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Gläserne Trennwände für historisches Mühlengebäude

Sanierung und Umnutzung einer Mühle zu Büros und Wohnungen in Willstätt
Bürgerfreundlich transparent

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Ein ortsbildprägendes altes Mühlengebäude im badischen Willstätt wurde aufwendig saniert und beherbergt nun die Gemeindeverwaltung sowie zehn Wohnungen. Raumwirkung und Konstruktion des historischen Gebäudes sollten weiterhin erlebbar bleiben, so die Auflage des Denkmalschutzes. Realisiert wurde dies u.a. durch gläserne Trennwände.

Heike Blödorn | vs

Errichtet wurde die „Alte Mühle“ Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem im Jahr 1888 das vorherige Mühlengebäude bis auf die Grundmauern abgebrannt war. Allerdings war die Mühle nur noch bis 1901 in Betrieb. Die Rheinelektra kaufte das Anwesen und baute 1909/1910 ein Kraftwerk an. Nach bewegter Geschichte konnte die Stadt Willstätt im Jahr 1996 das inzwischen leerstehende Gebäude erwerben. Die Gemeinde entschied sich schließlich dafür, ihr Rathaus mit Ämtern, Archiven, Bürgerbüro, Mediathek und Sitzungssaal in die „Alte Mühle“ zu verlagern und einen Teil des Gebäudes an einen Investor zu veräußern, um gleichzeitig Wohnungen zu schaffen. Das Verhandlungsverfahren für Sanierung und Umnutzung der historischen Mühle konnte das Architekturbüro Gaiser + Partner im Jahr 2010 für sich entscheiden. Nach aufwendigen Sanierungsmaßnahmen wurde das Projekt im Mai 2017 fertiggestellt.

Gläserne Trennwände machen historisches Holztragwerk erlebbar

Im mehrgeschossigen Turbinengebäude der „Alten Mühle“ stellten Gaiser + Partner eine von der Außenwand abgelöste Stahlbetonkonstruktion mit neuer Innenfassade ein, die als Bürofläche dient. Damit bleibt die ursprüngliche Raumkubatur ablesbar. Zudem entstehen eindrucksvolle Raumsituationen mit geschossübergreifenden Lufträumen am Ende des Flurs sowie vertikalen Fensterelementen, die sich über zwei Geschosse erstrecken. Um die aufwendig sanierte und durch Stahl verstärkte historische Holztragstruktur mit massiven Eichenholzstützen und Balkendecken sichtbar zu erhalten, sollten die Innenwände transparent ausgeführt werden.

Bei der Realisierung der gläsernen Trennwände setzte sich die Unternehmensgruppe Feco-Feederle mit dem Feco-Trennwandsystem als wirtschaftlichster Anbieter in einem öffentlichen Vergabeverfahren durch. Die ständerlose Nurglaskonstruktion „Fecoplan“ bietet maximale Transparenz und erfüllt gleichzeitig mit einem Schalldämmprüfwert von Rw,P = 37 dB respektive 42 dB hohe Schallschutzanforderungen. Um den Trittschall zu entkoppeln, wurden die Flurglaswände auf vorher eingebaute Schwellenhölzer montiert. Für den oberen Deckenanschluss mit zahlreichen, durch die Holzbalkendecke bedingten Durchdringungen entwickelte man ein schlankes Schott mit pulverbeschichtetem Stahlprofil. Dieses wurde vorab montiert und horizontal exakt ausgerichtet. Erst nachdem der Trockenbauer das Deckenschott mit Gipskarton beplankt und der Maler seine Arbeiten durchgeführt hatte, montierte Feco-Feederle die Glaswände.

Türelemente als frei im Raum stehende Wandscheiben

Die Türzargen und Aluminiumprofile sind verkehrsweiß RAL 9016 pulverbeschichtet. Die beidseitig zargenbündigen, 60 mm dicken, HPL -beschichteten Holztürblätter sind mit einem Schalldämmprüfwert von Rw,P = 37 dB ausgeführt. Zargenintegrierte Technik-Türseitenteile ermöglichen die Aufnahme von Lichtschaltern und Steckdosen. Mit den über den Türen durchlaufenden Fecoplan-Oberlichtverglasungen erscheinen die flächig ausgeführten Türelemente als frei im Raum stehende Wandscheiben. Dadurch bleibt der ursprüngliche historische Raumeindruck wahrnehmbar, zumal auch die Bürozwischenwände als Nurglaskonstruktion Fecoplan ausgeführt sind.

