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Luftdichtheit ist Pflicht

Sanierung und Ausbau eines historischen Gutshofes in Schkeuditz
Luftdichtheit ist Pflicht

Für ein Innendämmsystem im Dachgeschoss entschieden sich die Verantwortlichen bei der Sanierung eines historischen Gutshofes in Schkeuditz. Dabei traten besondere, teils knifflige Details zu Tage, die es bauphysikalisch einwandfrei zu lösen galt. Die Luftdichtheit war hierbei Pflicht – besonderes Augenmerk galt den Fensterlaibungen.

Sven-Erik Tornow | jo

Im Dachgeschoss des Gut Altscherbitz in Schkeuditz ergaben sich bereits aufgrund des Grundrisses zahlreiche Details. Zwar ist die Grundfläche quadratisch, jedoch bildet nur ein kreuzförmiger Kern das Obergeschoss als Vollgeschoss aus. Die an den vier Ecken angeordneten Räume haben eine deutlich niedrigere Raumhöhe. Zudem sind in diesen Räumen die Dächer mit sichtbaren Sparren, diagonal verlaufenden und ebenfalls sichtbaren Gratbalken sowie Holzschalung ausgebildet. Während das Erdgeschoss in Ziegelmauerwerk errichtet wurde, besteht das Obergeschoss aus Fachwerk und Ziegel-Ausfachung. Zur Nutzung des Außenwand-Innendämmsystems Ursa Click in Kombination mit dieser speziellen Fachwerk-Außenwand ließ man von der MFPA Leipzig ein Prüfbericht anfertigen.
Zusätzliche Prüfung
Grundlage der Prüfung war der vorhandene Aufbau der Außenwand aus Fachwerk und Ziegel-Ausfachung in 12,0 cm Dicke. Außenseitig unverputzt sind auf der Innenseite zementgebundene Holzfaserplatten in 5,0 cm Dicke aufgebracht. Weiter folgt ein Kalkputz, dessen Dicke zwar variiert, aber mindestens 0,5 cm beträgt. Nach einer rechnerischen Simulation über einen Zeitraum von drei Jahren konnte die thermische Sanierung der Fachwerkwände mit Ursa Click unter den gegebenen Randbedingungen empfohlen werden.
Ausführung
Alle vier „Eckräume“ des OG erforderten eine besondere Vorgehensweise bei der Dämmung der Außenwände. So war aufgrund der sehr niedrigen Decke und den sichtbaren Sparren der Abstand zwischen Sparrenauflager und Fenster sehr gering. Hier musste das System exakt um den Sparren verarbeitet werden. Zum luftdichten Anschluss des Systems an der Decke mit den sichtbaren Sparren verklebte man zunächst das Dichtband entlang des Deckenprofils. Anschließend wurden die U-Profile luftdicht befestigt. Um die Kanten auszubilden, wurden die beiden Schenkel des Profils mit einer Blechschere eingeschnitten. Nach dem Anbringen der umlaufenden U-Profile und der wandseitigen C-Profile montierten die Handwerker die Ursa Clips. Dann wurde der entsprechende Dämmfilz eingepasst und per Kunststoffkopf fixiert. Abschließend wurden die C-Profile montiert, indem diese oben und unten in die U-Profile eingesteckt und auf dem Kunststoffkopf festgeclipst wurden
„Versteckte“ Außenwände
Aus der reduzierten Raumhöhe der „Eckzimmer“ folgte für die angrenzenden Räume ebenfalls eine gesonderte Umsetzung. Denn die augenscheinlichen Innenwände werden im oberen Bereich zu Außenwänden. Um hier Wärmebrücken zu vermeiden, dämmten die Fachhandwerker diese mit dem gleichen System. Nach Absprache mit den Folgegewerken und dem Bauherrn wurden dabei teilweise die unteren Bereiche ausgeklinkt und die Unterkonstruktion als Installationsbereich genutzt. Im Übergang zu den kompletten Außenwänden wurde das System in voller Raumhöhe montiert.
Fachwerk erneuert
Während der Sanierungsphase traten bei einigen der Fachwerk-Außenwände erhebliche Mängel in der Holzsubstanz zu Tage. Deshalb wurden die betroffen Teilbereiche komplett erneuert. Dazu tauschte man die defekten Hölzer des Fachwerks aus und erneuerte auch die Ausfachung mit Ziegeln. Anschließend konnte auch hier das Ursa Click System verarbeitet werden.
Dauerhaft luftdicht ist Pflicht
Nach Abschluss der Dämmarbeiten erfolgte die Verlegung der zum System gehörenden Dampfbremse. Gerade an den Fensterlaibungen war es besonders wichtig, dass die Anschlussstreifen der Fensterrahmenprofile dauerhaft luftdicht mit der Dampfbremse verklebt wurden.
Dazu musste die Dampfbremse sauber in die Laibung hinein verlegt und
anschließend entsprechend verklebt werden. Nur so ist ein dauerhaft luftdichter Anschluss sichergestellt.
Im Fußbodenbereich der Räume wurde die Dampfbremse wie vorgeschrieben am unteren Profil verklebt – jedoch noch etwas weiter in den Raum geführt. Da anschließend noch ein Trockenestrich eingebracht wurde, war der dauerhaft luftdichte Übergang zwischen Fußboden und Außenwand sichergestellt. Zum Schluss konnten die Trockenbauplatten auf die Ständerprofile verschraubt werden.
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