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Gezielt und blendfrei

Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Gaimersheim bei Ingolstadt
Gezielt und blendfrei

Wenn Funktion und Ästhetik sich respektvoll auf Augenhöhe begegnen, kann ein Gebäude wie das „HQ2“ realisiert werden. Für die Fassadengestaltung wählten Architekten und Bauherr ein System aus Metalllamellen, um den erforderlichen Sonnenschutz sowie die optimale Tageslichtnutzung zu ermöglichen.

Dirk Osterkamp und Dave Leverenz | jo

Der stete Erfolg und die damit verbundene Expansion der BFFT Gesellschaft für Fahrzeugtechnik mbH erforderte den Neubau eines Bürogebäudes und mehrerer Entwicklungsgebäude.
Die Planung übernahm das Architektur- und Ingenieursbüro Kandler – Bunje Architekten + Ingenieure GbR. Beim realisierten Entwurf handelt es sich um einen rechteckigen Kubus mit ausgewogenen Proportionen in den Maßen 60 x 34 m. Das Gebäude hat ein Erd- und vier Obergeschosse und verfügt über einen großzügigen Eingangsbereich samt Treppenhaus sowie eine Cafeteria und ein firmeneigenes Fitnessstudio. Insgesamt stehen den Mitarbeitern hier rund 9 500 m2 an Büro- und Funktionsflächen zur Verfügung.
Nicht gewöhnlich
Das Unternehmen BFFT beansprucht für sich, „nicht gewöhnlich“ und „der etwas andere Fahrzeugtechnikentwickler“ zu sein. Dieser Anspruch sollte auch in der Gestaltung des eigenen Gebäudes zum Ausdruck gebracht werden: Die Räumlichkeiten sollten mit ausreichend viel Licht ausgestattet sein und modernes Flair ausstrahlen und eine „nicht gewöhnliche“ Arbeits-Atmosphäre bieten – damit weiterhin kreative Ideen und Gedanken entstehen und die positive Entwicklung fortgeführt werden kann.
Optisches Highlight des „HQ2“ ist die Fassadengestaltung. Der Bau ist rundum verglast. Ermöglicht wird dies durch eine Metallbau-Pfosten-Riegelkonstruktion als tragendes „Skelett“ mit vorgelagerten Balkonen für die Wartung. Die Verglasung schafft helle Räume und gewährt angenehmes Arbeiten bei Tageslicht.
Bewegliche Lamellen
Um einer übermäßigen Aufheizung sowie Blendungen im Inneren entgegenzuwirken, war eine Lösung zu finden, die optisch ins Bild passt und trotzdem die volle und auch individuelle Funktionalität bietet.
Die Lösung: Eine Lamellenfassade mit beweglichen Aluminium-Elementen und einer ausgeklügelten elektronischen Steuerung von Colt International. Die Lamellenfassade entstand in enger Zusammenarbeit aller am Projekt beteiligten Partner. Auf der Basis der arbeitstechnischen Bedürfnisse des Bauherrn und den gestalterischen Vorgaben der Architekten installierte man das System aus mehr als 520 Metalllamellen an den vier Obergeschossen. Das Ergebnis kann sich nicht nur „sehen“ lassen, es erfüllt auch die geforderten Vorgaben.
Die einzelnen Lamellen wurden aus stranggepresstem Aluminium hergestellt. Im Querschnitt weisen sie eine annähernd ellipsenartige Form mit scharfen Kanten an der Vorderseite auf. Jedes Element besteht in Längsrichtung aus zwei Teilen plus Abdeckungen oben und unten. Die Lamellen sind senkrecht zur Fassade angebracht und erreichen in der Länge jeweils die entsprechende Geschosshöhe.
Steuerungsprinzip
Ein besonderer Clou der ganzen Anlage ist die Gruppierung von sechs bzw. in den Eckbereichen des Gebäudes sieben Lamellen samt zugehöriger Steuerung. Diese Aufteilung entspricht den kleinsten vorhandenen Einheiten im „HQ2“. Somit können die Nutzer in jedem Raum auf jedem Obergeschoss individuell einstellen, in welchem Winkel die Lamellen zur Fassade stehen sollen. Praktisch bedeutet das für jeden Sonnenstand die beste Einstellung.
Die einzelnen Steuerungen verfügen über ein selbsthemmendes Getriebe am oberen Lagerpunkt und sind so gegen Spritzwasser geschützt. Neben der manuellen Bedienung ist auch eine automatische Führung der Lamellen anhand der Sonnenwanderung möglich. Dies geschieht mittels der motorischen Stellantriebe des Systems Colt ICS4 Link. Die Lamellen befinden sich in der Ausgangsposition in einem 90°-Winkel zur Fassade, also lotrecht. Insgesamt kann eine Drehbewegung von 170° durchgeführt werden.
Die Lamellenfassade ermöglicht somit eine gezielte und blendfreie Lenkung des Lichteinfalls von außen und gegebenenfalls eine komplette Verschattung der Innenräume – je nach Wunsch manuell oder automatisch, auf jeden Fall individuell für jeden Gebäudebereich.
Architekten: Kandler – Bunje Architekten + Ingenieure GbR, Donauwörth und München
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