Für die Neugestaltung einer Arztpraxis wurde ein Treppenabgang in den zentralen Eingangsbereich integriert. Eine gleichermaßen repräsentative wie funktionale Tonnen-Konstruktion mit runder Schiebetür war die Lösung.
Zehn Jahre, nachdem Berit Neumann die gynäkologische Praxis im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses geplant und ausgestattet hatte, übernahm die Regensburger Innenarchitektin 2009 auch die Aufgabe einer partiellen Neugestaltung der Räumlichkeiten. Anlass für den Umbau war, dass der zuvor anders genutzte und bisher nur vom Treppenhaus aus zugängliche Kellerraum direkt unter der Praxis nun für eine Erweiterung zur Verfügung stand. Damit ergab sich die Anforderung nach einem direkten Zugang zum Untergeschoss von der Praxis aus. Aus bautechnischen Gründen konnte der Durchbruch allerdings nur an einer einzigen Stelle erfolgen – im zentralen Eingangsbereich der Praxis.
Gelöst wurde dies mit einer raumhohen Tonne, die das obere Ende der Wendeltreppe komplett umschließt. Die Tonne mit dem Grundriss eines angeschnittenen Kreises schiebt sich von der Wand in den Raum. Eine Sitzbank und eine integrierte, maßgefertigte Garderobenstange aus Edelstahl vermitteln zwischen Baukörper und Umgebung. Zum eleganten Gesamteindruck trägt die Oberflächengestaltung bei: Der gemauerte Kern ist teilweise mit einer weiß lackierten Verkleidung ummantelt. Darauf ist eine Deko-Folie mit dem Bild einer schwangeren Frau aufgebracht.
Beschlagsanforderungen
Die Tonne lässt sich über eine Tür betreten und wieder verschließen. Direkt neben dem Zugang zur Treppe im Erdgeschoss liegt ein Behandlungsraum. Deshalb kam aus Platzgründen nur eine Schiebetür in Frage.
Die Anforderungen an den entsprechenden Beschlag waren komplex: Er muss der Rundung der Tonne folgen, für das hohe Gewicht der raumhohen Tür von rund 150 kg ausgelegt sein und der Mechanismus sollte verborgen sein, denn die Konzeption der Innenarchitektin sah eine „geschlossene Tonne ohne Spielereien“ vor. Die runde Tür selbst verschwindet im geöffneten Zustand zwischen Wand und Verkleidung.
Hier unterstütze Häfele die Detailplanung mit seinem „360°-Objektservice“, ein Service- und Beratungsangebot rund um die Beschlagtechnik inklusive herstellerneutraler Produktberatung. So empfahl der Objektberater einen Hawa-Beschlag aus dem Lieferprogramm von Häfele. Für die konkrete Anwendung wurde er dann anwendungsspezifisch und einbaufertig konfiguriert. Auch genau auf den Beschlag abgestimmtes Zubehör wie ein passender, ca. 1 m hoher Griff und die Boden-Führungsschiene gehörten dazu. Damit lässt sich die Tür trotz ihrer Größe leicht und komfortabel öffnen und schließen.
Planung: Architekturbüro Berit Neumann, Regensburg
Teilen: