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Urbane Vielfalt

Neubau von Wohngebäuden in Berlin
Urbane Vielfalt

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Vormals industriell genutztes Gebiet wieder in das Stadtbild von Berlin Prenzlauer Berg zu integrieren und Wohnraum zu schaffen, war das Ziel. Entstanden ist durch Nachverdichtung ein modernes, mischgenutztes urbanes Areal: Das Avila Carrée im neuen Stadtquartier umfasst einen großen Teil der jahrelang brach liegenden Fläche des früheren Berliner Schlachthofes.

Vom abgelegenen Stadtrand zum begehrten Wohngebiet in zentraler Lage hat sich in den letzten 140 Jahren die 50 ha große Fläche im südlichen Teil des heutigen Berliner Bezirks Prenzlauer Berg entwickelt – mit wechselvoller Geschichte. Als im 19. Jahrhundert Rudolf Virchow die Forderung nach einem öffentlichen, hygienisch kontrollierten Schlachthaus für ganz Berlin stellte, war die Idee von dem sozial orientierten Mediziner eine fortschrittliche Entwicklung und sollte der Verbesserung der Hygienezustände dienen. Sie ist im Kontext zu sehen mit den Planungen von Virchow und dem Stadtplaner James Hobrecht zur Einführung der Stadtentwässerung, Kanalisation und zentralen Trinkwasserversorgung – bedingt durch rasant wachsende Bevölkerungszahlen Berlins.

