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Spannungsreicher Dialog an der Fassade

Neubau des Kulturwissenschaftlichen Zentrums der Georg-August-Universität in Göttingen
Spannungsreicher Dialog an der Fassade

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Die neue Bibliothek sowie drei Institutshäuser fügen sich in das Gesamtbild des denkmalgeschützten ehemaligen Klinikgeländes ein und bilden den Hauptcampus der Universität. Für kontrastreiche Dynamik in der Fassade sorgen anthrazitfarbene Klinker in langgestrecktem Format mit rauer Oberfläche, kombiniert mit gefärbtem Edelstahl und Streckmetallfassaden in Gold und Silber.

Marcel Lohmann | jo

Vier miteinander verbundene Einzelbaukörper reflektieren den städtebaulichen Maßstab der Umgebung und verbinden das KWZ zu einer leichten Gesamtfigur, die das Zentrum der Fakultät bildet. Die Institutshäuser, die Vorlesungssäle und Seminarräume beinhalten, gruppieren sich als U-förmige Volumen um einen zentral angeordneten langgestreckten Kubus.
Der viergeschossige Baukörper beherbergt die neue Bibliothek, die Eingangshalle und ein Café. Um die Synergieeffekte der zusammengelegten Institute nutzen zu können, legte man bei der Realisierung Wert auf die Einhaltung kurzer Laufwege zwischen den einzelnen Gebäuden und ihren Räumen. Die innere Struktur macht das KWZ zu einem kommunikationsfördernden Standort, der es ermöglicht, Forschungsverbünde zwischen einzelnen Abteilungen zu schließen.
Materialität neu interpretiert
Auch die Fassadengestaltung des Kulturwissenschaftlichen Zentrums leitet sich aus dem zentralen Entwurfsgedanken und der Integration in das denkmalgeschützte Altklinikum ab. Während die hellgoldene Steckmetallfassade des Bibliothekbaus die Farbigkeit der historischen Klinkerfassaden des Altklinikums in seiner Materialität neu interpretiert, nehmen die Fassaden der Institutshäuser Bezug zu den anthrazitfarbenen Schieferdachdeckungen der umgebenden Bebauung.
„Die städtebaulich vorhandenen Materialien und Farbtöne werden aufgegriffen
und zu einer Fassade weiterentwickelt, die sich am historischen Bestand orientiert und diesen weiterinterpretiert“, beschreiben die Architekten vom Büro Prof. Klaus Sill das Farb- und Materialkonzept.
Insgesamt nehmen sich die Institutshäuser in ihrer Farbigkeit zurück und bilden so einen spannungsreichen Kontrast zur hellen Fassade des Bibliothekbaus. Hagemeister Klinker der Sortierung „Java“ im langgestreckten Modulformat (290 x 90 x 40 mm) ist im wilden Verband vermauert und erzeugt mit seiner unregelmäßigen Oberfläche Lebendigkeit und Haptik.
Architekt Prof. Klaus Sill erklärt: „Seine Oberfläche und sein besonders schmales Format prägen das Erscheinungsbild des Kulturwissenschaftlichen Zentrums der Georg-August-Universität in Göttingen.“
Stoßfugen, die als nicht vermörtelte Haarfugen ausgebildet sind, unterstreichen die Wirkung des langgestreckten Modulformates und nehmen die starke horizontale Gliederung des Entwurfs auch in der Fassade auf.
Aus der U-förmigen Gebäudestruktur der Institutshäuser ergeben sich großzügige Lichthöfe, in denen parkähnliche Grünflächen angelegt sind. Die zu den Lichthöfen geöffnete elementierte Glasfassade ist an den vertikalen Lüftungsflügeln mit elektrolytisch gefärbten Edelstahlblechen belegt. Je nach Betrachtungswinkel ändern sie ihre Farbigkeit von Anthrazit über Gold und Rot zu Blauviolett. Diesem abwechslungsreichen Farbenspiel gibt die massive Klinkerfassade der Institutshäuser einen dezenten dunklen Rahmen.
„Im Zusammenspiel mit den gläsernen Bauteilen und den zwischen gelb und violett farbig changierenden Blechelementen entsteht ein spannungsreicher Dialog im Kontext mit den denkmalgeschützten Ziegelbauten des ehemaligen Frauenklinikums“, beschreibt Prof. Klaus Sill.
Architekten: architekten prof. klaus sill + assoziierte GmbH, Hamburg
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