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Reallabor für die Energiewende

Neubau eines Firmen-Schulungsgebäudes in Holzminden
Reallabor für die Energiewende

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Das neue Schulungs- und Kommunikationszentrum erhielt als Plus-Energie-Gebäude ein DGNB-Zertifikat in Platin. Der vor einem Jahr eröffnete Neubau von HHS Architekten zeigt sich in Gestaltung und in der Nutzungsflexibilität ambitioniert. Nachhaltig produzierte Feuerschutz- und Mehrzweck-türen trugen zur DGNB-Zertifizierung bei.

Das niedersächsische Familienunternehmen Stiebel Eltron erfand zu Gründungszeiten um 1920 den Ringtauchsieder. Heute gilt der Anspruch, energieeffizient und ressourcenschonend zu bauen, längst nicht mehr als visionär. Aber auch, um „State of the Art“ zu sein, bedarf es Weitsicht und unternehmerischer Innovationsfreude. Dem Stiebel Eltron Energy Campus wird diese nun seit Mai 2016 durch ein DGNB-Zertifikat mit dem höchstmöglichen Prädikat bescheinigt.

Erst im Herbst 2015 hatte die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen das Platin-Zertifikat als höchste Gütekategorie eingeführt. Die dafür zu erfüllenden Kriterien entsprechen den bislang für das Gold-Zertifikat formulierten Bedingungen. Mindestens 80% müssen in der Gesamtbewertung von 54 Einzelkriterien für ökologisch wie ökonomisch und sozial nachhaltiges Bauen erfüllt werden, um die Platin-Zertifizierung zu erhalten. Aktuell wurde dieses Prädikat in Deutschland an 116 von 1 090 in der DGNB-Datenbank gelistete Projekte vergeben.
Der Energy Campus schneidet mit seinen 86% in der Gesamtbewertung als nachhaltiges Bauwerk überdurchschnittlich gut ab. In der Kategorie „ökologische Qualität“ wurden dem Plus-Energie-Haus sogar 100% bescheinigt – so viel wie bislang keinem DGNB-Platin zertifizierten Gebäude. Selbstbewusst positioniert Stiebel Eltron sein Schulungs- und Kommunikationszentrum damit als „Reallabor für die Energiewende“.
Das Campusgebäude erzeugt und speichert mehr Energie, als es für den Eigenbetrieb benötigt. Der kompakte Zweigeschosser, in dem vor allem Schulungen für Handwerker stattfinden, zeigt sich offen: Eine „einladende Geste“ wollten Manfred Hegger und Günter Schleiff schaffen, die mit ihrem Büro HHS Architekten in Kassel für den Neubau direkt beauftragt wurden.
Das Gebäude öffnet sich zur Straße hin und ist nicht umzäunt. Die dunkle Außenhülle aus bandbeschichteten Vollaluminiumkassetten in Eloxaloptik wird von großzügigen Verglasungen durchbrochen, die Einblicke in das weitläufige Foyer und in die öffentliche Cafeteria, die sich durch eine Terrasse bis in den Außenraum erstreckt, ermöglichen. Im Erdgeschoss befinden sich zudem vier Seminarräume, die je nach Bedarf dank eines flexiblen Schiebewandsystems auch zusammengeschaltet werden können.
Zentrales gestalterisches Element und Verbindung zum Obergeschoss ist die geschwungene Treppe im Foyer. Von hier aus gelangen Besucher und Schulungsteilnehmer zu den drei Präsentationsräumen und ins Montagezentrum, wo die Stiebel-Eltron-Anlagentechnik aus den Bereichen Warmwasser, Lüftung und Wärmepumpen unter Extrembedingungen getestet und mögliche Fehlerbehebung erprobt werden kann. Eine großzügige Lounge und drei zusätzliche Meetingräume runden das Raumprogramm im Obergeschoss ab.
Schon von außen wird ein zentraler Bestandteil des Energiekonzeptes des Gebäudes gestalterisch sichtbar: das Wasser. Neben Luft und Sonne dient vor allem das Grundwasser als Energiequelle. Dessen thermische Energie wird durch zwei Großwärmepumpen für Trinkwassererwärmung, Heizung und Kühlung der Räume genutzt. Die Heizlast des rund 3 080 m² Nutzfläche umfassenden Gebäudes liegt bei 149 kW, die Kühllast bei 91 kW. Wie viel Grundwasser für den Betrieb benötigt wird, visualisiert ein Wasserbecken im Eingangsbereich des Campus, für dessen Gestaltung ein Team aus Studierenden der Kunsthochschule Kassel im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt wurde. Strom wird über Photovoltaikelemente an der Außenfassade und auf dem Dach mit einer Gesamtleistung von rund 120 kWp erzeugt. Das Plus an Energie, das aus dem Betrieb der Photovoltaik-Anlage hervorgeht, wird unter anderem für die Elektrotankstellen vor dem Gebäude genutzt. Die Energie, die im Rahmen der Schulungen generiert wird, dient ebenfalls zur Abdeckung des Eigenbedarfs und ist ein integraler Bestandteil des Haustechnikkonzepts. Mittels Puffer- und Warmwasserspeichern wird ein zeitversetzter Energieverbrauch gewährleistet. Das Energiekonzept wurde von der hauseigenen Planungsabteilung gemeinsam mit dem Büro Energydesign in Braunschweig entwickelt.
DGNB-geeignete Türen
Um bei einer DGNB-Zertifizierung hoch zu punkten, kommt es aber nicht nur auf die Energieperformance an. Neben der Prozessqualität zählen auch sozio-kulturelle Kriterien und Wirtschaftlichkeit. Insbesondere der Einsatz von ausschließlich nachhaltigen Baumaterialien stellte für die involvierten Handwerksunternehmen eine Herausforderung dar. Ein externer Berater unterstützte zudem bei der Recherche geeigneter Stoffe und Produkte.
Zum Einsatz kamen auch aus diesem Grund Türen vom Tor- und Türhersteller Hörmann, darunter mehrere Aluminium-Rohrrahmenelemente, etwa im EG ein zweiflügeliges T30 Aluminium-Rohrrahmenelement mit Oberlicht und Seitenteilen im Eingangsbereich zur Cafeteria, und mehrere STS Stahl-/Edelstahltüren. Im Küchenbereich wurden STS Edelstahltüren eingesetzt, die aufgrund ihrer Edelstahloberfläche besonders widerstandsfähig und neutral im Kontakt mit Lebensmitteln sind, so dass sie den hohen Anforderungen an Hygiene entsprechen. In beiden Geschossen sind zudem die stumpfeinschlagenden und damit flächenbündig eingepassten STS Stahltüren zu finden. Sie wurden zum einen als feuerhemmende T30 Türen, zum anderen als Mehrzwecktüren ausgeführt.
Dass diese wie auch eine Vielzahl weiterer Hörmann Produkte nachhaltig produziert und damit für eine DGNB-Zertifizierung prädestiniert sind, wurde vom Institut für Fenstertechnik (ift) in Rosenheim geprüft und bestätigt: Für die verbauten Türen liegen die sogenannten EPDs (Environmental Product Declaration) vor.
Architekten:
HHS Planer + Architekten, Kassel
Energiekonzept:
energydesign, Braunschweig zusammen mit Planungsabteilung von Stiebel
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