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Abgerundete Aluminiumfassade für WiBu-Hauptquartier in Ahrensburg

Neubau eines Verwaltungsgebäudes plus Lagerhalle in Ahrensburg
Alu statt Klinker

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In Ahrensburg hat der Wirtschaftsbund Sozialer Einrichtungen (WiBu) ein neues Hauptquartier errichtet. Bauherr, Architekt und auch die Stadt wünschten sich für die geplante Lagerhalle sowie das Verwaltungsgebäude eine qualitativ hochwertige Optik. Zudem sollte die Gebäudehülle schnell montiert werden können. Die Wahl fiel schließlich auf eine vorgehängte und hinterlüftete Aluminiumfassade.

Anforderung:

Optisch hochwertige Gebäudehülle, die sich schnell montieren lässt

Lösung:

Vorgehängte hinterlüftete Fassade aus glatten sowie vertikal gewellten Aluminiumelementen


Jörg Reichwein, Anwendungstechniker, Kalzip | Heiko Zadow, Anwendungsberater, Kalzip | vs

Gegründet wurde der Wirtschaftsbund Sozialer Einrichtungen (WiBU) eG bereits 1920 von einzelnen Unternehmen der freien Wohlfahrtsverbände. Er bietet Produkte und Dienstleistungen für soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeheime an. Damals wie heute gehört es zur Aufgabe des WiBU, durch konzentrierte Großeinkäufe eine gute, schnelle und preisgünstige Warenversorgung zu sichern.

2018 stellte sich das Unternehmen neu auf: Unter dem Dach der WiBU Gruppe firmieren die vier Geschäftsbereiche nun unter eigenständigen GmbHs. Sein neues Hauptquartier am Ahrensburger Ostring ließ das Unternehmen von den Hamburger Architekten und Stadtplanern WRS entwerfen. Es besteht aus einem Bürogebäude und einer Lagerhalle mit insgesamt etwa 11 000 m² Bruttogrundfläche.

Industriebau mit Anspruch

Der Grundriss der Lagerhalle beschreibt eine vieleckige Form mit zahlreichen langen und kurzen Fassadenabschnitten. Er umfasst rund 8 100 m2 bebaute Fläche. Das Hybrid-Tragwerk der Lagerhalle besteht aus Stahl und Stahlbeton. Eine sichtbare Holzkonstruktion trägt das Dach.

Die Fassade des Industriebaus wurde aus glatten Aluminiumpaneelen mit horizontalen Fugen und vertikal gewellten Aluminiumplatten gestaltet. Im oberen Drittel des Gebäudes sorgt Profilbauglas für Lichteinfall, ohne die Fassade optisch zu öffnen. Zudem gliedert das Lichtband die Waagerechte der Halle, sodass die Höhe optisch reduziert wird. Dazu trägt auch der Fassadenversatz im Süden bei.

Der konstruktive Aufbau der Hallenfassade ist ungewöhnlich: Auf die Stahlbetonstützen wurden Stahl-Sandwichelemente „FischerTherm“ montiert. Direkt darauf befestigten die Monteure anschließend „Kalzip FC Rasterklickschienen SE“, in die schließlich die horizontal ausgerichteten „Kalzip FC Paneele 30/500“ eingeklickt wurden. Sie bilden im Wechselspiel mit der vertikal verlaufenden „Kalzip Aluminium Welle 18/76“ einen attraktiven, aber farbgleichen Kontrast. Beide Oberflächen bestehen aus seidenmattem „AluPlusPatina Finish“ in Naturaluminium.

Die Entscheidung für das gewählte Hybrid-Fassadensystem aus Sandwichelementen und der direkt darauf befestigten Unterkonstruktion zur Aufnahme der FC Paneele hatte zwei Gründe: Die Sandwichelemente erlaubten ein schnelles Schließen der Gebäudehülle – und somit einen raschen Witterungsschutz. Dadurch konnte auch der Innenausbau zügig voranschreiten. Gleichzeitig konnten die Architekten damit ihre Vorstellungen von moderner Architektur und nachhaltiger Bautechnik im Industriebau verwirklichen.

