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Passivhaus mit Glasfassade

Passivhaus in Haßfurt
Passivhaus mit Glasfassade

Dipl.-Ing. Hans-Gerd Heye / red.

Gelungenes Beispiel moderner und energiesparender Glasarchitektur ist ein von der Architektin Susanne Baur in Haßfurt (Unterfranken) erstelltes Passivhaus.
Erschließung in zwei Ebenen
Kompromisslos ökologisch und gestalterisch anspruchsvoll – nach diesem Motto konzipierte die Architektin und Bauherrin ihr Haus.
Die Hanglage des Grundstückes verlangte eine Erschließung in zwei Ebenen.
Das obere Niveau wurde mit einem erdüberdeckten Carport und einer Gabionenwand (mit Steinen gefülltes Drahtgitterkorbsystem) zum Gewölbekeller als dreiseitig geschlossener Hof gebildet.
Geteilter Baukörper
Durch die geneigte Topographie ist das Haus in einen eingeschossigen Gebäudeteil im Norden mit Arbeits- und Nebenräumen und den zweigeschossigen Teil im Süden mit Wohn- und Schlafräumen geteilt. Als Verbindungselement dient das runde Treppenhaus. Der südliche Baukörper wurde aus energetischen Gründen als Würfel besonders kompakt gestaltet.
Kalksandsteinmauerwerk und zwei aussteifende Betonwandscheiben stellen die Statik sicher. Optisch herausragend ist die nach Süden bzw. Westen ausgerichtete Glasfassade. Eine PV-Anlage wirkt wie ein Sonnensegel und schützt so die Wohnräume bei hochstehender Sonne zusätzlich als Schattenspender vor zu intensiver Erwärmung.
Warmglas als Dämmelement
Hoher Wärmeschutz der Gebäudehülle ist das A und O eines jeden Passivhauses. Sie wird beim Haus in Haßfurt durch die 25 Zentimeter dicke Dämmstoff-Hülle der massiven Außenwände und eine besonders hochwertige Warmverglasung der Glasfassaden sichergestellt. Das Superwarmglas „iplus 3C“ von Interpane wurde wegen der Ansprüche, die an eine energieeinsparende Verglasung gerichtet werden, von der Architektin ausgewählt.
Durch zwei Silberschichten und eine zusätzliche Edelgasfüllung (Krypton) in den Scheibenzwischenräumen des Dreifach-Verbundglases wird der für ein Glas sehr niedrige Wärmedurchgangswert (Uv=0,5 W/m²K) erreicht .
Hauchdünne Wärmefunktionsschichten
Die hauchdünnen Wärmefunktionsschichten wirken zugleich selektiv: Kurzwelliges Tageslicht gelangt weitgehend ungehindert in den Innenraum, während die Funktionsschicht die zum Teil von den Innenwänden umgewandelte langwellige Wärmestrahlung reflektiert. Die passiven Sonnenenergiegewinne sind erheblich. Das „Heizen“ mit Wärmepumpe im Winter des vergangenen Jahres begann erst Mitte November.
Wärmepumpe und kontrollierte Belüftung
Basis der zweigeschossigen Glasfassaden ist eine Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Holz und Aluminium. Um möglichst ungestörte Ein- und Ausblicke zu erhalten, entschied sich die Archi- tektin für eine geschosshohe großzügige Festverglasung.
Die Scheibenformate messen 4,6 bis 6,4 Quadratmeter. Ein weiteres Element des Energiesparkonzeptes ist die ökologisch und ökonomisch effiziente Haustechnik. Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe erwärmt bei Bedarf das Haus an sonnenarmen Wintertagen per Bauteiltemperierung. Die kontrollierte Wohnraumlüftung mit zuschaltbarer Wärmerückgewinnung sorgt für einen energiesparenden Luftaustausch, wichtig insbesondere angesichts der hohen Luftdichtheit der Fassaden. Um den Energieverbrauch zu minimieren, wird zudem die zugeführte Außenluft über ein Erdregister bereits vorerwärmt angesaugt.
Sommerlicher Hitzeschutz
Die Gebäudekonzeption setzt voraus, auch den sommerlichen Hitzeschutz zu berücksichtigen.
Die Wärmepumpe wird dazu auf Sommerbetrieb umgeschaltet. In dieser Betriebsart kühlt sie die Wohnräume bei Bedarf. Ein Kaltwasserreservoir fungiert als Pufferspeicher. Bislang war eine Kühlung nicht erforderlich. Das liegt an den wärmespeichernden massiven Wänden und Decken aus Kalksandstein bzw. Beton.
Durch die hohe Speichermasse verhält sich das Gebäude während der täglichen Aufheiz- und Abkühlungsphasen ausgesprochen „temperaturträge“: Die Temperaturschwankungen betragen im Sommer maximal +/- 3°C.
Mittels EIB gesteuert
Durch die energetisch optimal abgestimmte Kombination von Konstruktion, Baustoffen und Haustechnik ist der Betrieb des Hauses besonders wirtschaftlich. Die Gebäudetechnik wird mittels EIB gesteuert und überwacht.
Der Jahresheizwärmebedarf inklusive Brauchwassererwärmung liegt unter 30 Kilowattstunden pro Quadratmeter Nutzfläche.
Sogar im Sockelbereich der Glasfassade wird auf eine Zusatzheizung verzichtet. Kältestrahlung und Luftzug sind selbst im Nahbereich der Fassade nicht zu spüren.
• Superwarmglas „iplus 3C“
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Architektur / Planung: Dipl.-Ing. Architektin Susanne Baur, B & O Concept Consulting GmbH, Haßfurt
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