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Nach Euro-Norm

Neue Stahlsandwichelemente
Nach Euro-Norm

Dipl.-Physiker Peter Nowack, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH / red.

Seit mehr als 30 Jahren werden weltweit Sandwichelemente mit Stahl- oder Aluminiumblechen in großem Maßstab verbaut.
Rund eine Million Quadratmeter aller in Deutschland eingesetzten Sandwichelemente werden inzwischen mit einem Kernmaterial aus nichtbrennbarer A1–Steinwolle verbaut, und das mit steigender Tendenz. Nicht nur in der Fassade, auch im Dach, in Decken und Innenwänden kommen mehr und mehr Brandschutz-Sandwichelemente F30 – F120 zum Einsatz.
Seit Anfang 2003 gibt es Mineralwoll-Sandwichelemente nun auch in der Baustoffklasse „nichtbrennbar A2“. Die Elemente sind nach der neuen Euro-Norm prEN 13501 geprüft und vom Deutschen Institut für Bautechnik [DiBt] zugelassen.
Kernmaterial Steinwolle
Das Kernmaterial Steinwolle hat sich seit vielen Jahrzehnten im Brand-, Wärme- und Schallschutz bewährt. Eine Vielzahl der in der Brandschutznorm DIN 4102 aufgezeigten Brandschutzkonzepte für den Hochbau basieren auf der Verwendung dieses nichtbrennbaren A1-Dämmstoffes mit einem Schmelzpunkt > 1000°C.
Nichtbrennbarer Stahl ist aus unserer Industrielandschaft auch im 3. Jahrtausend nicht wegzudenken. Produktvielfalt und die hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften von Stahl legen nach wie vor den Grundstein für filigrane Tragwerkskonstruktionen, Dächer und Wände mit architektonisch anspruchsvollen Lösungen. Stahlbleche bilden zudem die unverzichtbare Außenhaut bei Sandwichelementen.
Komponenten im Verbund
Seit mehr als zehn Jahren werden die positiven Eigenschaften von Steinwolle und Stahl in Sandwichelementen vereint. Der Verbund der einzelnen Komponenten wird üblicherweise mit speziellen organischen Klebstoffen, die den Sandwicheffekt erst ermöglichen, gebildet.
Über die Jahre veränderte und verbesserte Klebstoffe führten zur konsequenten Optimierung der Produktionsleistungen und schlussendlich zum Sprung von der Baustoffklasse „schwer entflammbar B1“ in die Nichtbrennbarkeitsklasse „A2“.
Jetzt europaweit gültig
Nach wenigen Jahren Entwicklungsarbeit stand der Erfolg fest. Das erste, in Serie gefertigte Steinwolle-Sandwichelement absolvierte Ende 2002 seinen erfolgreichen Test zum europaweit ersten A2-s1d0 Stahlsandwich-Bauelement.
Die Baustoffklasse „A2“ mit dem Anhang „s1d0“ wird in der im Jahr 2002 veröffentlichten, europaweit gültigen Prüfnorm zur Festlegung der Baustoffklassen prEN 13501 definiert.
„A2“ steht nach wie vor für „nichtbrennbar“, „s“ gibt nun die zusätzlich definierte Rauchdichteklasse (auch SMOGRA-Wert) an und „d“ steht für das Abtropfverhalten brennender Bestandteile.
Die neu entwickelten Sandwichelemente zeigten in den Prüfungen weder brennendes Abtropfen noch wurden signifikante Rauchmengen freigesetzt.
Der Prüfbescheinigung für die Baustoffklasse „A2-s1d0“ durch ein unabhängiges, amtlich anerkanntes Prüflabor folgte deshalb auch die Zulassungserweiterung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DiBT).
Diese Entwicklung stellt ein ungeheures Potenzial für die Planung streng definierter nichtbrennbarer A-Bauwerke in Leichtbauweise dar.
Systemsicherheit
Bei einer 90 Minuten Prüfung werden die Sandwichelemente ganzflächig extremen Temperaturen bis nahezu 1 000°C ausgesetzt.
Brandschutzprüfungen mit „F“-Klassifizierung werden von beiden Seiten streng nach der Einheitstemperaturkurve geprüft, während bei einer „W“-Prüfung (z.B. Prüfungen von Kassettenwänden) von einer Seite bis 1 000°C von der zweiten Seite nach der abgeminderten Temperaturkurve mit max. 658°C geprüft wird. „F“–Lösungen sind damit eine hochwertige Alternative zu „W“-Konstruktionen und können nicht nur in Fassaden mit einseitigem Brandrisiko, sondern in Trennwänden oder bei Raum-in-Raum Systemen mit beidseitig auftretendem Brandrisiko erfolgreich eingeplant werden.
Neue Anwendungsbereiche
Strenge Anforderungen an die Baustoffklasse „A“ sind bekannt aus dem Bereich der nichtbrennbar auszuführenden Fassaden mehrgeschossiger Gebäude, Brandwände, Außenwände zu Freilagern mit brennbaren Stoffen, Trennwände von Brandbekämpfungsabschnitten, sowie Dächern und Deckensystemen.
Viele dieser Bauteile mussten bislang durch aufwendige Leichtbaulösungen oder mit Massivbauteilen hergestellt werden. A2-Sandwichelemente begnügen sich mit einer feuerabgesicherten Unterkonstruktion.
Wärmeschutz inklusive
Durch die Verwendung klassifizierter Brandschutz-Sandwichelemente wird der Wärmeschutz quasi gratis mitgeliefert. Das garantiert den langfristig wirtschaftlichen Einsatz von Sandwichelementen. Durch die wärmebrückenoptimierte Verlegung halten sich die Betriebskosten nachhaltig auf niedrigem Niveau. Bei einer möglichen Sandwich-Einsatzdicke bis 200 mm kann der Wärmedurchlasswiderstand von R$ 4,4 m²K/W erreicht werden.
Das entspricht einem Wärmedurchgangskoeffizienten von U# 0,22 W/m²K und macht sie selbst für den Einsatz in Kühlhäusern interessant.
Weitere Informationen
Sandwichelemente bba 508
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