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Akustikplatten aus Holzwolle betonen natürliche Optik

Modernisierung des Dokumentationszentrums Berliner Mauer
Gedämpft zur Erkenntnis gelangen

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Die Geschichte der Berliner Mauer in angemessener Geräuschkulisse erleben: Holzwolle-Akustikplatten optimieren die Akustik im modernisierten Dokumentationszentrum Berliner Mauer. Die Akustikplatten verkürzen nicht nur störende Nachhallzeiten, sondern betonen auch eine natürliche Optik.

Als der Berliner Architekt Andreas Zerr von der Architekturgesellschaft ZHN den Auftrag erhielt, das Dokumentationszentrum Berliner Mauer zu modernisieren, stand er vor einer akustischen Herausforderung: „Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sollten insgesamt 900 m² Ausstellungsfläche entstehen“, erinnert sich Zerr. Das Problem: Der Bau aus den 1960er Jahren hat eine harte Betondecke, die Schall zu stark reflektiert. „Es bestand die Gefahr, dass sich Geräusche der Besucher wegen der langen Nachhallzeiten hochschaukeln würden. Wir mussten uns etwas für die Schalldämpfung einfallen lassen.“
Akustikplatten gegen Absatzklappern
Der Architekt wurde bei Knauf AMF fündig: Das Unternehmen aus Grafenau ist auf Deckenlösungen spezialisiert und produziert unter anderem Holzwolle-Akustikplatten der Marke Heradesign. Sie verbessern dank hoher Schallabsorptionswerte in Bauwerken weltweit die Akustik.
„Die Holzwolle-Akustikplatten entsprechen genau den Spezifikationen, die wir zuvor mit einem Akustiker ermittelt hatten“, erklärt Zerr. „Sie verkürzen die Nachhallzeit, so dass ein ungestörter Ausstellungsbesuch ohne nervige Nebengeräusche möglich ist.“ Gespräche der Besucher sind jetzt leiser. Selbst penetrante Geräusche wie Absatzklappern wirken dezenter.
Zerr entschied sich für das Modell Heradesign Fine. Es handelt sich um magnesitgebundene Holzwolle-Akustikplatten – auch Absorber genannt – die sich an der Decke montieren lassen und einen Teil der Schallenergie durch Reibung in Wärme umwandeln.
„Die Heradesign Holzwolle-Akustikplatten senken den Pegel eines Ausgangssignals innerhalb von 0,4 Sekunden um 60 Dezibel“, sagt Heiko Fischer, Gebietsverkaufsleiter Nordost bei Knauf AMF. „Sie dämpfen besonders gut Frequenzen zwischen 250 und 500 Hz, die die Sprachverständlichkeit wesentlich beeinflussen.“ Das kommt auch den modernisierten Büroräumen des Dokumentationszentrums zugute. Dort hängen die Akustikplatten an der Decke und ermöglichen Gespräche in angenehmer Lautstärke.
Magnesit für Schallabsorption
Eines der Geheimnisse hinter den hohen Schallabsorptionswerten ist das Magnesit, mit dem Knauf AMF als weltweit einziger Hersteller die Holzwolleplatten bindet. „Im Vergleich zu klassischem Zement in den meisten Produkten des Wettbewerbs führt das zu einer 15% besseren Schalldämpfung“, sagt Fischer. „Magnesit ist zudem gesundheitsverträglicher.“ Zu trocken wird die Raumakustik trotzdem nicht. „Dämpft man einen Raum zu stark, wirkt das auf den Menschen unnatürlich und macht den Aufenthalt unangenehm“, weiß Zerr aus Erfahrung. „Die Heradesign Akustikplatten hatten für unsere Anforderung genau den richtigen Schallabsorptionsgrad.“
Holzwollestruktur für Optik
Nicht nur die passenden Schallabsorptionswerte überzeugten den Architekten. Ausschlaggebend war auch die Optik der Akustikplatten. Die Holzwollestruktur mit einer Faserbreite von 1 mm hat einen warmen, natürlichen Charakter, der zur Wohlfühlatmosphäre im Ausstellungsbereich beiträgt. „Die Akustikplatten bilden einen angenehmen Kontrast zu den Betonbalken, die sich an der Decke von Wand zu Wand spannen“, sagt Zerr. „Gleichzeitig konnten wir die Kabel und im ersten Obergeschoss die Rohre der Terrassenentwässerung unter den Deckenplatten verstecken.“ Nicht zuletzt punkteten die Platten beim Thema Beleuchtung. Sie reflektieren das Licht der Leuchtstoffröhren und tragen zur idealen Ausleuchtung des Raums bei.
Auch die Trockenbauer hatten bei der Installation der 345 m² Deckenplatten leichtes Spiel: Sie schraubten die 600 x 600 x 35 mm großen Platten auf ein Trägergerüst aus Stahlprofilen und stellten mit Abhängern die optimale Höhenposition ein. Ein leicht zu bewältigender, aber wichtiger Arbeitsschritt, der sich direkt auf die Dämpfleistung auswirkt.
Fischer: „Die Akustikplatten arbeiten am wirksamsten, wenn zwischen ihnen und der Decke ein Hohlraum ist. Die Schallwellen, die sich durch die Absorber kämpfen, werden an der Decke reflektiert und treffen erneut auf die Platte. Die zweite Absorptionsrunde sorgt dafür, dass sich fast die gesamte Energie in Wärme verwandelt.“
FSC gegen illegalen Holzschlag
Architekt Andreas Zerr setzt mit den Holzwolle-Akustikplatten zudem ein Zeichen in punkto Nachhaltigkeit: Das von Heradesign verwendete Holz trägt das Siegel der gemeinnützigen Nichtregierungsorganisation Forest Stewardship Council (FSC). „Das FSC-Siegel ist das weltweit anspruchsvollste Holz-Zertifikat. Wir geben damit unseren Kunden die Gewissheit, dass die Akustikplatten nichts mit zerstörerischer Waldnutzung zu tun haben“, sagt Fischer.
Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnete das modernisierte Dokumentationszentrum am 9. November 2014 – anlässlich des 25. Jahrestags des Mauerfalls. Im Inneren läuft die multimediale Dauerausstellung „1961 | 1989. Die Berliner Mauer.“ Sie widmet sich der Geschichte der Teilung Berlins. Mit biografischen Dokumenten und audiovisuellen Medien erläutert sie die politisch-historischen Hintergründe vom Mauerbau bis zum Mauerfall.
Architekt:
Andreas Zerr, Architekturgesellschaft ZHN, Berlin
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