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Gepflegt wohnen mit Schallschutz

Neubau von Mehrgenerationenhäusern in Berlin-Wannsee
Gepflegt wohnen mit Schallschutz

Im Berliner Ortsteil Wannsee wächst ein zeitgemäßes Wohnungsbauprojekt, das wirtschaftlichen und ästhetischen Vorstellungen von Bauherren und Mietern entgegenkommt. So werden erneuerbare Energien genutzt, und beim Innenausbau unterstützten Gips-Wandbauplatten den zügigen Bauablauf und sorgen für gepflegte Wohnbehaglichkeit.

Berlin gehört zu jenen Metropolen, die auch in den nächsten Jahren einen großen Bedarf an komfortablen Mietwohnungen und eine gezielte Nachfrage nach zentrumsnahen Eigenheimen erwarten können. Bauherren und Eigentümer tun gut daran, trotz Wirtschaftskrise mit intelligenten Bauweisen zukunftsfähigen Wohnraum zu schaffen. Denn gegen den demografischen Trend steigt der Bedarf an energieeffizienten Neubauten mit Betriebskosten, die konstant und berechenbar sind. Es kommt also auf die Bauweise an, ob Architekten, Planer und Investoren in den nächsten Jahren in diesem Markt punkten können.

Auf dem großzügigen Gelände einer ehemaligen katholischen Jugendausbildungseinrichtung im Südwesten Berlins entsteht ein fortschrittliches Wohnprojekt, das die strengen Vorgaben der neuen Rechtsprechung in Bezug auf Energiekennwerte und Ressourcenverbrauch beispielhaft erfüllt. GFP Enders Projektmanagement und der Architekt Götz M. Keller von MK Gesellschaft von Architekten konzipierten im begehrten Ortsteil Wannsee im Auftrag der Apellas Immobilien GmbH auf einem über 80 000 m² großen Areal exklusive Wohnbauten. Ab 2009 werden 90 Mietwohnungen und nach Abschluss des 2. Bauabschnitts insgesamt 165 Wohnungen den Bewohnern alle Vorzüge stadtnaher Lage direkt im Grünen bieten.
Sie verteilen sich auf elf Mehrfamilienhäuser (Landvillen), 46 Doppelhaushälften, 16 Einfamilienhäuser, neun Reihenhäuser und sechs Hofhäuser zuzüglich Einheiten in vier renovierten Bestandsgebäuden. Die modernen Häuser liegen in fußläufiger Entfernung zum Großen Wannsee inmitten einer parkartigen Anlage. Da das Gelände und die noch vorhandenen Gebäude lange Zeit sozialen Zwecken des katholischen Don-Bosco-Ordens dienten, erfolgte die Planung in konstruktiver Kooperation der beteiligten Genehmigungsbehörde, den Anwohnern und dem Investor. So bleibt auch der alte Baumbestand im Villenviertel erhalten, die vorhandene Bausubstanz, unter anderem eine alte Villa und ein „Castel“ wurden behutsam saniert und in das neue Quartier zwischen Wald und Wasser eingebunden. In einem zweiten Bauabschnitt werden in Kürze weitere Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und Hofhäuser erbaut.
Nachhaltig bauen
Basis für wirtschaftliches und nachhaltiges Bauen ist eine durchdachte Bauweise. In Berlin wählten die Architekten ein Kalksandsteinmauerwerk mit 14 cm Dämmung, Geschossdecken und Treppenhäuser aus Stahlbeton, gefertigt aus Ortbeton und teilweise mit Fertigteilen. Die zügige Bauweise unterstützten sie durch die Konzeption der nicht tragenden Innenwände mit Gips-Wandbauplatten. Mit diesem Ausbau, der auch im Innern durch gediegene Massivität überzeugt, konnten die Planer die Akzeptanz und Wertigkeit des Wohnungsbaus nochmals erhöhen. Gleichzeitig sicherten sie mit dem massiven Trockenbau die gewollte langfristige Flexibilität der Grundrisse in Hinblick auf sich ändernde Nutzungen. Nicht zuletzt unterstützen sie mit den Gips-Massiv-Wänden die dauerhaft niedrige Schadensanfälligkeit der Mietwohnungen.
In Hinblick auf eine Bauweise, die auch künftigen Anforderungen gerecht wird, entsprechen die Energiekennwerte der Neubauten dem Niedrigenergiestandard (EnEV), die Bestandshäuser wurden energetisch optimiert. Um die Energiebilanz weiter zu verbessern und den Primärenergieverbrauch zu senken, kommt in allen Einfamilienhäusern des Bauvorhabens Erdwärme als Energiequelle zum Einsatz. Die Architekten planten darüber hinaus zusätzliche Maßnahmen ein, um die Umweltverträglichkeit des neuen Wohnviertels am Waldrand insgesamt zu verbessern, so etwa die Versickerung des Regenwassers auf den jeweiligen Grundstücken.
Leicht und doch massiv
Die Planer projektierten alle nicht tragenden Innenwände der hochwertigen Wohnhäuser mit Gips-Wandbauplatten. Für diese leichte Konstruktion sprachen vor allem der zügige Baufortschritt, die rationelle Planung mit Bauteilen aus einer Hand und die hohe bauphysikalische Wertigkeit der Trennwände in Bezug auf Schall- und Brandschutz. Mit Gips-Massiv-Wänden konnten die Architekten in Berlin-Wannsee gleichzeitig die Vorteile des Massiv- und Trockenbaus nutzen. Da die klassischen Wandbildner durchgängig aus Gips bestehen, entstanden massive Wände ohne Unterkonstruktion und ohne Hohlräume.
