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Ausgezeichnete Barrierefreiheit

Neues Seniorenzentrum in Waltenhofen
Ausgezeichnete Barrierefreiheit

Für das Alt-Werden eignet sich am besten ein Ort, der persönliche Freiheit zulässt und gleichzeitig Hilfestellungen gibt.

Eine ausgezeichnete bauliche Umsetzung dieser Ansprüche ist das neue Seniorenzentrum in der Gemeinde Waltenhofen im Landkreis Oberallgäu. Die Gebäudeanlage mit 45 altersgerechten Wohnungen im Betreuten Wohnen sowie einem Pflegeheim mit 34 Plätzen erhielt eine besondere Anerkennung beim Bayerischen Wohnungsbaupreis 2003, Motto: ‚Wohnen ohne Barrieren‘. „Ein gutes Beispiel für landschaftsgerechtes und neuzeitliches Bauen im Allgäu“, urteilte die Jury. Gelobt wurden Architektur und das energetische Konzept – eine Kombination von Ziegel-Mauerwerk und der in Deutschland
leistungsstärksten Holzpellets-Heizung.
Zentral und doch geschützt
Das neue Seniorenzentrum liegt südlich des Pfarramtes, unweit der Ortsmitte von Waltenhofen. Kirche, Rathaus und Läden sind schnell erreichbar. Durch die U-förmige Stellung der Gebäude entsteht ein geschützter, nach Süden offener Innenhof. Grasflächen, Bäume sowie die große Teichanlage laden zum Verweilen ein. Entlang des Wassers sind barrierefreie und rollstuhlgerechte Spazierwege angelegt. Der L-förmige Bau zur Immenstädter Straße mit Pflegeheim und großzügigem Eingangsfoyer stellt die Verbindung zur Ortsmitte her.
Hier sind Cafeteria, Andachtsraum, Friseur sowie Gemeinschaftsräume untergebracht. Beide Baukörper des Betreuten Wohnens verlaufen entlang der Hanglage des Herrenbühls.
Licht und sonnig
Im Pflegeheim stehen 26 Einzel- sowie vier Doppelzimmer zur Verfügung, die nach Süden und Westen ausgerichtet sind. Vom Bett aus ist der Blick durch tiefe Fenster in den Garten möglich.
Die Mittagsonne und die Abendsonne kann direkt in die Zimmer scheinen oder durch verschiebbare Sonnenschutzlamellen abgehalten werden. Die Bäder verfügen über verglaste Oberlichter zum Flur.
Der helle Wohnflur ist ein geschützter Aufenthaltsbereich nahe der Zimmer. Die Gemeinschaftsräume haben Fenster zur Straße und zum Garten.
Um die therapeutische Funktion zu stärken, verfügen die Wohnbereichsküchen über zusätzliche Fenster nach Süden und Westen. Zudem gibt es windgeschützte gemeinschaftliche Süd-Balkone.
Mit rollstuhlgerechten Aufzügen lassen sich alle Wohnungen, Keller sowie der Garten und die Nebenräume barrierefrei erreichen.
Barrierefrei eingebunden
Entworfen hat das Seniorenzentrum das Kemptener Architekturbüro Heiler.
„Unser Ziel war es, die Gebäude in jeder Hinsicht barrierenfrei zu gestalten, also die Gemeinde in das Leben dort einzubinden“, erklärt Jörg Heiler. So steht die Cafeteria jedem offen und kann etwa auch für Vereinsaktivitäten genutzt werden.
Der Energiebedarf sollte möglichst niedrig sein: Massives Mauerwerk aus hochwärmedämmenden Poroton-T14-Ziegeln sowie ein kompakter Grundriss halten die Wärmeverluste gering.
Die noch bei Antragstellung geltende Wärmeschutz-Verordnung wurde um bis zu 38 Prozent unterschritten – und das ohne zusätzliche Dämmung der Außenwände. Lediglich die Holzbrüstungen im Fensterbereich mussten zusätzlich gedämmt werden. Die solide Konstruktion gewährleistet überdies den Schallschutz nach DIN 4109.
Die Ausrichtung der Gebäude nach Süden und besonders die verglasten Wohnflure mit südöstlicher Ausrichtung ermöglichen passive Energiegewinne.
Den kompletten Warmwasser- und Heizenergiebedarf deckt ein CO2-neutraler Holzpellets-Kessel. Mit einer Leistung von 400 Kilowatt ist diese Anlage eine der leistungsfähigsten im Wohnungsbau in Deutschland und hat Vorbildfunktion für das gesamte Allgäu.
Für Poroton entschieden sich die Planer noch aus einem anderen Grund: „Wir wollten nur Materialien verarbeiten, die eine wohnliche, vertraute, eine warme Atmosphäre schaffen. Dafür sind Ziegelwände hervorragend geeignet.“
Wohnungsbaupreis
Wie durchdacht das architektonische Konzept ist, zeigt die Auszeichnung des Seniorenzentrum Waltenhofen beim Bayerischen Wohnungsbaupreis 2003: Ziel des diesjährigen Wettbewerbs war es, „das Bewusstsein für den barrierefreien Wohnungsbau auf breiter Front zu wecken und zu stärken, ganzheitliche Planungsansätze zu fördern und herausragende Lösungen lobend hervorzuheben“, so das bayerische Innenministerium.
Ausgezeichnet wurden Wohngebäude, in denen bei hoher gestalterischer Qualität die Belange behinderter Menschen in Planung und Ausführung beispielhaft berücksichtigt wurden.
Insgesamt wurden 60 Arbeiten eingereicht. Die Jury vergab fünf Preise. Sechs Wettbewerbsbeiträgen bekamen eine besondere Anerkennung – darunter das Seniorenzentrum.
Weitere Informationen
Ziegelmauerwerk bba 503
Architektbüro: Dieter Heiler, Kempten
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