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Licht als Motto

Neubau eines Einfamilienhauses in Duisburg
Licht als Motto

Bei der Gestaltung eines Duisburger Einfamilienhauses entstand eine Gebäudehülle, die scheinbar konträre Anforderungen an Privatheit sowie maximale Offenheit und Transparenz miteinander verbindet. Moderne Fenster-Systemtechnik in Aluminium-Profilbauweise leistet ihren Beitrag zu einer effekt- und zugleich energetisch sinnvollen Glasarchitektur.

Wie stringent die Umsetzung des Themas „Licht“ bei dem Duisburger Einfamilienhaus verfolgt wurde, deutet bereits jener Ausspruch der Schriftstellerin Bettina von Arnim an, den Druschke und Grosser Architekten den Bauherren zum Einzug „schenkten“: „Wer sich nach Licht sehnt, ist nicht lichtlos, denn die Sehnsucht ist schon Licht.“ Deutlich wird, hat man den abgeschirmten und dennoch repräsentativen Eingangsbereich passiert, dass es keineswegs bei der Sehnsucht als Lichtquelle belassen wurde, sondern vielmehr eine Reihe planerisch-konstruktiver Kunstgriffe anwendet wurden, um dem Wunsch nach hellem Wohnen gerecht zu werden. So erfüllt zunächst die von außen privat erscheinende Eingangsfassade alle Anforderungen an eine helle, repräsentative Empfangs- und Erschließungszone. Verantwortlich hierfür sind neben einem großflächig transluzenten Glaselement als Teil der Eingangstüranlage ein großzügiges, über Eck verlaufendes Lichtband im oberen Bereich der Fassade.

