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Wertvolle Fläche gewonnen

Umbau einer Kammgarnspinnerei zu Wohneinheiten in Leipzig
Wertvolle Fläche gewonnen

In einer alten Kammgarnspinnerei in Leipzig entstanden im Rahmen von aufwändigen Umbauarbeiten 125 neue Wohneinheiten. Um in diesem historischen Baukörper eine optimale Raum- und Flächennutzung zu ermöglichen, entschieden sich Investor und die Architekten von homuth+ partner für den konsequenten Einsatz von Schiebetüren.

Dietmar Bleck | jo

Leipzig ist wahrlich nicht arm an historischer Bausubstanz. Zu einem der wohl schönsten Stadtteile gehört Plagwitz, der sein heutiges Aussehen zur Blütezeit der Textilindustrie im 19. Jahrhundert erhielt. Durchzogen von der Weißen Elster zeichnet sich dieses attraktive Revier durch einen bunten Mix von Villen, Stadthäusern und historischen Industrieobjekten aus.
Unmittelbar an der Weißen Elster liegt auch die ehemalige Kammgarnspinnerei. Für den Projektentwickler, GRK Holding AG in Leipzig, dessen Kerngeschäft zuvor die Sanierung von Gründerzeitvillen im Musikerviertel und Waldviertel von Leipzig war, stellte die Umnutzung dieses Industriegebäudes mit seinen zu realisierenden 125 Wohn- und Gewerbeeinheiten eine ungewohnte Herausforderung dar. Das Gebäude hat fünf Geschosse, die um eine Penthouse-Ebene mit zehn Wohneinheiten auf dem Dach ergänzt wurden. Bei der Planung setzte man die gleichen hohen Maßstäbe an, die für den Projektentwickler bei der Sanierung einzelner Villen Standard sind.
Rückbau für mehr Tageslicht
Die Kammgarnspinnerei wurde in zwei Bauabschnitten 1894 und 1924 errichtet. Eine Besonderheit des historischen Backsteinbaus: Das Gebäude wird der Länge nach von einer ehemaligen Fabrikstraße geteilt, die an den Stirnseiten des Gebäudes überbaut wurde. Die zur Straße ausgerichteten Produktionsräume waren so tief, dass eine sinnvolle Wohnnutzung nicht möglich gewesen wäre. Man hätte unmöglich durch die beiden weit voneinander entfernten Fensterflächen die neuen Wohnungen ausreichend beleuchten können.
Aus diesem Grund entschied man sich, das Gebäude ab dem 1. OG auf eine als Wohnung nutzbare Tiefe zurückzubauen. Dadurch entstand ein Innenhof, zu welchem die Wohnbereiche mit ihren Balkonen und Terrassen ausgerichtet sind. Die historische Zweiteilung des Gebäudekörpers sollte aber auch nach dem massiven Rückbau erkennbar bleiben, deshalb wurde ein Teil der Fassade zur Lieferstraße hin erhalten.
Der zum Fluss orientierte Gebäudeteil konnte in seiner vollen Tiefe genutzt werden. Die Herausforderung war hier, die Ausrichtung der Wohnungen zum Fluss zu realisieren und dennoch die historische Fassade zu erhalten.
Die Lösung war ein Mix aus Wintergarten und Loggia. Die Bewohner können die Fensterfläche in der historischen Fassade in den Innenbereich klappen und erhalten so eine Loggia, hinter der große Glasflächen für Licht im Wohn- und Schlafzimmer sorgen.
Die gesamte Lichtführung von den Loggien über die Verglasung der Wohn- und Schlafbereiche bis hin zu einem Fenster zwischen Schlafzimmer und Badezimmer, welches auch hier Tageslicht ermöglicht, sind eine Spezialität des verantwortlichen Architekturbüros.
Optimale Raumnutzung nur durch Schiebetüren
Jede der 125 Wohneinheiten wurde sorgfältig geplant. Auf Raumökonomie wurde größter Wert gelegt. So gibt es im gesamten Gebäude gerade 15 Wohnungen, die den gleichen Grundriss aufweisen. Allen am Projekt Beteiligten war schon zu einem frühen Zeitpunkt der Planung klar, dass die Vorgaben zur Raumnutzung nur durch die Verwendung von Schiebetüren zu realisieren war.