Das Wandsystem besteht aus handlichen, 666 x 500 mm großen Plattenformaten, die allein mit Fugengips als Kleber ohne Mörtel zusammengesetzt werden. Die umlaufende Nut- und Federausbildung der Platten aus reinem Stuckgips erleichtert den Aufbau stabiler und fluchtrechter Wände. So wurden die leichten Trennwände, wie im Trockenbau üblich, fast ohne Wasser aufgebaut, da sie nicht verputzt, sondern lediglich verspachtelt werden. In Berlin wurden die Innenwände gemäß modernen Wohnvorstellungen im Anschluss nur gestrichen.
Die gewählte Plattendicke, in Wannsee 100 mm, ist zugleich die Wanddicke, so dass die Innenwände ausgesprochen schlank und damit flächensparend ausfallen. Mit Flächengewichten, die je nach Plattenart und Dicke bei einschaligen Wänden zwischen 54 und 120 kg/m² betragen, sind die Trennwände außerordentlich leicht, und können dadurch unabhängig von vorhandenen Trägern oder tragenden Wänden frei im Grundriss positioniert werden. Dennoch entsprechen Haptik und Stabilität dieser Wände einer massiven Bauweise und waren in Berlin ein wichtiges Entscheidungskriterium.
Bauen für Generationen
Die Architekten legten Wert auf flexibel anpassbare Grundrisse, die sich auch nachträglich noch an unterschiedliche Lebenssituationen anpassen lassen – etwa bei Familiengründung oder bei besonderen Bedürfnissen für das Wohnen im Alter. Die massiven, aber leichten Trennwände aus Gips-Wandbauplatten kommen diesen Vorstellungen entgegen. Bei Bedarf können auch nachträglich an beliebiger Stelle Öffnungen und Durchbrüche ohne Rücksicht auf Ständerpositionen in die Wände eingefügt werden. Betreffende Wandabschnitte können leicht herausgesägt werden. Lediglich bei Öffnungsbreiten über 1 m ist eine Armierung aus verzinktem Stahl über den Türen erforderlich. Ebenso lassen sich in großen Wohnungen leichte Trennwände nachträglich hinzufügen, falls zusätzliche Räume abgeteilt werden sollen. Bei entsprechender Bemessung der Decken können sie ohne Berücksichtigung von Wandträgern, Deckenverstärkungen frei im Raum angeordnet werden.
In der Regel unterliegt die Raumaufteilung bei Wandkonstruktionen mit Gips-Wandbauplatten also keinen statischen Zwängen, sie lässt sich ganz nach architektonisch und wohnungswirtschaftlich optimalen Gesichtspunkten anordnen.
Anschluss für hohen Schallschutz
Wer ins Villenviertel Wannsee zieht, wünscht auch im Mietwohnungsbau in den eigenen vier Wänden hohe Behaglichkeit und ein geräuscharmes Zusammenleben mit der Nachbarschaft. Zwar verändert die Verwendung leichter Trennwände die schalltechnische Beurteilung von Massivbauten. Doch bei einer optimalen Gestaltung der Bauteilanschlüsse können mit Gips-Wandbauplatten die Schallschutzanforderungen der DIN 4109 eingehalten und in vielen Fällen sogar deutlich übertroffen werden. Das verarbeitende Bauunternehmen reduzierte die Schallweiterleitung der Trennwände auf die flankierenden Bauteile, indem es Wände, Decken und Böden allseitig mittels elastischer Anschlüsse akustisch entkoppelte.
Die in der Praxis eingeführte Regelbauweise wurde durch den Einbau verbesserter Randstreifen aus PE-Schwerschaum mit einer hohen Rohdichte von 120 kg/m³ zusätzlich optimiert. Mit Akustik Pro 120 wird die Übertragung von Körperschall spürbar vermindert und der individuelle Wohnkomfort in den Gebäuden gesteigert.
Hoher Schallschutz mit leichten, massiven Bauteilen: Nach DIN EN 12354–1: Bauakustik – Berechnung der akustischen Eigenschaften von Gebäuden aus den Bauteileigenschaften und nach DIN 4109: Schallschutz im Hochbau wird es künftig bei der rechnerischen Ermittlung des Schallschutzes nicht mehr allein auf die flächenbezogene Masse der trennenden und flankierenden Bauteile ankommen, sondern vor allem auf ihre Anschlussdetails. Messungen an verschiedenen realisierten Bauten mit Trennwänden aus Gips-Wandbauplatten sind Teil des AIF-Forschungsvorhabens „Umsetzung der europäischen Normen des baulichen Schallschutzes für das Bauen mit Gips-Wandbauplatten“ an der Hochschule für Technik in Stuttgart.
Architekten: MK Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Generalplaner: GFP Enders Projektmanagement GmbH, Berlin
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