er besonders UV-beständig. Gerade dieses Kriterium war auch von enormer Bedeutung für den Standort Sintra mit seiner mediterranen Sonnenintensität in der Nähe des Meeres. Die exponierte Höhenlage verstärkt die UV-Intensität, so dass letztlich nur PVdF als Lackqualität in Frage kam.
Reduzierter Körperschall
Für das Beloura-Projekt entschieden sich die die Architekten für eine patentierte FF2-Modifikation: FF2plus Bleche. Das „Plus“ steht für die körperschallgedämpfte Version, die zusätzlich rückseitig eine Aluminiumfolie mit einem visko-elastischen Dämpfklebstoff aufweist. Dieses „asymmetrische Sandwich“ ersetzt herkömmliche Entdröhnungen, die man in lärmsensiblen Fällen für große metallische Fassadenflächen zur Reduzierung von abstrahlendem Körperschall normalerweise vorsieht. In diesem Fall war Schlagregen ein Kriterium, da die Atlantikküste nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt ist und sich der Regen bei Atlantik-Stürmen in den Bergen oftmals vehement entlädt. Auftreffender Regen oder gar Hagel werden durch die FF2plus-Bleche nicht zur Abstrahlung von störendem Körperschall angeregt, sondern transponieren den Körperschall in Frequenzbereiche, die für das menschliche Ohr nicht mehr als störend empfunden werden. Die 2,2 mm dicken Bleche aus der Speziallegierung Al Mg 3 (EN AA 5754) in der besonderen Festigkeit H 42 nach EN 1398 und mit zulässiger Spannung von 96 MPa (nach DIN 4113) sind unbrennbar. Sie haben die Klassifizierung A1 nach EN 13501, sind zu 100 % umweltfreundlich recycelbar und durch die schmutzabweisende PVdF-Lackierung leicht zu reinigen. Damit sind Farbaluminium ff2 ebenso wie die zusätzlich körperschallgedämpfte Version ff2plus in der Außenarchitektur ideales Material für die Bekleidung nicht nur von ungewöhnlichen Privathäusern, wie in diesem Fall, sondern für alle Arten von Gebäuden. Eine breite Palette an Uni-, Metallic- und Sonderfarben sowie die leichte Verformbarkeit von Farbaluminium ff2 bieten Architekten und Bauherren vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten speziell bei Fassadenbekleidungen.
bba-Infoservice Fassadenverkleidung Farbaluminium ff2 plus 514
Architekten: Studio A-LDK, Lissabon Anabela da Silva Leitao und Daiji Kondo
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