Grundstückssituation ausgenutzt
Seine geschossweise unterschiedlichen Nutzflächen verdankt das Objekt der Anpassung an die natürliche Geländesituation, die ein deutliches Gefälle nach Süden aufweist.
Um diese Gegebenheiten optimal auszunutzen, entwickelten die Architekten in Einklang mit dem Raumbedarf der Bauherren eine „Staffellösung“, die zugleich dem hohen Anspruch an Licht und klare Gestaltungslinien gerecht wurde.
Als Ergebnis dieser gestalterisch-funktionalen Rahmenbedingungen läuft das Untergeschoss mit den Funktionen Schlafen und Bad/Wellness sowie den Keller- und Technikräumen nach Süden hin ebenerdig aus. Die von Norden her als Erdgeschoss betretene Gebäudeebene mit den Wohn-, Ess-, und Kochfunktionen erhält aufgrund des abfallenden Geländes nach Süden hinaus eine erhabene Position. Ein Staffelgeschoss (1. OG), das um eine Balkonbreite zurückversetzt ist, beherbergt ein funktional autonomes Appartement, das über eine Treppe im Eingangsbereich erschlossen wird. Über einen Verbindungsgang separiert vom Hauptbaukörper befindet sich im Gartenbereich zusätzlich ein lichter kubischer Raum, der als privates Büro genutzt wird.
Offen und puristisch
Beim Eintritt in die im EG angrenzenden Nutzungsbereiche – man gelangt wahlweise direkt in den Koch-/Essbereich oder ins Wohnzimmer – präsentiert sich die Umsetzung des Lichtmottos in voller Strahlkraft: 3 m Raumhöhe und weiße Wandflächen verstärken das Spiel des Tageslichts, das über die nach Süden nahezu vollständig geöffnete Fassade einströmt. Der Begriff der Öffnung ist in diesem Zusammenhang umso mehr angebracht, als die Fenster- und Schiebetürelemente bei schmalen Profilansichten (ab 69 mm bei den Festverglasungen und 108 mm bei den Schiebetüren) ohne Querriegel vom Boden bis zur Decke reichen.
Ein wiederkehrendes Anordnungsraster, das auch in den Fassaden des Untergeschosses und des Staffelgeschosses auftaucht, besteht in der großen zentralen Fensterfläche, die beidseitig von schmalen Elementen flankiert wird. Um die Dimensionen der ungeteilten Glasfelder zu verdeutlichen: Das größte von ihnen misst 2,50 m in Breite und 2,80 m in Höhe. In der Innenraumgestaltung herrscht ein puristischer Baustoffdialog vor, bei dem Nutzflächen aus grauem Naturstein und Nussbaumholz sowie metallische und lichtgrau lackierte Treppen, Stahlgeländer und edle Kücheneinbauten einen dezenten Kontrast zu den umgebenden Weißflächen bilden. Wo viel natürliches Licht, darf auch effektvoll gesetztes Kunstlicht nicht fehlen: Die Lichtarchitektur in Haus und Garten, die u. a. auch die Illumination einer großen Eiche vis-à-vis der Südfassade einschließt, übernahm der Hamburger Lichtplaner Tom Schlotfeldt. Die bis ins Detail konsequente Umsetzung des Mottos, bei der es nach Präsentation des sorgfältig entwickelten Erstentwurfs kaum Änderungsbedarf gab, wurde nach Aussage der Architekten durch die klaren architektonischen Vorstellungen der Bauherren begünstigt.
Energetisch effizient verglast
Trotz ihres Wunsches nach Licht und Transparenz waren die Bauherren nicht bereit, bei der energetischen Effizienz der Gebäudehülle Kompromisse einzugehen. Die überdurchschnittliche Wärmedämmung der nicht transparenten Fassadenteile und eine sparsame und emissionsarme Heizanlage mit modernster Erdgas-Brennwerttechnik waren daher Pflicht. Konsequenterweise wurde eine optimale Verbindung von großformatiger Transparenz und Energieeffizienz durch den Einsatz des hochwärmegedämmten Fenstersystems Schüco AWS 75.SI (Super Insulation) erzielt. Mit einem durchschnittlichen Uf-Wert von 1,4 W/m2K setzen die Fenster dieser Serie einen neuen Wärmedämmstandard für Aluminium-Fenster und verbinden den gestalterischen Wunsch nach schmalen Profilansichten mit den werkstoffspezifischen Vorteilen der Langlebigkeit, Stabilität und Robustheit selbst bei großen Fensterformaten.
Die erzielbaren Wärmedämmwerte liegen in Bereichen, die bislang ausschließlich hochwertigen Kunststoff- oder Holzfenstern vorbehalten waren. Ermöglicht wird dies durch eine Reihe technischer Optimierungen, zu denen eine erweiterte Dämmzone mit Schaumverbund-Isoliersteg, eine optimierte Mitteldichtung sowie ein neuartiges Prinzip der Wärmedämmung im Glasfalz zählen.
Bei dem beschriebenen Einfamilienhaus wurden die Aluminium-Systemfenster in der Südfassade mit Hebe-Schiebetüren Schüco ASS 70.HI kombiniert, die auf allen drei Wohnebenen mit großen Öffnungsmaßen für den Terrassen-, Balkon- und Gartenzugang sorgen. Eine doppelschalige Wärmedämm-Isolierverglasung und die Systemkonstruktionen bilden den hochwärmegedämmten Gebäudeabschluss. Zugleich fügen sie sich mit 70 mm Bautiefe der Flügelrahmen und Profilansichtsbreiten ab 108 mm in das Gesamtkonzept der schlank profilierten Verglasungen in der Südfassade des Objektes nahtlos ein.
Verbaut wurden Wärmeschutz-Isoliergläser mit Ug-Wert 1,1 W/m²K und Schallschutz zwischen ca. 32 und 36 dB entsprechend den unterschiedlichen Scheibenaufbauten. In sicherheitsrelevanten Einbausituationen kamen dagegen Verglasungen mit 12 mm VSG-Außenscheibe und raumseitigem ESG gemäß TRAV zum Einsatz.
Architekturbüro: Druschke und Grosser Architekten BDA, Duisburg Lichtplanung: Tom Schlotfeldt, Schlotfeldt Licht, Hamburg Planung Außenanlagen: Fenner Steinhauer Weisser Partnerschaft FSW Landschaftsarchitekten, Düsseldorf
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