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Luft- und Trittschall im Griff

Mehrfamilienhaus in Ottobrunn bei München
Luft- und Trittschall im Griff

In Ottobrunn bei München ist in städtischer Umgebung mit ländlichem Charakter ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus entstanden. Angepasst an die bestehenden Gebäude in der Ottostraße und an den Bauplatz wurde das moderne Gebäude komplett in Holz gebaut.

Der unregelmäßige Grundriss war eine Herausforderung für den Holzbauingenieur. Im Mitteltrakt sind pro Geschoss nach Süden zwei Studios und nach Norden Büroräume angeordnet. In beiden Flügeln befinden sich zwei großzügige zweigeschossige Wohnungen und im Dachgeschoss eine großzügig dimensionierte Wohnung. Große Balkone werten die neue Wohnanlage zusätzlich auf.
Konzept mit Holz
Wichtigster Schritt in Richtung Behaglichkeit erfolgte mit der Wahl des Werkstoffes Holz. Besonders die Fassade zur Straßenseite spiegelt die Liebe zum Holz wider.
Auch das Energiekonzept mit Photovoltaikanlage auf dem Dach und kontrollierter Wohnungslüftung zeichnet die fortschrittliche Planung aus.
Fast schon Standard scheint Brandschutz für ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus in Holz mitten in bestehender Bebauung zu sein. Problemlos wurden alle Normen eingehalten, Prüfzeugnisse für Decken, Wände und Dach vorgelegt und rechnerische Nachweise geführt. Die Genehmigung kam postwendend.
Schallschutzanforderungen
Die Anforderungen an den Schallschutz waren komplexer. Parkett, Bodenheizung, Lüftungskanäle, sichtbare Holzdecken – so waren die Bauherrenwünsche definiert. Dabei waren die Anforderungen an Trenndecken im Mehrfamilienhaus nach DIN 4109 zu erfüllen beziehungsweise es wurde ein gleichwertiger Schallschutz wie im mängelfreien Massivbau vorgegeben.
Bereits 2001 begann die Lignatur AG mit der Entwicklung einer sichtbaren Deckenkonstruktion, um schallschutztechnisch mit der mängelfreien Betondecke konkurrieren zu können. Lösungsansatz war der Schallschutz mit Tilgern. Wie für die Schwingungsproblematik im Brückenbau soll für den Schallschutz im Wohnungsbau der Tilger genutzt werden.
Intensive Weiterentwicklungen führten zu einer Deckenkonstruktion, die das im Holzbau bekannte dumpfe Dröhnen der Vergangenheit angehören ließ. Dabei war jedoch klar, dass eine hochschalldämmende Decke allein nicht ausreicht, um den geforderten Schallschutz im Mehrfamilienhaus zu erreichen.
2004 begann Lignatur zusammen mit dem Labor für Schall- und Wärmemesstechnik ift in Rosenheim die Lignatur silence-Decken in Kombination mit verschiedenen Holzwandkonstruktionen auf Nebenwege zu prüfen. Das Resultat ist ein Bemessungsprogramm für den Tritt- und Luftschall in vertikaler, horizontaler und diagonaler Richtung unter Einbezug aller möglichen Nebenwegübertragungen. Für eine normale Zimmertrennwand sind das dreizehn Möglichkeiten.
Präzise berechnet
Damit wurde auch der zu erwartende Schallschutz für das Mehrfamilienhaus an der Ottostraße prognostiziert. Die Messungen am Bau zeigten, dass die Prognosen den effektiven Wert um maximal 1 dB verfehlten, was auf sehr präzise bauphysikalische Berechnungen schließen lässt.
Vereinfacht kann man sagen, wer den Trittschall im Griff hat, hat auch den Luftschall gelöst. Bei allen Maßnahmen war es wichtig, dass die Decken- und Dachelemente ohne Trennschicht fix mit den Wänden verschraubt werden konnten. Zudem wurde zur Gebäudeaussteifung eine OSB-Platte als statische Scheibe vollflächig über alle Details geklammert, ohne dabei nicht akzeptable schallschutztechnische Einbußen hinzunehmen.
Weitere Informationen
Akustik-Holzdecke bba 504
Architekt: Dipl.-Ing. Fritz Offner, München Energiekonzept und haustechnische Anlagen: Güttinger Ingenieure, Kempten Statik Holzbau: Holz Engineering GmbH, Höfen
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