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Dach-Aufstockung mit Aluminiumschindeln von Kalzip

Ausbau und Aufstockung eines Architekturbüros in Lorsch
Glänzend aufgestockt

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Im südhessischen Lorsch wurde durch eine außergewöhnliche Dach-Aufstockung aus einem schlichten Wohnhaus ein markantes Gebäude mit skulpturalem Charakter, das alt und neu in einer ganz eigenen Formensprache verbindet. Trotz „aufgesetzter“ Architektur bilden Bestand und Aufstockung eine Einheit.

Was dabei herauskommt, wenn ein Architekt sein eigenes Büro plant, zeigt die Erweiterung und Modernisierung eines Gebäudes in Lorsch. Aus dem ehemals unscheinbaren Wohnhaus machte die Helwig Haus und Raum Planungs GmbH eine repräsentative Adresse mit Signalwirkung. Schon von weitem ist die skulpturale Kubatur des Baukörpers mit der metallenen Hülle von Kalzip sichtbar.

Alles unter einem Dach

Ursprünglich war das zweigeschossige Gebäude mit Flachdach als Wohnhaus konzipiert. Zuletzt nutzte Architekt Dirk Helwig das Haus als Büro. Da die Helwig Haus und Raum Planungs GmbH am gleichen Standort größere Räume mit passendem Zuschnitt benötigte und der Vater des Architekten neuen Wohnraum, musste das Haus den veränderten Bedürfnissen angepasst werden. Mit der Modernisierung des Bestands und einer Aufstockung wurden alle Wünsche unter einem Dach realisiert.

In Ortsrandlage eines Wohngebiets liegt das Grundstück, mit unverbautem Blick nach Süden und Osten auf das Freigelände des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Lorsch. Mit dem Fokus auf Gestaltung und Nachhaltigkeit sollte aus dem Gebäude ein signifikanter Baustein im Ort werden, der dennoch im Kontext mit seiner Umgebung steht. Das Projekt stellte die Architekten vor eine große Herausforderung. Neben dem eigenen gestalterischen Anspruch erforderten das kleine Grundstück, die begrenzten Erschließungsmöglichkeiten sowie die statischen und baurechtlichen Gegebenheiten viel Fingerspitzengefühl bei der Planung.

Lebendige Ansichten

Die Lösung war eine Dach-Aufstockung, die sich vom Bestand abhebt und dennoch aus beiden Gebäudeteilen eine Einheit formt. Wie ein schützender Mantel legt sich die neue Aufstockung über das Bestandsgebäude. Dabei verändert sie die Ansichten des alten Hauses drastisch. Durch die schrägen Flächen der Fassade wird die ganz eigene Dynamik des Innenlebens, die dort sowohl räumlich als auch atmosphärisch vorherrscht, nach außen kommuniziert.

Stahlrahmen und vorgefertigte Holzrahmenwände bilden die Tragstruktur der -Dach-Aufstockung. Die polygonalen Flächen, welche in verschiedenen Winkeln zueinander stehen, sind mit bronzenen Metallschindeln verkleidet, die lebendige, changierende Fassaden erzeugen. Je nach Blickwinkel und Lichteinfall wechselt die Wirkung, die von edel glänzend im Sonnenlicht über erdig braun im Schatten bis hin zu einem Grau in der Dämmerung reicht.

Mit seiner bronzefarbenen Tönung und der skulpturalen Anmutung schafft das Gebäude am Ortsrand einen fließenden Übergang von der Landschaft zur Bebauung. Dafür sorgt auch die Dynamik von Metallfassade bzw. Metalldach mit den schrägen, polygonalen Flächen, die sich vom Erdgeschoss aus, der Erschließung folgend, bis ins Obergeschoss um den Baukörper hüllt. An der Straßenseite beginnt die Hülle an ihrem tiefsten Punkt und markiert dort den Haupteingang.

Edles Material

Als Fassadenmaterial wählten die Architekten anodisierte Aluminium-Schindeln des Kalzip Bausystems für Dächer und Fassaden. In einer Weiterentwicklung der AluPlusPatina-Oberflächen stehen Tönungen in Champagner und Bronze zur Verfügung, die ohne Verwendung von Farbaufträgen mittels Anodisierung hergestellt werden. Da nur wenige Öffnungen die Fassade durchdringen, kommt die Materialwirkung der Hülle voll zur Geltung. Lediglich in der Süd-Ost-Ecke greift ein langes Fensterband mit davorliegendem Balkon einschneidend in die Metallhülle ein.