In den größeren Wohneinheiten wird das Schlafzimmer über eine Schiebetür vom Wohnzimmer aus erschlossen. Die kleineren Wohnungen haben gleich mehrere Schiebetüren. Über zwei einflügelige Schiebetüren betritt man vom Wohnzimmer aus das Schlafzimmer. Der Schlafraum ist nur 2,20 m tief. Der vorgesehene Platz für das Bett befindet sich im Bereich zwischen den beiden Schiebetüren, so dass man durch je eine Schiebetür eine Seite des Bettes erreicht. Um den Platz für einen Kleiderschrank zu sparen, verfügen alle Wohnungen über ein Ankleidezimmer, das bei den meisten Wohnungen an das Bad angrenzt und ebenfalls mit einer Schiebetür ausgestattet ist. So kann im relativ kleinen Ankleidezimmer die gesamte Wand- und Grundfläche als Stauraum genutzt werden.
Auch der Wohnbereich gewinnt wertvolle Quadratmeter dadurch, dass keine Türen im Raum stehen. Trotz oder gerade wegen ihrer raumökonomischen Ausrichtung wirken die Wohnungen sehr großzügig. Diese Großzügigkeit wäre mit dem alleinigen Einbau von Drehtüren kaum realisierbar gewesen.
Schiebetüren sind auch Teil der zehn hochwertig ausgestatteten Penthouse-Wohnungen. Die größte von ihnen verfügt über eine Wohnfläche von rund 170 m2. Die Käufer reagieren laut Investor sehr positiv auf die Verwendung von Schiebetüren. Die Penthouse-Wohnungen haben alle eine Doppelflügeltür, die den Wohn-Schlafbereich vom Eingangsbereich abgrenzt. Diese Tür hat eine Durchgangsbreite von 1,96 m und eine Höhe von 2,50 m. Sie erinnern in ihrer Anmutung mehr an ein Möbelstück als eine Tür. Und sie betont mit ihren Dimensionen die angestrebte Großzügigkeit. Ebenfalls großzügige Schiebetüren zwischen Wohnbereich und Arbeitszimmer unterstreichen den modernen Charakter der Wohnungen auf dem Dach.
Realisiert wurden die Schiebetüren mit Einbauelementen von Eclisse. Zum Einsatz kam das Element „Unico“. Im Gegensatz zu den flächenbündigen, zargenlosen Elementen betont beim Unico eine Zarge die Türöffnung. Das Element wird in einer einflügeligen und einer doppelflügeligen Ausführung angeboten. Beide Varianten kamen bei diesem Projekt zum Einsatz. Türblätter aus Holz oder Glas von allen namhaften Herstellern können in Standardtürblattbreiten in die Elemente eingesetzt werden. Natürlich sind auch Sonderlösungen möglich.
Zusätzlich können sie mit einer Reihe von Komfortzubehören – wie Einzugdämpfer oder elektrischen Antrieben –
kombiniert werden. Eine Lösung, für die sich viele Wohnungskäufer entschieden.
Die Einbauelemente wurden während der Rohbauphase – im laufenden Bauprozess – in die bis zu 4 m hohen Trockenbauwände eingebaut. Der Einbau der Türen folgte dann zu einem späteren Zeitpunkt. Möglich wurde dies durch die patentierte, herausnehmbare Laufschiene in den Eclisse Einbauelementen. Für die zukünftigen Eigentümer bietet die Laufschiene zusätzlichen den Vorteil, dass zukünftige Wartungsarbeiten an der Tür ohne bauliche Maßnahmen durchgeführt werden können. Selbst der nachträgliche Einbau von Komfortzubehör ist so problemlos möglich.
In der nächsten Bauphase wurden dann die Decken auf 3,50 m im Wohnbereich und 3,20 m in den anderen Bereichen abgehangen. Alle Wohnungen verfügen über eine umlaufende Lichtvoute, in der ein LED-Schlauch für eine indirekte Beleuchtung des Wohnungsbereiches sorgt. Sämtliche ein- und zweiflügeligen Schiebetürelemente mit einer Holzumfassungszarge verkleidet. Die Umfassungszargen wurden in Eigenherstellung und in Einklang mit den umlaufenden Sockelleisten produziert und mit weißem Möbellack im Spritzverfahren beschichtet.
homuth+partner architekten: „Die Umnutzung der ehemaligen Buntgarnwerke in ein Wohngebäude sollte das industrielle Flair bewahren und maximalen Wohnkomfort bieten. Durch die Schaffung eines neuen Innenhofes und vorgelagerte Loggien ist es uns gelungen, lichtdurchflutete Räume zu schaffen. I-Tüpfelchen ist die Errichtung einer neuen Penthouse-Etage mit phantastischen Ausblicken über die Stadt.“
Architekten: homuth+partner architekten, Leipzig, Berlin, München
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