Startseite » Metall »

Unkonventionelle Harmonie

Erweiterungsbau für die Stadtbibliothek in Görlitz
Unkonventionelle Harmonie

Der Erweiterungsbau für die Stadtbibliothek in Görlitz ist ein moderner Stahlbetonbau mit elliptischem Tonnendach. Quartzgraues, vorbewittertes Titanzink, das Dach und Fassade gekonnt miteinander verbindet, bekleidet die ovale Gebäudehülle.

Claudia Frahm | jo

Der Entwurf des Görlitzer Planungsbüros „Schmidt & Schindler – Architekten & Ingenieure“ für den Erweiterungsanbau spricht eine eigene Form- und Farbsprache. Er fällt auf im Gründerzeitgebiet, macht den Schnitt zwischen den zwei Architekturepochen deutlich und schafft gleichzeitig eine unkonventionelle Harmonie zwischen Tradition und Moderne.
Der sechsgeschossige Neubau setzt die Bauflucht des bestehenden Gebäudes fort und nähert sich in seiner Gestaltung der Mansarddachform des Altbaus an. Zugleich nimmt der Entwurf des Anbaus ein besonderes Detail der historischen Lesehalle auf. Das mächtige Tonnengewölbe der 280 m2 großen Lesehalle spiegelt sich im Tonnendach des Neubaus wieder.
Modernes Informations- und Kommunikationszentrum
Ziel der Planung war, ein modernes Informations- und Kommunikationszentrum zu schaffen, das aus architektonischer Sicht eine harmonische und zugleich eigenständige Ergänzung zum historischen Baudenkmal darstellt. Die bestehende Vorplanung wurde vom Architekturbüro verfeinert und auf den finanziellen Rahmen hin angepasst. Zunächst wurde der Anbau und im Anschluss die Sanierung realisiert, unter Berücksichtigung höchster brandschutztechnischer Anforderungen und in enger Zusammenarbeit mit der Oberen Denkmalschutzbehörde, dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Stadtplanungsamt Görlitz.
Der Hauptzugang zur Bibliothek wurde in den Neubau verlegt und die Geschosshöhen angeglichen. So konnten eine zusammenhängende Nutzung ermöglicht, Rettungswege gesichert und barrierefreie Zugänge zu allen Bereichen gewährleistet werden.
Materialwahl
Die Produktpalette von VMZINC, insbesondere die Auswahl an vorbewitterten Titanzinkblechen trug zur Verwirklichung des vom Architekten entwickelten Form- und Farbanspruchs bei. Dipl.-Ing. Andreas Schmidt entschied sich für die Oberflächenqualität Quartz-Zinc, eine vorbewitterte Ausführung in Samtgrau, die in ihrer Optik und Oberflächenbeschaffenheit der natürlichen Patina von walzblankem Zink ähnelt.
„Die Vielfalt der vorbewitterten Zink-Oberflächen in ihrer Farb- und Oberflächenpräsenz vermittelt die Hochwertigkeit des Materials und die Eigenschaften garantieren dem Bauherren eine dauerhaft hochwertige Fassaden- und Dachbekleidung mit geringsten Bauunterhaltskosten“, so Andreas Schmidt.
Titanzink lässt sich beliebig verformen. Es kann gekantet, gerundet, gefalzt und profiliert werden und bleibt dabei in der Anwendung einfach. Das Material kann ab einer Dachneigung von 3° bis hin zur vertikalen Montage eingesetzt werden. So konnte die Dacheindeckung des elliptischen Tonnendaches an den Außenseiten des Gebäudes als Fassadenbekleidung über drei Etagen hinweg nach unten gezogen werden. Die Eindeckung des Tonnendaches war trotz der 0° Neigung am Scheitelpunkt in Doppelstehfalztechnik ausführbar. Zu berücksichtigen war dabei nur ein ausreichendes Gefälle am Ende der Scharen. Die Bahnen selbst sollten in so einem Fall in beide Richtungen vom Scheitelpunkt aus gesehen nicht länger als 6 m, also insgesamt 12 m, sein.
Für die Unterkonstruktion wurde ein schlanker Aufbau gewählt. Auf eine 260 mm starke Schicht aus Stahlbeton C 25/30 mit einer Oberfläche innen in Sichtbetonklasse SB 3 „oberflächenfertig und ansatzfrei“, inklusive Haustechnikinstallation (Leerverrohrung), folgte eine 160 mm dicke Wärmedämmung aus Foamglas -Dämmelementen. Diese wurde auf der Betonoberfläche mit Kaltkleber fixiert und mit Edelstahlankern in den Untergrund verdübelt. Im Dachbereich wurde darauf eine 4 mm Polymer-Bitumenschweißbahn aufgebracht. Als nächste Schicht kam im Dach- und Fassadenbereich eine 4 mm Trennlage aus Kunststoff-Strukturmatten zum Einsatz. Abschließend erfolgte die 0,8 mm starke Stehfalzdeckung mit Quartz-Zinc Plus. Die Bezeichnung Plus steht für den patentierten unterseitigen Schutz des Zinks. In einem kontinuierlichen Bandbeschichtungsverfahren wird eine hochwertige zweikomponentige 60 µm dicke Polyurethan/Polyamid-Beschichtung aufgebracht. In Kombination mit den zugesetzten Korrosionshemmstoffen in der Grundierung wird ein weitestgehender Korrosionsschutz erreicht.
So ist dieses Material besonders haltbar und widerstandsfähig. VMZ Zinc Plus empfiehlt sich für unbelüftete Dächer und Fassaden. Es ist in den sechs Oberflächenqualitäten Blank-Zinc, Quartz-Zinc, Anthra-Zinc und Pigmento in rot, blau und grün erhältlich und kann mit den gewohnten Handwerkstechniken für Titanzink verarbeitet werden. Die zinktypischen Eigenschaften bleiben erhalten.
Architekten: Schmidt & Schindler, Architekten & Ingenieure, Görlitz
Statik: Ingenieurbüro Geudner & Partner, Görlitz
Unsere Top-3-Projekte des Monats
MeistgelesenNeueste Artikel

Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der bba-Infoservice? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum bba-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des bba-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de