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Skulptur in alpiner Landschaft

Neubau einer Kapelle auf dem Penkenjoch im österreichischen Zillertal
Skulptur in alpiner Landschaft

Der Schweizer Architekt Mario Botta ließ sich bei der Gestaltung dieser Kapelle von den historischen Granatfunden an diesem Ort inspirieren. Das Ergebnis ist ein bemerkenswertes Gebäude mit zwölf rhombenförmigen Flächen. Aufgrund der exponierten Lage in über 2.000 Metern Höhe wurden die Brettsperrholz-Außenflächen der Kapelle mit hochwertigen Dachbahnen abgedichtet, um einen zuverlässigen Schutz vor Wind und Wetter zu gewährleisten.

Sven Erik Tornow | jo

Mit der offiziellen Weihe der Granatkapelle auf dem Penkenjoch im Zillertal wird eine Geschichte fortgeschrieben, die bereits Mitte des 19. Jahrhundert begann. Denn die von Mario Botta entworfene Kapelle hat nicht aus Zufall die kristalline Form eines Granates.

Auf einem Felsvorsprung positioniert, richtet sich die Kapelle nordseitig auf das darunterliegende Zillertal aus. Die Südseite wendet sich zum angelegten Bergteich, der im Winter als Wasserspeicher für Kunstschnee genutzt wird. Damit wird die kleine Kapelle mit rotbrauner Cortenfassade zu einem bewusst starken Kontrast zur umliegenden Natur.

Ganz im Sinne Bottas, bei dem Bauen ein Akt ist, der die Natur in den Zustand der Kultur versetzt. Gerade der Gegensatz zwischen Natur und künstlich Geschaffenem, so der Architekt, lässt die Landschaft wieder neu erleben.

Fassade und Witterungsschutz

Gegründet auf einem Betonsockel, besteht die Kapelle ähnlich dem Granat aus zwölf von stumpfen, spitzen und rechten Winkeln dominierten Fassetten aus Brettsperrholzplatten. Von außen sind die Fassadenflächen mit kleinformatigen Cortenstahlplatten verkleidet. Letztere ruhen auf insgesamt 2 280 in der Tragstruktur verankerten Gewindestangen. Allein die Fassade wiegt 17 t, durch die Unterkonstruktion kommen nochmals 4 t hinzu.

Zum Schutz vor Wind und Wetter auf 2 095 m wurden die Außenflächen der Brettsperrholzelemente mit einer hochwertigen Kunststoff-Dachabdichtung auf Basis von Polyisobutylen (PIB) abgedichtet. Zum Einsatz kam die bewährte Premiumdachbahn Rhepanol fk von FDT. Diese verfügt über ein integriertes Kunststoff-vlies und einen industriell vorgefertigten Dichtrand. Dank ihrer rohstoffspezifischen Zusammensetzung ist sie in nahezu jeder abdichtungstypischen Anwendung einsetzbar. Sie kommen deshalb bei Sanierungen wie auch bei erstmaliger Abdichtung zum Einsatz. Mit einer Kälteflexibilität bis minus 60° C vereinfacht sie die Verarbeitung und zeigt sich auch bei ungewöhnlichen Wetterkapriolen stabil und widerstandsfähig, was an diesem Ort einen entscheidenden Vorteil darstellt. Auch das Zubehörprogramm überzeugt. So wurden hier beispielsweise die zahlreichen Gewindestangen mit dem auf das System abgestimmten FDT Blitzschutzdurchgang in der Fläche eingebunden.

In ihrem ökologischen Profil zeigt sich die dauerhaft UV- und alterungsbeständige Kunststoff-Dachbahn frei von Weichmachern und halogenen Brandschutzmitteln. Nach dem Ergebnis einer Ökobilanzierung nach ISO EN 14040–49 gehen weder von den Rohstoffen noch von der Produktion oder der Verarbeitung und langjährigen Nutzung der Bahn besondere Umweltbelastungen aus.

Innenraum: Licht und Geometrie

Vom Sockelgeschoss aus gelangt man über den Eingang in das Innere der Kapelle. Eine kleine Treppe führt hinauf in den Andachtsraum. Sofort hat man die präzise Geometrie des Raumes im Blick. Eine zentrale Öffnung lässt Licht von oben in den Raum fallen und hüllt die mit Lärchenholzleisten verkleideten Rhomben in einen warmen Ton. Durch den wechselnden Lichteinfall entsteht trotz der sehr gleichförmigen Wände eine variierende Flächenwahrnehmung.

Skulptur in alpiner Landschaft

Für Mario Botta kommt die Form des Rhombendodekaeders nicht von ungefähr. Hatte doch Josef Hofer, Urgroßvater des Bauherrn, Mitte des 19. Jahrhunderts hier bemerkenswerte Granatfunde von ungewöhnlicher Reinheit gemacht. Bewusst also nahm Botta die Form aus zwölf rhombenförmigen Flächen, 14 Ecken und 24 Kanten auf, um so die kleine Granatkapelle zu gestalten.

Architekt: Mario Botta, Mendrisio, Schweiz Partner: Architekt Bernhard Stoehr, Besto zt GmbH

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