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Angenehm warm oder kühl

Neubau einer Waldorf Kinderkrippe in Wilhelmshaven
Angenehm warm oder kühl

Die von khp Architekten entworfene, eingeschossige, rund 200 m2 große Waldorf-Kinderkrippe in Wilhelmshaven bietet Kleinkindern alles, damit sie ihre Persönlichkeit peu à peu entwickeln können. Für behagliche Atmosphäre durch Strahlungswärme sorgt eine Wandflächenheizung, mit der im Sommer auch gekühlt werden kann.

Dipl. Ing. Bernd Niebuhr | jo

Architektonische Qualitäten stehen hier im Einklang mit einer Atmosphäre, die Ausgewogenheit, Sicherheit und Fürsorge vermittelt. Gemeinsam mit dem Bauherren, dem Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik in Wilhelmshaven, haben es die Architekten verstanden, Schon- und Schutzräume mit Feingefühl in einen einfachen und gleichzeitig individuellen Entwurf zu integrieren. Es sind Räume entstanden, die sich als lebendige Orte in einer wohnlich, warmen Stimmung präsentieren. So stehen für die ganz Kleinen, die sich noch viel mit sich selbst beschäftigen, diverse Zonen zur Verfügung, in die sie sich zurückziehen können. Allen Kindern ist eins gemeinsam. Sie entdecken ihre eigene Welt nach und nach, Stück für Stück. Die Kinderkrippe bietet ihnen hierzu Gelegenheiten.
Für die umgesetzten Konstruktionen und Bautechniken war Nachhaltigkeit der Leitfaden. Der Bauherr legte besonderen Wert auf eine Architektur, die sich beständigen Werten verpflichtet fühlt. Dazu gehören insbesondere unbehandelte und unbedenkliche Materialien, die einiges vertragen können. Die ineinandergreifenden Pultdächer sind extensiv begrünt und dienen als Klimapuffer. Außen bestimmt eine horizontale Lärche-Rhombusschalung sowie rot verputztes zweischaliges Kalksandstein-Mauerwerk die Architektur. Bunte, außen liegende Fensterzargen, die „aus dem Rahmen fallen“ und ein mit Glas überdachter Terrassenbereich lassen bereits von außen eine freundliche und kindgerechtes Ambiente im Inneren vermuten.
Ruhig und einfach
Der Gesamteindruck der Krippe ist von einer Einfachheit geprägt, die überschaubar mit einer räumlich funktionalen Gliederung einhergeht.
Architekt Jürgen Herr: „Hier geht es nicht um raffinierte Lösungen. Im Vordergrund steht die Umgebung. Sie gibt den Kindern die Chance, die Vielzahl sinnlicher Eindrücke, die auf sie einwirken, ruhig und besinnlich zu verarbeiten.“
Über einen kleinen Windfang gelangt man in einen großen Garderobenraum, der aufgrund seiner zentralen Lage zur lebendigen Kommunikationszone wird. Das Pultdach schenkt dem Raum viel Luft und Höhe. Die Eingangszone führt an dem Büro der Leiterin und dem Wasch- und Toilettenraum vorbei – geradewegs in die eigentlichen Räume der Kinderkrippe. Im Mittelpunkt steht hier die Küche. Sie ist wie bei den meisten Familien für die Kinder der Mittelpunkt des Hauses. Hier wird gemeinsam gekocht und gegessen. Ihr angeschlossen ist der Ruheraum und der offen gehaltene Gruppenraum mit Kuschel- und Spielecke. Von hier aus gelangt man auf die rund 85 m2 große wettergeschützte Terrasse sowie zum weiträumig angelegten Garten.
Die Forderung einer nachhaltigen Bauweise bezog sich neben den Materialien auch auf zukunftsgerichtete, energetisch optimierte Bauweisen und -techniken. Als Wandbaustoff kam Kalksandstein mit der Wandtemperierung KS-Quadro Therm zum Einsatz. Die Bestandteile Kalk, Sand und Wasser sprachen für dieses Material ebenso wie die Möglichkeit, mit der Wandlfächenheizung ein energieeffizientes Niedrigtemperaturheizsystem zu verwenden.
Architekt Herr: „Die Wandflächenheizung bzw. – kühlung KS-Quadro Therm ist in jeder Wand installiert. Energetische, gesundheitliche Gründe wie auch das angenehme Raumklima, das durch die behagliche Strahlungswärme der Wand entsteht, waren für die Entscheidung ausschlaggebend.“
Aufgrund der energetischen Leistungsfähigkeit dieser Wandflächenheizung konnte auf Heizkörper wie auch auf Klimageräte verzichtet werden. Das vergrößert die Spielfläche und verringert Gefahrenquellen für die spielenden Kinder.
Bei KS-Quadro Therm erfolgt die Luftumwälzung im Vergleich zu herkömmlichen, konventionellen Heizkörpern ausschließlich über Strahlungswärme – also ohne Staubaufwirbelungen. Es gibt kaum Luftbewegungen, so dass Staubbelastung und Zugerscheinunen weitgehend vermieden werden. Das Charakteristische an dieser Wandheizung ist ein wassergeführtes Flächensystem, das als vorgefertigtes Heizungsrohrsystem im Abstand von 25 cm durch die senkrechten Installationskanäle der Kalksandsteinwand geführt wird. Das Rohrsystem Rautherm S der Firma Rehau hat sich dafür bestens qualifiziert. Im Winter wird durch die Rohre warmes Wasser geleitet. Das Kalksandstein-Mauerwerk erwärmt sich angenehm und die ganze Wand wird auf diese Weise zum Heizkörper – vergleichbar mit dem Kachelofen. Die Strahlungswärme wird gleichmäßig in den Raum abgegeben und erwärmt ihn im Winter. Im Sommer wird durch das Rohrsystem kaltes Wasser geleitet. Dadurch kühlen sich die Wände ab ohne zusätzlichen Energieaufwand, die Temperaturen in den Räumen sinken und eine starke Überhitzung wird verhindert.
Architekt: khp Architekten, Oldenburg
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