Es war ein aufwendiges Unterfangen, der Umzug von Bundestag, Verbänden, diplomatischen Vertretungen und großen Unternehmen in die neue Hauptstadt Berlin.
Der markante Neubau des Paul-Löbe-Hauses (benannt nach dem letzten demokratischen Reichstagspräsidenten) direkt am Spreebogen gehört wie das benachbarte Kanzleramt zum „Band des Bundes“, das die beiden seinerzeit durch den Eisernen Vorhang getrennten Teile der Hauptstadt an der Spree wieder miteinander verbindet.
Zielsetzung
Das achtgeschossige Gebäude des Münchner Architekten Stephan Braunfels ist geprägt von Transparenz und Offenheit; entstanden ist ein „Haus für die gläserne Demokratie“.
Neben den für diese Transparenz wichtigen Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit und der zentralen Besucherbetreuung sind in dem geradlinigen, schnittigen Bau vor allem die Parlamentsausschüsse untergebracht.
170 Abgeordnete haben hier moderne, lichtdurchflutete Büros bezogen. 450 Büros stehen für die Ausschusssekretariate und Verwaltungsreferate zur Verfügung, in 23 hochmodern ausgestatteten Sitzungssälen tagen die Ausschüsse.
Architektur
Architektonisches Highlight sind neben der kontrastreichen Fassade aus viel Glas und grauem Sichtbeton gläserne Rotunden, in denen die Sitzungssäle untergebracht sind. Nicht minder beeindruckend ist die Verbindung über die Spree zur Bundestagsbibliothek: Eine doppelstöckige Brücke ermöglicht Bürgern wie Politikern den Weg über den Fluss – allerdings auf zwei getrennten Stegen.
Der unterirdische Fußgängertunnel direkt in das Reichstagsgebäude bleibt hingegen den Abgeordneten vorbehalten. Ein wahrer Lichtblick ist das Paul-Löbe-Haus bei Nacht: Seine riesige achtgeschossige Halle mit dem glas-gedeckten Rasterdach setzt – raffiniert beleuchtet – weit sichtbar außergewöhnliche Akzente.
Optisch integriert
Mit über 1 000 Türen lieferte Herholz einen wichtigen Beitrag zu dem gelungenen Bundestagsneubau.
Architekt und Auftraggeber legten viel Wert auf die Verbindung von Funktion und Ästhetik, daher fiel die Wahl auf diesen Türenhersteller.
Über die Hälfte der eingebauten Türen sind mit besonderen Funktionen ausgestattet und entsprechen den hohen technischen Anforderungen eines so wichtigen Gebäudes der Demokratie. Sie sorgen nicht nur für die Sicherheit von Politikern und Besuchern, sondern werden auch deren Ansprüchen an eine zeitgemäße Optik gerecht.
Bei den Oberflächen der Türen ging Herholz auf die individuellen Wünsche seiner Auftraggeber ein und lieferte die Türen in einem Sonderbeizton. Passend zur übrigen Innenausstattung – sowohl der Abgeordneten-Büroräume als auch der Sitzungssäle – sind die furnierten Türen aus kanadischem Ahorn in einem rötlichen Ton gebeizt.
Schreibtische und Regale sind ebenfalls in Ahornfurnier, und auch Garderobe und Waschbecken befinden sich hinter rötlichen Ahornwänden. So entsteht ein interessanter Kontrast zwischen der warmen Holz-Inneneinrichtung und der kühlen Glas-Beton-Architektur.
Markante Akzente setzen Metallzargen in einer besonderen anthrazitfarbenen Eisenglimmer-Lackierung. Trotz aller Offenheit: Schallhemmende Doppelfalztüren garantieren absolute Vertraulichkeit.
Individualität wurde aber nicht nur bei dem Beizton der Ahorntüren groß geschrieben, sondern auch bei der Furnierzusammenstellung.
Architekt und Auftraggeber hatten hier genaue Vorstellungen, die direkt im Herholz-Werk in Ahaus abgestimmt wurden. So konnten exklusive Türelemente für ein perfektes, designorientiertes Büroambiente geliefert werden.
Brandschutzgerecht
Ein Großteil der Brand- und Rauchschutztüren ist – genau wie weitere knapp 500 Türelemente ohne besondere Funktion – in Signalweiß lackiert.
Die raumhohen technischen Türelemente sind sowohl ein- als auch zweiflügelig. Die Eisenglimmer-Lackierung der Metallzargen wurde auch für einige Türblätter gewählt, so dass sich die Kombination von rötlichem Holz und grauer Metalloptik durch das ganze Gebäude zieht. Einige der T30-Elemente sind daher auf der einen Seite in Eisenglimmer lackiert, auf der anderen Seite in kanadischem Ahorn furniert.
Weitere Informationen
Innentüren bba 506
Architekt: Stephan Braunfels, München
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