Für die Öffnungen kam das Fenstersystem Schüco AWS 75 SI zum Einsatz. In der hochwärmegedämmten Super Insulation-Ausführung erfüllt das Fenster mit 75 mm Bautiefe sämtliche Anforderungen der Planer an funktionale, gestalterische und verarbeitungstechnische Eigenschaften. Als Sonnenschutz wurde der Außenraffstore „80 S“ von Warema mit Motorantrieb eingesetzt, dessen filigranes Design die Fassade wirken lässt. Dank optimierter Lamellengeometrie und flächenbündig eingelassener Führungsnippel verfügt der Raffstore mit 80 mm randgebördelter Lamelle über hohe Stabilität.

Offenes Raumgefüge

Um einen markanten, einladenden Eingang zu schaffen, mussten die Architekten sich etwas Besonderes einfallen lassen, da das Grundstück wenig Platz bot. Die Lösung: Eine einläufige, in die Kubatur integrierte Treppe mit offenem, gebäudehohem Luftraum. Über zwei Geschosse reicht die schmale Fassadenöffnung, die an die Garage grenzt. Sie durchschneidet die metallene Hülle und markiert den Zugang zum Büro. Für den Eingang wählten die Planer mit der wärmegedämmten ADS 75.SI von Schüco eine Glastür, die in puncto Energieeffizienz und Design ins Konzept passt. Verdeckt liegende Bänder und die flügelüberdeckende Füllung sorgen für eine edle Optik.

Bereits beim Betreten des Büros eröffnet sich dem Besucher die ganze Dimension der Räume. Ein Luftraum verbindet beide Geschosse miteinander und schafft so einen Überblick über die Raumorganisation. Highlight ist das multifunktionale Treppenmöbel mit geschlossenen und offenen, beleuchteten Würfeln, das als Erschließung, Raumteiler und „Schaufenster“ für Kunden dient. Der von Dirk Helwig entworfene Tisch im Empfangsbereich geht auf die Geometrie des Raumes ein und nimmt die Materialität des Projekts auf: Holz und Stahl. Im unteren Bereich der Außenwand befindet sich eine Schräge mit einem Fenster, das auf den ersten Blick an einen Monitor erinnert. Der überraschende Perspektivwechsel erlaubt einen besonderen Blick nach außen, der nicht in die Ferne führt, sondern auf den vorderen Teil des Grundstücks.

Im Obergeschoss wird durch die roh belassenen Stahlrahmen die Statik sichtbar. Die offenen Raumstrukturen sorgen für eine lichtdurchflutete, großzügige Atmosphäre. Einen Kontrast zur weißen Wand- und Deckengestaltung schafft der Bodenbelag DLW Luxury Vinyl, der den metallenen Look der Außenhülle widerspiegelt. Der extrem belastbare und pflegeleichte Designbelag in der Ausführung Scala 100 PUR Metal Oxyde d’oro verbindet die funktionalen Eigenschaften von Vinyl mit edler Metall-Optik.

Mit der Wandlung des einfachen Einfamilienhauses in einen skulptural anmutenden Baukörper wurde nicht einfach nur neuer Raum geschaffen. Es entstand eine Corporate Architecture, die das gestalterische Spektrum und Knowhow der Helwig Haus und Raum Planungs GmbH verkörpert. Das Ergebnis ist ein unverwechselbares Gebäude in der Handschrift des Architekten, das den Ort entscheidend mitprägt.
Dipl.-Ing. Claudia Närdemann

Architekt Dirk Helwig: „Für ein Architekturbüro ist die Schaffung der eigenen Arbeitsräume immer eine ganz besondere Aufgabe. Zum einen durch die Freiheit als Bauherr und Gestalter, zum anderen weil wir aus dieser eigenen Architektur die Inspiration für neue Projekte ziehen.“

Architekten: Helwig Haus und Raum Planungs GmbH, Lorsch | www.helwig-architekten.de


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