Startseite » Schallschutz »

Verbesserte Flankenschalldämmung

Neubau zweier Mehrfamilienhäuser in Frankfurt
Verbesserte Flankenschalldämmung

In zwei Mehrfamilienhäusern in Frankfurt ermöglicht unter anderem erhöhter Schallschutz ein hochwertiges Wohnen. Verfüllte Ziegel und die richtige Planung mit Detailausbildung sind Voraussetzungen für die deutliche Überschreitung des aktuellen technischen Standards beim Schallschutz.

Um die wachsende Nachfrage nach Wohnen in Ballungsgebieten bedarfsgerecht zu decken, entwickelt die ABG Frankfurt Holding neue Konzepte. Im Frankfurter Mertonviertel errichtete die Merton Wohnprojekt GmbH, Tochter der ABG und der GEA Real Estate GmbH, zwei Mehrfamilienhäuser mit 24 Wohneinheiten aus verfüllten Ziegeln. Der Beitrag zeigt auf, wie die Planer vom Büro Karl Dudler Architekten den vereinbarten erhöhten Schallschutz realisierten und der Ziegel alle Ansprüche an hochwertiges, ruhiges Wohnen erfüllt. Der Neubau erreicht KfW-Effizienzhaus-Standard 70, konnte doch der Transmissionswärmeverlust über die Gebäudehülle durch den Wandbildner mit der Wärmeleitfähigkeit von λ= 0,10 W/mK begrenzt werden.

Bei optimaler Planung, Detailausbildung und entsprechender Bauausführung kann der vereinbarte erhöhte Schallschutz sicher realisiert werden. Grundsätzlich müssen die Direktschalldämmung der trennenden und der flankierenden Wände, aber auch das Stoßstellendämm-Maß Kij für die Knotenpunkte der Bauteilverbindungen ausreichend hoch sein. Im Massivbau gilt, je höher die flächenbezogene Masse des Trennbauteils und je tiefer dessen Verbindung mit den massiven Flankenbauteilen, desto höher ist die Dämmwirkung der Stoßstelle. Nichttragende Bauteile müssen akustisch entkoppelt angeschlossen werden, denn nur fachkundig ausgeführte Stoßstellen verhindern die Schallübertragung auf flankierende Bauteile.
Die Außenwände bestehen aus Perlit verfüllten Ziegeln in der Stärke 42,5 cm mit einem bewerteten Schalldämm-Maß (Rw,Bau,ref) von 49,1 Dezibel. Die Wohnungstrennwände zum Treppenhaus wurden mit 24 cm starken speziellen Schallschutzfüllziegeln mit geschosshoher Betonverfüllung ausgebildet, die ein Direktschalldämm-Maß Rw,R von 60,8 dB aufweisen.
Detailausbildung
Wichtige Grundlage des Schallschutzkonzeptes sind die aufeinander abgestimmten Produkte des Ziegelsystems. Vor allem bei den Bauteilanschlüssen Wandanbindung und Deckenauflager bewähren sich die bauphysikalisch abgestimmten Ergänzungsprodukte und deren sichere Verarbeitung. Am Wand-Decken-Knoten wurde die 22 cm dicke Stahlbetondecke stirnseitig mit einer speziellen Ziegel-Deckenrandschale mit Randdämmung abgemauert. Die Ziegelschale ist schlanker als ein Abmauerungsziegel, dadurch kann die Decke tiefer eingebunden werden, was das Flankenschalldämm-Maß verbessert. Außerdem minimieren Deckenrandschalen Wärmebrücken und bieten einen einheitlichen Putzgrund.
Grundlage des Konzeptes sind der für den Mehrfamilienhaus- und Objektbau entwickelte Poroton-S10-P für die Außenwände und Poroton-Schallschutzfüllziegeln PFZ-T für Innenwände. Bei der Schallmessung nach Fertigstellung weisen die Geschossdecken – aus 22 cm Stahlbeton, 60 mm dickem schwimmen-den Zementestrich und 35 mm starken EPS-Trittschalldämmplatten realisiert – ein Schalldämm-Maß von 61 dB auf.
Die festgehaltenen Ergebnisse zeigen, dass Luft- und Trittschalldämmung die Auflagen für den vereinbarten erhöhten Schallschutz nach DIN 4109 Beiblatt 2 und sogar Schallschutzstufe 3 nach VDI 4100:2007–08 erfüllen. Der rechnerische Nachweis wurde nach DIN 4109 geführt. Die zusätzliche Berechnung nach der neuen DIN EN 12354–1 Bauakustik – Berechnung der akustischen Eigenschaften von Gebäuden aus den Bauteileigenschaften – Teil 1: Luftschalldämmung zwischen Räumen bestätigt die Prognose.
Diese Norm erfasst nicht nur die Schallübertragung über die Wand selbst, sondern auch über flankierende Bauteile und deren Anschlüsse. Die Berechnung bietet verlässliche Prognosen, die für guten Schallschutz erforderlich sind und Planungs- sowie Ausführungssicherheit erhöhen. Die gemessenen Werte stimmen mit den Berechnungen überein.
Nachgewiesen
Die Software von Poroton zur Berechnung der Luftschalldämmung zwischen Räumen ermöglicht bereits jetzt den einfachen und sicheren Nachweis des Schallschutzes auf Basis der avisierten Neuauflage der DIN 4109 und DIN EN 12354–1. Um zu zeigen, dass die Poroton-Wandlösungen tatsächlich den vereinbarten erhöhten Schallschutz gewährleisten, beauftragte Wienerberger Messungen der Luftschalldämmung von Geschossdecken, Wohnungstrenn- und Treppenhauswänden nach DIN EN ISO 140–4 sowie Messungen der Trittschalldämmung der Geschossdecken nach DIN EN ISO 140–7.
Nachgewiesen wurde, dass der vereinbarte erhöhte Schallschutz mit Ziegeln erreicht wird und die Software sichere Prognosen liefert. Das Ergebnis spricht für sich:
Insgesamt bewertete das Ingenieurbüro Kurz u. Fischer GmbH Beratende Ingenieure aus Winnenden die Luftschalldämmung nach DIN 4109, Beiblatt 2 und VDI-Richtlinie 4100: 2007–08 im Vergleich mit Messungen in anderen Gebäuden als außerordentlich gut. Auch die Trittschalldämmung der Wohnungstrenndecken liegt deutlich über dem aktuellen technischen Stand des Schallschutzes.
Verdeutlicht wurde, dass die Werte für Tritt- und Luftschalldämmung gegenüber vergleichbaren Ziegeln an der Spitze liegen und sie die Vorgaben von Schallschutzstufe 2 nach VDI-Richtlinie weit übertreffen. Poroton-Ziegel eignen sich nicht nur aufgrund der hohen Masse und Rohdichteklasse von 0,75, sondern auch durch sichere und wirtschaftliche Verarbeitung für die Realisierung des vereinbarten erhöhten Schallschutzes. Die abgestimmten Ergänzungsprodukte unterstützen diesen Ansatz. Der Bauherr war von Qualität und Umsetzung so überzeugt, dass ein Nachfolgeprojekt im gleichen Viertel realisiert wurde.
Architekten: Karl Dudler Architekt, Frankfurt am Main Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Euler GmbH, Hanau Bauphysik: Ingenieurbüro Kurz u. Fischer GmbH Beratende Ingenieure, Winnenden
Unsere Top-3-Projekte des Monats
MeistgelesenNeueste Artikel

Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der bba-Infoservice? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum bba-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des bba-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de