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In Wellen und Wirbeln

Neubau eines Meeres-Erlebniszentrums in Kopenhagen
In Wellen und Wirbeln

Im Entwurf ließen sich die dänischen Architekten 3XN von Meeresströmungen und Fischschwärmen inspirieren und bezeichnen das Aquarium daher auch als „Whirlpool“. Als Fassadenbekleidung wählten sie ein hochwertiges Farbaluminium mit seewasser- und korrosionsbeständiger Legierung.

Aus der Luft wirkt es wie ein überdimensionales Windrad oder ein gigantischer Wasserstrudel: Nordeuropas größtes und modernstes Aquarium „Blue Planet“ auf der Insel Amager in Kopenhagen (Eröffnung März 2013). Direkt an der Küste des Øresund in der Nähe des Kopenhagener Flughafens Kastrup gelegen – gute Gelegenheit also für Fluggäste, das eindrucksvolle Gebäude von oben zu sehen. Die Wirbelform des Gebäudes setzt sich fort in den umgebenden Pools, Terrassen und dem sich anschließenden Meer.

Grund für die Architektenausschreibung war der schlechte bauliche Zustand des traditionsreichen Dänischen Aquariums in Charlottenlund, das 1939 eröffnet worden war und mittlerweile seine Kapazitätsgrenze erreicht hatte. Das neue Aquarium sollte auf rund 10 000 m² Ausstellungsfläche mit modernsten technischen Standards den Anforderungen an ein globales Meeres-Erlebniszentrum entsprechen.
Bei der Wahl der Fassadenbekleidung legten die Architekten größten Wert auf hochwertige und wertbeständige Materialien. Die Entscheidung fiel für Novelis Farbaluminium mit der seewasser- und korrosionsbeständigen Legierung C4S, die sich seit Jahrzehnten in allen Klimazonen weltweit bewährt hat. Die 1,2 mm dicken Bleche im Naturton wurden mit einem abwitternden, matten Klarlack mit 3 µ Schichtdicke vorlackiert. Die Klarlackschicht dient als Oberflächenschutz gegen Fingerabdrücke während der Montage und des Transportes und ermöglicht ein problemloses Verformen und Montieren der Elemente.
Im Gegensatz zu einigen anderen Metallen gibt es beim beschichteten Aluminium keine Schwermetallabwaschungen. So kann das Regenwasser auf den Dachflächen aufgefangen und in die Aquarien geleitet werden.
Mit der Montage der ca. 40 000 Aluminiumrauten – alle in gleicher Form und Größe – für die Fassadenkonstruktion wurde die dänische Firma Kai Andersen beauftragt. Die komplette Fassade wurde mit über 27 000 m² bandlackierten Aluminiumblechen bekleidet, die auf eine ausschließlich aus Hut-Profilen bestehenden Unterkonstruktion montiert wurden. Befestigt wurden die Aluminiumrauten mit über 200 000 unsichtbar befestigten EdelstahlClips. Fassaden und Dachflächen bilden eine fließende Form und ihre Bekleidung unterstreicht den wellen- und wirbelförmigen Charakter des Gebäudes.
Unterwasserwelten
Das wirbelförmige Design des Gebäudes setzt sich auch im Inneren fort. Von einer zentralen Halle mit einem kreisförmigen Wasserbecken aus sind die verschiedenen Bereiche und Räume ebenfalls wirbelförmig angeordnet. Wände und Decken gehen dabei fließend ineinander über. Das gläserne Dach über dem Foyer ist gleichzeitig Dach und Boden eines Pools. Durch das Poolwasser hat man freien Blick in den Himmel bei reflektierenden Tageslicht.
Die Ausläufer des „Strudels“ führen durch verschiedene Welten und präsentieren atemberaubende Unterwasserperspektiven aller Kontinente. Besucher erhalten hier Einblicke in die nordatlantische Meereswelt der Färöer-Inseln, in das maritime Leben des Pazifiks, den Amazonas und in Afrikas Binnenseen. In einem tropischen Ozeanarium leben Haie, auch Korallenriffe sind zu bestaunen.
„Wir wollten ein Gesamterlebnis gestalten, bei dem sich der Besucher wie bei einem Strudel in die Welt des Meeres gesogen fühlt“, so der Architekt Kim Herforth Nielsen. „Beim Design der Innenräume wollten wir dieses abenteuerliche Gefühl, das man beim Beobachten der Fische hat, als eine Art Ganzkörpererfahrung inszenieren; das Gebäude ist wie ein Mahlstrom, der in die Tiefe zieht.“
Architekturbüro: 3XN Architecten, Dänemark
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