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Origami aus Zink

Neubau einer Augenklinik in Barcelona
Origami aus Zink

Am Stadtrand von Barcelona liegt das neue Gebäude des Instituts für Augenmikrochirurgie (IMO). Das IMO ist eine der größten Augenkliniken Europas und bietet auf 22 000 m² u. a. Platz für acht Operationssäle, einen Bereich für die Forschung sowie Hörsäle. Besonderes Augenmerk legte Architekt Josep Llinas auf die Dachgeometrie sowie die Eindeckung mit Zink.

Dipl. Ing. Olaf Meier

Die Architektur des Gebäudes ist geprägt von der einzigartigen Lage an der Grenze zwischen Stadt und Land mit spektakulären Ausblicken: Von der nach Süden ausgerichteten Fassade kann die gesamte Stadt bis zum Meer überblickt werden.
Architekt Llinas hat die Geometrie des Gebäudes speziell auf die Funktion als Augenklinik hin entwickelt. Denn für die Augenheilkunde bedarf es reduzierten Lichtes. Der Großteil des Gebäudes liegt daher unterirdisch, der Rest verschwindet unter einem großen Dach: Mit sanften oder abrupten Knicken, langen oder kurzen Neigungen – immer angepasst an die Organisation der medizinischen Abläufe und an die benötigten Licht- und Sichtverhältnisse.
„Das ganze Dach entstand aus dem Wunsch, Schutz vor der Sonne und Sicht auf Meer und Innenstadt zu ermöglichen“, erläutert Josep Llinas den Entwurf und vergleicht ihn mit erhobenen Händen, die das Gesicht vor der Sonne schützen.
So wird das Dach – sonst häufig nur die fünfte Fassade – zur eigentlichen Hauptfassade des Gebäudes. Entsprechend wichtig für Llinas war auch die Wahl des Materials, mit dem das Dach eingedeckt bzw. gestaltet ist: „Zink passt sich ideal an das Gebäude an und bietet eine Farbe, die sich wunderbar einfügt“, so Llinas. Denn für den Architekten markiert das Institut die Grenze zwischen Stadt und Land. Er versuchte daher, das Gebäude mit der umgebenden Landschaft zu verschmelzen. Die Oberfläche der von VMZINC gelieferten Zinkbleche in Quartz-Zink erinnert an Mineralien und passt sich so hervorragend in die umgebende karge Hügellandschaft ein. Bei der Quartz-Zink-Oberfläche handelt es sich um eine vorbewitterte Ausführung, die Farbe lässt sich am ehesten mit „Samtgrau“ umschreiben.
Zum Einsatz kam das VMZ System, eine Systemlösung, die Zinkblech, Drainageschicht und Befestigung vereint. Sie bietet sich vor allem für den Einsatz in kritischen Dachbereichen an: Bei Dächern mit extrem flacher Neigung, bei unbelüfteten Gaubenkonstruktionen, bei innenliegenden Dachrinnen oder bei der Sanierung von Dächern mit Bitumenschindeln.
Doppelstehfalzdeckung
Die einzelnen Zink-Profile, auch Scharen genannt, sind bei der Klinik in der Doppelstehfalzdeckung verlegt.
Der Doppelstehfalz ist die meist ausgeführte Deckart bei Dachneigungen im Bereich < 25°. Doppelstehfalze und insbesondere deren An- und Abschlüsse sind regendicht nicht aber rückstaudicht bzw. flugschneesicher. Eine Dachneigung von 7° (12,3 %) sollte daher nicht unterschritten werden. Ansonsten sind zusätzliche Falzdichtungsmaßnahmen, strukturierte Trennlagen oder Unterdächer erforderlich. Die kleinste zulässige Dachneigung von Doppelstehfalzdächern beträgt 3°. Das schlanke Profil der Doppelstehfalz strukturiert das Dach zusätzlich. So wirkt das Zink-Dach des IMO vom Hügel Collserola aus betrachtet insgesamt wie eine Skulptur. Vom Inneren des Gebäudes erscheint und verschwindet das Dach und eröffnet ein Spiel von Licht und Schatten
Architekt: Josep Llinas, Barcelona
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