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Neubau der Universitätsbibliothek Potsdam

Scheinbar homogen
Neubau der Universitätsbibliothek Potsdam

Im Ortsteil Golm hat die Universität Potsdam in den letzten Jahren einen komplett neuen Campus errichtet. Jüngster Baustein ist das 2011 eingeweihte Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum IKMZ (Universitätsbibliothek Potsdam) mit einer Fassade aus zwei unterschiedlichen Materialien mit insgesamt vier Oberflächen.

Markus Hoeft

Auf mehr als 6 800 m2 Nutzfläche stehen im Potsdamer Bibliotheksneubau 450 unterschiedlich ausgestaltete Arbeits- und Leseplätze in Einzelarbeitskabinen, flexiblen Leselandschaften oder klassischen Lesesälen zur Verfügung.
Die Medienkapazitäten sind auf rund eine Million Einheiten ausgelegt, davon 380 000 Bände im Freihandbereich. Neben funktionstypischen Ergänzungen wie einem großzügigen Foyer mit Cafeteria sowie Schulungs- und Vortragsräumen konnten auch die Fernleihe und die Verwaltung der Universitätsbibliothek Potsdam im neuen Gebäude untergebracht werden.
Markanter Kubus
Staab Architekten aus Berlin gestalteten das IKMZ als markanten Kubus, aus dessen weitgehend geschlossen wirkenden Außenflächen auf den ersten Blick nur die verglasten Eingangsbereiche sowie einige unregelmäßig verteilte und verschieden große Lesesaalfenster hervorstechen. Tatsächlich verbirgt die scheinbar homogene Fassade jedoch weitere Fenster, die nach einem ausgefeilten Konzept Tageslichteinfall, Sonnenschutz und Transparenz miteinander verbinden.
Möglich wurde dies durch die Systemlösung Airtec Stone von Lithodecor, mit der verschiedene Materialien und Oberflächen gemeinsam montiert und nicht sichtbar befestigt werden können. Den Grundton gibt an der Bibliotheksfassade schwarzer Granit vom Typ Angola Black Moonlight vor, der in einer 8 bis 10 mm dicken Deckschicht werkseitig auf 19 mm dicke Leichtbetonplatten geklebt wurde.
Zusätzlich sind unter die wechselweise verwendeten Oberflächen aus poliertem Granit und Granit in satinierter Lederoptik Glastafeln auf Aluminiumrahmen gemischt. Sie sorgen für Tageslicht in den Freihandbereichen und den Verwaltungsräumen, ohne in geschlossenem Zustand als Fenster erkennbar zu sein. Erst die teilweise mögliche Öffnung für Lüftungszwecke bricht die glatten Fassadenflächen auf und offenbart die versteckte Funktionalität.
Die unauffällige Integration gelang mit bedrucktem transparenten und bedrucktem satinierten Sonnenschutzglas, das in Farbe und Muster die Optik des Granits aufnimmt.
Zwei völlig unterschiedliche Materialien mit insgesamt vier Oberflächen bilden also die vorgehängte hinterlüftete Fassade des IKMZ, die aber auf ein und derselben Unterkonstruktion befestigt sind, was eine gemeinsame präzise Ausrichtung mit sauberen Fugenbilden zwischen allen Elementen erlaubt.
Architekten: Staab Architekten GmbH, Berlin
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