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Schutz für Lichtkuppeln

Dachsanierung einer Kirche in Karlsruhe
Schutz für Lichtkuppeln

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44 Lichtkuppeln im Abstand von ca. 40 cm auf 200 m² Fläche befinden sich auf dem Dach der 55 Jahre alten Thomaskirche in Karlsruhe. Beim Austausch der Lichtkuppeln wurde neben der Flüssigabdichtung auch eine transparente Beschichtung für geprüfte Durchsturzsicherheit verwendet.

Elvira Döscher

Die 1958 bis 1960 erbaute Thomaskirche in Karlsruhe Daxlanden ist ein Werk des Architekten Otto Bartning, der als der bedeutendste protestantische Kirchenbauer des 20. Jahrhunderts gilt. Als wichtiges Zeugnis für den protestantischen Kirchenbau ist die Thomaskirche heute ein Baudenkmal. Der Glockenturm neben der Eingangsfront überragt einen schlicht gehaltenen dreischiffigen, basilikalen Baukörper mit 600 Sitzplätzen. Auffällig ist die sichtbare Kombination unterschiedlicher Werkstoffe wie Beton, Stahl, Glas mit Holz, Naturstein und Ziegel.
Nach dem konstruktiven Vorbild einer Basilika hat Otto Bartning die Kirche mit einem höheren Mittelschiff und zwei sehr schmalen Seitenschiffen ausgestattet. Das als Steildach in die Höhe strebende Mittelschiff wird durch zwei symmetrische Seitenschiffe begrenzt, deren Betondachkonstruktion als Flachdach ausgebildet ist. Um das Licht ungehindert in den Raum fließen zu lassen, ist die Dachfläche durch insgesamt 44 Lichtkuppeln (22 auf jeder Seite) durchbrochen. Der Abstand zwischen den einzelnen Lichtöffnungen beträgt nur ca. 40 cm.
Lösung für den Denkmalschutz
Bei der Sanierung wurde der alte Aufbau oberhalb der Betondecke komplett entfernt: Lochbahn, 5 cm Korkdämmung, mehrere Bitumenlagen, Glasfaserlichtkuppeln ohne Kranz. Da die Kirche unter Denkmalschutz steht, stand die Frage im Raum, wie die Durchsturzsicherheit der Lichtkuppeln zu gewährleisten ist. Geländer kamen für die Denkmalschützer nicht in Frage. Um die räumliche Nutzung der Kirche nicht zu beeinträchtigen und den Lichteinfall nicht zu behindern, standen Fangnetze und Gitterlösungen ebenfalls nicht zur Diskussion. Damit selbst während der Dacharbeiten innerhalb der Kirchenschiffe kein über Wochen stehendes Gerüst aufgebaut werden musste, entschieden sich der vom evangelischen Kirchenamt beauftragte Architekt Leonhard Creutz sowie Dachdeckermeister Tino Schlimpert, die Lichtkuppeln mit dem UV- und witterungsbeständigen Kemperol Fallstop zu beschichten. Bei den Kirchenverantwortlichen und dem Pfarrer fand diese Lösung schnell Gefallen.
Messungen haben ergeben, dass sich der Lichttransmissionsgrad durch die bläulich transparente Beschichtung nur um ca. 4,5 % verringert. Ein Wert, der mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar ist und keine Verschattung im Innenraum bewirkt. Eine Lösung, die auch die Denkmalschützer befürworteten.
Geprüfte Durchsturzsicherheit
Kemperol Fallstop ist der Name eines neuen Beschichtungssystems, das eine geprüfte Durchsturzsicherheit nach GS BAU 18 gewährleistet. Eingebaute Lichtkuppeln lassen sich so nachträglich schnell und einfach sichern und Arbeitsunfälle auf dem Dach verhindern. Gemäß den Vorschriften der Berufsgenossenschaft müssen Lichtkuppeln dauerhaft gesichert werden, wenn sie auf Dächern liegen, die regelmäßig betreten werden. Darunter fallen auch Wartungsarbeiten. Zudem erhöht die Beschichtung auch den Hagelwiderstand
Die gebrauchsfertige Beschichtung auf Polyurethanbasis bietet eine verarbeitungsfreundliche, schnelle und kostengünstige Alternative für die Sicherung von Lichtkuppeln. Nachträgliche Sicherungsmaßnahmen können bei laufendem Betrieb erfolgen. Eine Sperrung von Räumen ist nicht nötig. Da die Lichtkuppeln – eine Sonderanfertigung mit Kranz – komplett neu eingebaut wurden und die Durchsturzsicherheit erst nach sieben Tagen erreicht wird, wurden sie vorab in der gerade im Bau befindlichen neuen Firmenhalle des Unternehmens beschichtet und auf dem Dach zur Montage angeliefert.
Nach dem Einbau der Lichtkuppeln erfolgte die Dachabdichtung mit Kemperol 2K-PUR. Das lösemittelfreie und geruchsneutrale Produkt kann in jeder Umgebung ohne Einschränkungen verarbeitet werden. Eine Eigenschaft, die auf Grund des angrenzenden Kindergartens begrüßt wurde. Zunächst wurde auf den Betonuntergrund eine selbstklebende Dampfsperre aufgebracht, gefolgt von 6 cm starker PU Dämmung. Als Trennlage kam eine besandete Kaltselbstklebebahn zum Einsatz, auf die Kemperol 2K-PUR direkt ohne Grundierung folgte. Da die Abdichtung in flüssiger Form aufgebracht wird, passt sie sich jeder Untergrundform an. Auch schmale Flächen, Anschlüsse und Durchdringen lassen sich so ohne Schwachpunkte abdichten. Dicht und sicher wie aus einem Guss.
Architekten: Otto Bartning, Darmstadt (Neubau 1960) Leonhard Creutz, Karlsruhe (Sanierung)
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