Der Antrag von Virchow in den 1860er-Jahren führte zum Bau des „Central Vieh- und Schlachthofes“ am Rande der Stadt, aber direkt an der neuen Ringbahn und somit mit ausgezeichneter Anbindung an das Gleisnetz der Eisenbahn. 1881 wurde der nach Plänen von Hermann Blankenstein errichtete Schlachthof eröffnet, das Gelände noch vor der Jahrhundertwende um neue Ställe, Schlacht- und Kühlhäuser nach Entwürfen von August Lindemann erweitert.
Der auch „Bauch oder Proviantkammer von Berlin“ genannte zentrale Schlachthof versorgte die Berliner Bevölkerung über 100 Jahre lang mit Fleisch – auch nach Beschädigungen im zweiten Weltkrieg. In der DDR wurde er als VEB Fleischkombinat betrieben.
Neues Stadtquartier auf altem Grund
Nachdem der Schlachtbetrieb 1991 eingestellt worden war und das Areal brach lag, wurden neue Ideen für das Gelände entwickelt. Von 1993 bis 2007 war des Gelände des früheren Berliner Schlachthofs ein förmlich festgesetzter, städtebaulicher Entwicklungsbereich – schließlich mit dem Ziel, die ungenutzte Fläche angesichts einer wachsenden Bevölkerung in ein neues Stadtquartier umzugestalten. Durch Nachverdichtung und unter Einbeziehung einiger erhaltener und restaurierter denkmalgeschützter Industriegebäude sollte auf einem 50 ha großen Kernareal des Berliner Schlachthofes eine Nutzungsvielfalt als Mischung von Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeitgestaltung entstehen.
Die schrittweise Umsetzung des Projektes, südwestlich der S-Bahn zwischen Landsberger Allee und Storkower Straße gelegen, führte zur Neuanlage eines Straßennetzes in fünf Vierteln sowie zum Bau von Wohnhäusern und der gewerblichen Umnutzung renovierter Viehhallen. Im Zentrum des neuen Stadtquartiers befindet sich der 5,1 ha große Hermann-Blankenstein-Park, der im Oktober 2004 eröffnet wurde und das eiserne Stützgerüst der Hammelauktionshalle in den Park mit einbezieht. Weitere Grünflächen bereichern das Areal.
Innerstädtische Nutzungsmischung
In den Jahren 2006 und 2007 erwarb die Avila Gruppe drei Baufelder mit einer Grundstücksfläche von 33 500 m² vom Land Berlin, um in drei Bauabschnitten das Avila Carrée mit Wohnungen, Stadthäuser und Gewerbeflächen zu errichten. Es entstanden durch urbane Nachverdichtung in knapp zehn Jahren Bauzeit rund 350 Wohnungen. Das Gebiet verbindet modernes städtisches Wohnen für alle Altersgruppen mit den Vorzügen einer ruhigen Umgebung und einer sehr guten Infrastruktur. Nach der Umsetzung des ersten Bauabschnitts 2009 mit 131 Wohnungen wurde 2010 der zweiten Bauabschnitt mit 133 Wohnungen und 14 Gewerbeeinheiten fertig gestellt.
Der Baubeginn für den dritten Bauabschnitt an den Straßen Thaerstraße, Zur Marktflagge, Zur Innung, Erich-Nehlhans-Straße, war im Herbst 2012.
Bis Ende 2014 entstanden im dritten Bauabschnitt des Avila Carrés neben 116 Mietwohnungen auch acht Gewerbeeinheiten für Einzelhandel, Dienstleistungen, Arztpraxen und medizinische Betreuung sowie 24 städtische Eigenheime in vier verschiedenen Typen.
An der Thaerstraße, gegenüber des zweiten Bauabschnitts, schirmt ein sechsgeschossiger Baukörper mit Mietwohnungen und Gewerbeeinheiten die sich anschließende Wohnbebauung ab: Im Carrée befinden sich drei- bis viergeschossige Wohnungen und Stadthäuser.
Das Angebot der Mietwohnungen reicht von Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen, darunter seniorengerechte und betreute Wohneinheiten. Insgesamt 30 verschiedene Grundrisstypen sind vorhanden.
Nachhaltigkeit im Fokus
Der Investor setzte bei den Planungen auf Nachhaltigkeit und solide Werte. Das Mauerwerk wurde daher in monolithischer Ziegelbauweise ausgeführt. Die Wahl fiel auf Dämmstoff verfüllte Poroton-Ziegel. Diese erfüllen alle Anforderungen an Statik, Brand-, Wärme- und Schallschutz im Geschossbau. Durch den Wegfall der zusätzlichen Außenwanddämmung können beim Bau Kosten gespart werden, da dieser Arbeitsschritt entfällt. Zudem sind monolithische Ziegelkonstruktionen wartungsarm und somit langfristig kostenoptimiert.
Neben diesen technischen Aspekten war dem Investor das Wohnraumklima wichtig. Ziegel nehmen aufgrund ihrer Kapillarstruktur Feuchtigkeit, die sich in Wohnräumen durch deren Nutzung ansammelt, gut auf und geben sie wieder ab. In Verbindung mit sachgemäßer Lüftung ist Schimmelbildung in Ziegelhäusern selten. Ein weiterer Vorteil ist die hohe thermische Speichermasse.
Schall- und wärmeoptimiert
Für die Mehrgeschossbauten entschied man sich für den mit Perlit verfüllten Poroton-S11-P in der Stärke 36,5 cm. Die hohe zulässige Mauerwerksdruckspannung von 1,4 MN/m² sorgt für sichere Stabilität im Mehrgeschossbau. Mit der Wärmeleitfähigkeit = 0,11 W/mK und einem U-Wert von 0,28 W/m²K erfüllt der Ziegel die in der Genehmigungsphase geltenden Referenzwerte der EnEV 2009 sowie auch der aktuellen.
Die Außenwand erreicht in Verbindung mit dreifach verglasten Isolierfenstern ein Direkt-Schalldämmmaß Rw,bau,ref 50,7 dB und sorgt für wirksamen Schutz gegen Außenlärm.
Damit auch zwischen den Wohnungen Lärm keine Rolle spielt, sind Trennwände mit Poroton-Mauerziegeln der Rohdichteklasse 2,0 errichtet. Konstruktiv wurde mit Schlitzeinbindungen der Trennwände in die Außenwände die Flankenübertragung des Schalls minimiert. Innenwände aus Hochlochziegeln von Poroton und Ergänzungsprodukte wie die Fensteranschlagschale oder die mit Perlit gedämmten Rollladenkästen runden die Ziegel-Systembauweise ab.
Aufgrund verringerter statischer Anforderungen wurden bei den dreigeschossigen Stadthäusern nach dem Reihenhausprinzip Poroton-T12 für die Außenwände eingesetzt. Mit der Wärmeleitfähigkeit = 0,12 W/mK erfüllt auch dieser Ziegel die Anforderungen der EnEV. Ausreichend Schallschutz zwischen den Stadthäusern bewirken Mauerziegel der Rohdichteklasse 2,0 in der Stärke von zweimal 17,5 cm.
Der Anspruch an Qualität und Wertbeständigkeit setzt sich auch im Inneren fort. Der Fußboden in den Wohn- und Schlafzimmern besteht aus Echtholzparkett, Küche, Bäder und die Eingangsbereiche sind mit hochwertigen Fliesen ausgestattet. Die größeren Wohnungen verfügen über Badewanne und Dusche.
Die Verbindung von qualitativ anspruchsvollem Wohnen und einer hervorragenden Infrastruktur macht das Quartier in lebendiger und gut angebundener Lage für Singles, Paare, Familien oder Senioren gleichermaßen attraktiv und verspricht ein lebendiges Miteinander über alle Altersgruppen hinweg.
Projektleitung:
Ursula Schamberg, Avila Projektmanagement GmbH, Berlin
Genehmigungsplanung:
QBQ Quick Bäckmann Quick + Partner, Berlin
Ausführungsplanung:
Avila Projektmanagement GmbH, Berlin
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