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Als „Schule der besonderen Art“ wird die Nürnberger Wilhelm-Löhe-Schule im Bayerischen Gesetz zum Erziehungs- und Unterrichtswesen geführt. Die Schule wurde 1901 als „evangelische Schule für Mädchen“ gegründet und zählte im Anfangsjahr 70 Schülerinnen und vier Klassen. Heute besuchen fast 2 000 Schülerinnen und Schüler den Unterricht.
Die private kooperative Gesamtschule vereint fünf Schularten unter einem Dach – Grundschule, Mittelschule (in Bayern anstelle der Hauptschule), Realschule, Fachoberschule und Gymnasium – und ist in Bayern die einzige Schule, die von der Einschulung bis zum Abitur besucht werden kann. Träger ist die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Nürnberg. Die Schüler durften ihre erneuerte Sportstätte erstmals nach den Sommerferien 2017 in Betrieb nehmen. Nach rund anderthalb Jahren Bauzeit wurden sie von einem komplett veränderten Raumkonzept erwartet: Dreifach- und Einfach-Sporthalle, Kraftraum, Umkleiden, Duschen, WCs und Gänge… alle Räumlichkeiten waren neu geordnet und neu gestaltet worden. „Heller, freundlicher, attraktiver…“ , so beschreibt es der zuständige Planer, Dipl. Ing. Heinz Scheuenstuhl, vom Ingenieurbüro Bau in Weihenzell.
Die fast 40 Jahre alte Sporthalle an der Deutschherrnstraße in Nürnberg musste dafür zunächst komplett entkernt werden. Im weiteren Verlauf der Generalsanierung hatten sich die Verantwortlichen trotz des schmalen Zeitfensters bewusst gegen die Schlichtheit eines Zweckbaus entschieden und für die Vorteile einer optisch wie praktisch ansprechenden Innengestaltung.
Besonders ins Auge fällt dieser Vorsatz in den sanitären Bereichen, den Umkleiden und Duschen, den Waschräumen und WCs im Parterrebereich und im Untergeschoss des Komplexes. Jeweils acht davon entstanden als planerische Einheit in der neuen Sporthalle. Umkleidebereiche für die Lehrer sowie Behinderten-WCs und Toiletten für Gäste und Besucher von Sportveranstaltungen komplettieren das umfangreiche Konzept.
Großformat und Mosaik
Hier ergänzt auch eine Fliesenausstattung der besonderen Art das Konzept. Mit großformatiger Keramik und mit Mosaik aus der Serie „Base“ von Hersteller Rako sorgten die Planer für auffallend ästhetische Wand- und Bodengestaltungen in den Sanitärräumen, in den Gängen und Treppenbereichen – und damit für ein Wohlfühl-Konzept, das im Schulbereich alles andere als selbstverständlich ist.
Die keramischen Wand- und Bodenfliesen aus der Serie „Base“ von Hersteller Rako sorgen für ansprechende Naturstein-Optik. Kontraststarke Flächengestaltungen entstanden durch die Kombination der hellbeigen und anthrazitfarbenen Großformate (30 x 60 cm). An den Wänden der Gemeinschaftsduschen betonen außerdem 30 cm breite, vertikal verlaufende Streifen aus Mosaik (5 x 5 cm) den Bereich der Duscharmaturen.
Schließlich galt es als erklärtes Ziel von Architekt Scheuenstuhl, „die früher übliche, raumhoch geflieste ‚Waschraum-Optik’ zu vermeiden“.
In den Gängen sorgt die Verbindung von fast 40 Jahre altem Sichtmauerwerk und neuem Fliesenboden für markante Ansichten. Beispielhaft stellt sich hier das gelungene Miteinander von alt und neu dar. Einbezogen in das Gesamtbild der keramischen Gestaltung wurden auch die Treppenbereiche des neuen Sportkomplexes. Die rutschhemmende Rillenstruktur der Stufenfliesen aus dem „Base“-Angebot sorgt hier für zusätzliche Sicherheit.
Planung:
Dipl. Ing. Heinz Scheuenstuhl, Ingenieurbüro Bau, Weihenzell