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Lichte Transparenz für komplexe Strukturen

Neubau des Hauptbahnhofs in Rotterdam
Lichte Transparenz für komplexe Strukturen

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Der neue Hauptbahnhof Rotterdam präsentiert sich als helles, einladendes Verkehrsterminal, das schnelle Orientierung ermöglicht. Tageslicht fällt durch die gläserne Über-dachung der Bahnsteige sowie durch die transparenten Fassaden. Die objektspezifische Fassadenlösung der südlichen Bahnhofshalle wurde mit Stahlprofilsystemen realisiert.

Rotterdam Centraal Station als hochfrequentierter Verkehrsknotenpunkt ist überregional an das europäische Netz von Hochgeschwindigkeitszügen angeschlossen, für den öffentlichen Nahverkehr beherbergt er eine der wichtigsten Metrostationen. Dieser zweifachen Anknüpfung war das bestehende Bahnhofsgebäude bei mehr Verkehrsaufkommen nicht länger gewachsen. Die Gestaltung des neuen Bahnhofs und seines Umfelds stammt von Team CS, einer ARGE zwischen Benthem Crouwel Architekten, MVSA Meyer en Van Schooten Architecten und West 8, die den 2005 ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entscheiden konnten. Der Entwurf der ARGE vermittelt zwischen den unterschiedlichen Strukturen der Stadtteile nördlich und südlich des Bahnhofsgebäudes. Auf der Nordseite grenzt Rotterdam Centraal Station an ein kleinmaßstäbliches Wohngebiet, während die Südseite an das großvolumig strukturierte Stadtzentrum anknüpft. Der nördliche Eingang erhielt ein zurückhaltendes Design, abgestimmt auf das angrenzende, kleinstädtisch anmutende „Provenierswijk“. Im Gegensatz dazu fungiert der südliche Eingang als Portal zum Stadtzentrum mit seiner Hochhausarchitektur.

Sichtlich übersichtlich
Die große Eingangshalle mit spitz zulaufendem Edelstahldach und Holzvertäfelung innen verleiht dem Bahnhof seine charakteristische Identität. Von der Halle geht der öffentliche Raum direkt über in die Esplanade, die sich bis zum Stadtzentrum hin erstreckt. Für diese ununterbrochene Fußgängerverbindung wurden Parkgarage und Fahrradstellplatzanlage unterirdisch gelegt und Tramhaltestellen auf die Ostseite des Bahnhofes verlegt.
Rotterdam Centraal Station ist sehr übersichtlich. Alle Züge und alle Bahnhofsfunktionen befinden sich in einem Raum, der nach oben von zwei Dachflächen geschlossen wird: einer lichtdurchlässigen Überdachung der Gleisanlagen sowie dem besonderen Dach der Bahnhofshalle. Zum Stadtzentrum hin wird dieser Raum dreiseitig von einer im höchsten Punkt 20,50 m hohen Fassade geschlossen. Die rund 3 000 m² große Fläche muss enormen Windlasten standhalten, die auf Fassade und Dach einwirken.
Glasschwergewichte mit Stahlprofilen
Bemerkenswert ist die Herangehensweise an diese Fassadenkonstruktion. Anders als bei üblicher Abwicklung über GU, der den Fassadenbauer wählt und der wiederum den Lieferanten, ging bei diesem Projekt die Initiative für die tragende Stahlleichtkonstruktion vom Lieferanten der Glasscheiben aus. Die Scheuten Absoluut Glastechniek hat sich auf Entwicklung, Produktion und Montage objektspezifischer Sonderkonstruktionen mit großformatigen Glasscheiben spezialisiert.
Wegen des enormen Gewichts der 270 cm breiten, standardmäßig 174 cm hohen Scheiben – sie sind bis zu 700 kg schwer – kam anstelle des ursprünglich von den Architekten vorgesehenen Aluminiumprofils ein Stahlprofilsystem zum Tragen.
Die objektspezifische Fassadenlösung wurde mit Viss Basic von Schüco Stahlsysteme Jansen realisiert. Das trägerunabhängige Stahlprofilsystem kann an beliebige Stahltragkonstruktionen angebunden werden.
Sonderlösung mit Stahl
Im ersten Schritt wurde eine Primärkonstruktion aus Stahlträgern errichtet, auf der auch die Dachkonstruktion ruht. Daran angebunden sind horizontale Riegel aus Viss Basic, die die VSG-Scheiben aufnehmen. Die Sekundärkonstruktion aus 80 mm breiten und 160 mm tiefen Stahlprofilen sitzt 190 mm vor den innen angeordneten Stahlträgern, so dass der Abstand zur Verglasung insgesamt 370 mm beträgt. Vertikal sind die Scheiben lediglich aneinander gestoßen und mit feiner Silikonfuge geschlossen.
Das statisch wirksame Zusammenspiel von Primär- und Sekundärkonstruktion ergibt eine schlichte Fassade, die sich auf den ersten Blick von einer Standardkonstruktion kaum unterscheidet. In der Tat konnte diese Sonderlösung mit Zubehör aus dem Systembaukasten des Viss Stahlprofilsystems von Schüco Stahlsysteme Jansen sehr einfach, wirtschaftlich und vor allem sauber hergestellt werden, wie der Fassadenbauer betont. Auch die großen Automatiktüren für die öffentlichen Zugänge ließen sich problemlos einbinden.
Brandschutzkonstruktionen EI60
Die weiträumige Bahnhofshalle ist mit den notwendigen Funktionen für Fahrgäste ausgestattet: Reiseinformation, Informationsschalter, Reisebüro, Ticketautomaten und seitlich angeordnete Läden; darüber befinden sich Büro- und Verwaltungsräume. Im EG sind diese Räume mit der gleichen Konstruktion aus horizontalen Riegeln von Viss Basic und vertikalen Silikonfugen geschlossen, an die darüber liegenden Innenfassaden jedoch wurde die Brandschutzanforderung EI60 gestellt. Die mit der Ausführung der Brandschutzverglasungen beauftragte ZNR Zuid Nederlandse Ramenfabriek B.V., Rucphen, verwendete das Stahlprofilsystem Jansen Viss Fire. Transparente Brandschutzverglasungen sorgen gerade in Gebäuden mit hohem Publikumsverkehr für ein Plus an Sicherheit, weil sie die schnelle Orientierung innerhalb komplexer Strukturen ermöglichen.
Entwurf:
Team CS – Arbeitsgemeinschaft zwischen Benthem Crouwel Architekten, MVSA Meyer en Van Schooten Architecten und West 8, NL
Haupteingang Südfassade:
Scheuten Absoluut Glastechniek, Venlo, NL
Brandschutzfassaden:
ZNR Zuid Nederlandse Ramenfabriek B.V., Rucphen, NL
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