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Schwungvoll beschattet

Neubau eines Büro- und Forschungszentrums in Tempe in Arizona
Schwungvoll beschattet

Das Papago Gateway Center, benannt nach einem Indianerstamm, ist ein hochmodernes Büro- und Forschungszentrum und wurde mit dem LEED-Award für „grünes“ Bauen ausgezeichnet. Ein Blickfang ist die energiesparende Lamellenfassade, die individuelle optische Effekte auf die Gebäudefront zaubert.

Manfred Starlinger/jo

Nachhaltigkeit und Sensibilität im Umgang mit Energieressourcen waren die treibenden Motive für die Planer von SmithGroup in Detroit. Sie wollten einen Prototyp für ökologisch verantwortliches Bauen schaffen. Mitten in die Hitze von Arizona bauten sie in der Stadt Tempe ein Büro- und Forschungszentrum, das durch seine schwungvolle Form beeindruckt. Von Ost nach West biegt sich das mächtige Gebäude der Sonne entgegen. Temperaturen von 45° C sind hier im Sommer an der Tagesordnung – eine Herausforderung auch für die Klimatisierung.
Fassadengestaltung
Dass die SmithGroup für das Papago Gateway Center den LEED-Award (LEED = Leadership in Energy and Environmental Design) für ein „grünes Gebäude“ einheimste, liegt unter anderem an der Lamellenfassade, die sich wie eine zweite Haut um das Gebäude legt. Dank dieser Lamellen reduzieren sich die Kosten für die Kühlung um mehr als 60 %.
Die Architekten wollten nicht nur eine ökologisch effiziente Gebäudehülle, sondern ein sehr eigenwilliges architektonisches Feature für die Fassadengestaltung: Die Lamellen sollten so steuerbar sein, dass man mit ihnen Ornamente auf die Gebäudefront „malen“ kann.
Colt entwickelte und installierte eine Konstruktion, die beiden Anforderungen gerecht wurde.
Herzstück der Anlage ist die Steuerung. Sie bewältigt eine dem Sonnenstand nachgeführte Automatik, die tagsüber für die Verschattung sorgt. Die Devise lautete: So offen wie möglich, gleichzeitig in ausreichendem Maße vor der Sonne schützend. Andererseits ist die Steuerung so programmiert, dass jeweils morgens und abends für zwei Stunden wechselnde Bilder oder Ornamente auf der Fassade erscheinen. Das funktioniert, da die Lamellen und die Motoren nach einem ausgeklügelten System angeordnet wurden. Insgesamt kamen 2 700 Lamellen zum Einsatz. Sie verteilen sich auf 39 vertikale Abschnitte an der Südfassade und jeweils drei Abschnitte an der West- und an der Ostfassade. Die Abschnitte sind genau auf den Sonneneinfallswinkel abgestimmt. Innerhalb dieser Segmente wurden wiederum horizontale Abschnitte definiert, die sich über eine Geschosshöhe erstrecken. Jede Einheit ist im Hinblick auf das Gesamtbild, das auf der Fassade erscheint, etwa vergleichbar mit einem Pixel in einem digitalisierten Bild.
Der Clou ist, dass sich nicht nur diese rund 240 einzelnen „Pixel“ einzeln ansteuern lassen, sondern die Lamellenabschnitte so verzahnt installiert wurden, dass man auch innerhalb eines Abschnittes einen Teil der Lamellen öffnen kann. Die Lamellen (Shadometal) bestehen aus perforiertem Aluminium. Jede Lamelle liegt auf einem Trägerprofil. Die Perforierung wurde so angeordnet, dass die Trägerprofile von außen nicht sichtbar sind. Die Perforierung wurde exakt auf die Sonnenschutzaufgabe abgestimmt.
Architekten:
SmithGroup, Detroit
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