Bürohaus mit fließender Form

Bei der Planung beider Gebäude legte der Bauherr großen Wert auf eine hochwertige Optik. Dies entsprach auch dem Wunsch der Stadt Ahrensburg. Das sechsgeschossige Verwaltungsgebäude aus Stahlbeton sollte deshalb ursprünglich in einer für die Region traditionellen Klinkerbauweise ausgeführt werden. Während der Bauphase der Lagerhalle gefiel dem Bauherrn deren modernes Erscheinungsbild aber so gut, dass er auch für sein Bürohaus das „Kalzip FC Fassadensystem“ mit der „AluPlusPatina“-Oberfläche realisieren ließ. Nur noch der Sockel hebt sich jetzt mit grauem Verblendstein von der aufgehenden Aluminiumfassade ab.

Im Gegensatz zur Lagerhalle bekam die Aluminiumfassade des Verwaltungsbaus mit abgerundeten Ecken eine fließende Form. Um diese ungewöhnliche Anforderung an die Aluminiumpaneele umzusetzen – insbesondere den engen Radius –, ließen sich die Beteiligten eine besondere technische Lösung einfallen: Die Ausführung der Ecken erfolgte mit dem „Kalzip FlexiCon-Unterkonstruktionssystem“, einem flexiblen, aus Aluminium hergestellten Hohlprofil, das sonst nur bei anspruchsvollen, dreidimensionalen Dachkonstruktionen zum Einsatz kommt. Die in einem Radius von 1,50 m gebogenen Rundrohre dienen zur Aufnahme der vertikalen SE-Schienen. Die Rundrohre wurden klassisch mit Konsolen aus Aluminium am Tragwerk verankert, anschließend wurden die Rasterklickschienen SE auf dem Rundrohr montiert. Nach Aufbringen der 140 mm starken Mineralfaser-Wärmedämmung konnten dann die gerundeten „FC Paneele 30/300“ und „FC 30/400“ in die SE-Systemschienen geklickt werden.

Gestaltung und Technik im Einklang

Die Obergeschosse nehmen die glatten FC Paneele mit horizontaler Gliederung feingliedrig auf. Eine besondere Herausforderung war zudem die Integration der Verschattungselemente aus Holz. Dabei galt es, die Holzelemente so in die Fassadenkonstruktion einzubinden, dass eine bündige Fläche zwischen Sonnenschutz und Aluminiumfassade entsteht. Der Sonnenschutz wurde schließlich über eine Unterkonstruktion mit geringerer Ausladung und entsprechenden Abschluss-Kantteilen ausgeführt.

Traditionelle und moderne Werkstoffe stehen beim neuen Hauptquartier der WiBU Gruppe in Ahrensburg in einem spannungsvollen Kontrast. Die Harmonie der verschiedenen Fassadenelemente aus Aluminium untereinander und die baukonstruktive Lösung der FC Fassade auf unterschiedlichen Untergründen erlaubten es den Architekten, gestalterische Ansprüche und technische Möglichkeiten optimal in Einklang zu bringen – ganz im Sinne des anspruchsvollen Bauherrn.


Bauherr: WiBU eG, Ahrensburg

Architekten: WRS Architekten & Stadtplaner GmbH, Hamburg
www.wirsind.net

BGF: ca. 11 000 m2

Gesamtkosten: 15 Mio. Euro

Standort: Ahrensburg


Architekt Axel Winckler: „Gestalterisches Ziel der Planung war es, die große Baumasse von der Hauptstraße Ostring so zu gliedern, dass sie sich optisch zurücknimmt und leichter erscheint.“


Architekt Axel Winckler: „Tagesstimmungen mit ihren sich verändernden Lichtverhältnissen am Himmel werden durch die Fassade reflektiert und halten diese ständig im Wandel.“


Regelwerk

Vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) sind geregelt in der DIN 18516-1 (Außenwandbekleidungen, hinterlüftet, Teil 1: Anforderungen, Prüfgrundsätze). Die Norm gilt für hinterlüftete Außenwandbekleidungen mit und ohne Unterkonstruktion einschließlich der Verankerungen, Verbindungen und Befestigungen. Sie legt Planungs-, Bemessungs- und Konstruktionsgrundsätze für dauerhafte Konstruktionen fest.

Die Norm VOB Teil C ATV – DIN 18351 wiederum regelt die allgemeinen technischen Vertragsbedingungen, die für die Ausführung von VHF bezüglich der Baustoffe, der Ausführung, der Haupt- und der Nebenleistungen sowie der Abrechnung gelten.


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