Akustisch wirksame Schränke

Um dem hohen Bedarf an Aktenstauraum gerecht zu werden, entschied man sich für türhohe Schränke und Sideboards. Beide sind mit akustisch wirksamen mikroperforierten Schiebetüren ausgestattet. Gegenüber einer Ausführung mit Drehflügeltüren sparen die Schiebetüren Platz, sodass das Raumprogramm problemlos umgesetzt werden konnte. Als besondere Herausforderung gestaltete sich die Kombination von Hängeauszugsregistern und abschließbaren Schiebetüren. Feco-Feederle entwickelte die Schränke objektbezogen, sodass diese eine Einheit mit den Systemglaswänden bilden. So entspricht die Schranksockelhöhe der Höhe des Bodenanschlussprofils und die Glasstöße wurden entsprechend der Schrankeinteilung gewählt. Die Schränke stehen entweder Rücken an Rücken vor den Glaswänden oder werden durch geschlossene, akustisch wirksame Wandflächen auf der Gegenseite ergänzt. Die Wandscheiben sind mit schlanken Aluminiumprofilen horizontal gegliedert und organisierbar, sodass Regalböden, Haken und andere Orga-Elemente flexibel eingehängt werden können. Das bietet eine Individualisierung der Arbeitsplätze und hinterlässt gleichzeitig einen aufgeräumten Eindruck.

Möblierung und Trennwände
aus einer Hand

Durch die gläserne Gestaltung der Flurwände kommt der Möblierung als Gestaltungselement eine hohe Bedeutung zu. Als Anbieter von Büromöbeln erhielt Feco-Feederle auch hierfür den Zuschlag. Die Möblierung sollte leicht und elegant wirken. Diesen Anforderungen entsprechen die vom Architekten Antonio Citterio entworfenen Schreibtische Ad Hoc des Herstellers Vitra mit ihrem zeitlos technisch-eleganten Ausdruck sowie die ebenfalls von Citterio entwickelten Bürodrehstühle ID Mesh. Vereinzelt kommen höhenverstellbare Tische zum Einsatz. Durch die Möglichkeit, auch im Stehen arbeiten zu können, sind die Tische besonders ergonomisch und angenehm für Kurzbesprechungen am Arbeitsplatz. Koi-Stehleuchten von Belux mit einem direkten und indirekten Lichtanteil bieten eine angenehme Belichtung und erhellen die historische Holzbalkendecke stimmungsvoll. Der Eingangsbereich empfängt die Besucher mit einer Sitzgruppe aus Vitra Suita Sofas in Kombination mit Repos Sesseln. Der mit einer neuen Holzkonstruktion überspannte Sitzungssaal im Dachgeschoss wird mit einer kreisrunden Konferenztischanlage in Kombination mit Fina Soft Konferenzstühlen des Herstellers Brunner eindrucksvoll unter kreisförmigen LED-Leuchten inszeniert.

Zukunftsfähig mit Respekt
vor der Historie

Gemeinsam mit der Gemeinde Willstätt hat das Architekturbüro Gaiser + Partner ein zeitgemäßes Rathaus in historischer Hülle verwirklicht. Das Gebäude bietet attraktive, zukunftsfähige Arbeits- und Besprechungsräume und präsentiert sich bürgerfreundlich und lebendig. Mit dem Erhalt des geschichtsträchtigen Bauwerks erweist man dem historischen Ortsbild gleichzeitig Respekt, und die Gemeinde positioniert sich mit ihrem Rathaus wettbewerbsfähig für die Zukunft.

Architekten:

Architekten Gaiser + Partner, Karlsruhe

www.gaiser-partner.de

Grundriss 1. OG
Bild: Feco-Feederle
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