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Auf Wasser gebaut

Ferienpark in Maasbommel in den Niederlanden
Auf Wasser gebaut

Wie kaum ein anderes europäisches Land hat die Niederlande eine Affinität zum Wasser. Ein Drittel der Gesamtfläche liegt unter dem Meeresspiegel. Nahe liegend, dass man in Sachen Landgewinnung in Europa führend ist.

So nimmt es nicht Wunder, dass zur niederländischen Standardausstattung in wassernahen Wohngebieten neben der Garage auch ein Bootsanleger gehört. Im von Kanälen durchzogenen Land ist das Wohnen und Leben mit dem Wasser selbstverständlich.
Eigene Planungs- und Baukultur
Genau dies entwickelt sich dort seit wenigen Jahren zu einer eigenen Planungs- und Baukultur.
Statt „nur“ am Wasser, planen und bauen die Niederländer mittlerweile im Wasser.
Natürlich zeigten sich die zuständigen Genehmigungsbehörden anfangs entsprechend skeptisch. Aber seit der königliche Wasserverwaltungs-Botschafter Prinz Willem Alexander eine Lanze für die neue Bauweise brach, entstehen allerorten moderne „Wasserbauten“.
Vorsichtige Schätzungen beziffern den Markt für Wasserwohnungen auf jährlich 2 000 bis 4 000 Einheiten. Bei insgesamt rund 50 000 Wohnungsneubauten pro Jahr eher ein Nische – aber technisch sehr anspruchsvoll.
Vor allem leicht
Inzwischen haben sich zwei Gründungen der hauptsächlich in Holzskelettbauweise erstellten Häuser heraus kristallisiert: Entweder wird mittels Spundwänden eine Weiße Wanne erstellt oder eine umgekehrt eingebrachte Betonwanne wird von unten mit Polystyrol gefüllt und abschließend verschlossen.
Welches der Systeme verwendet wird, hängt vor allem von den lokalen Bedingungen ab. Auch alle weiteren Bauteile des Wasserhauses müssen vor allem eines sein: Leicht.
Harte Bedachungen wie Dachsteine oder Ziegel fallen ebenso durch wie Klinkerverkleidungen an den Außenwänden.
Von Wasser umspült
Eines der größten Wasserbauprojekte ist der Ferienpark „Wohnen auf dem Wasser“ in der Nähe der Stadt Nijmwegen. Hier entstanden insgesamt 50 Villen in unmittelbarer Nähe zum Fluss Maas. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Häuser stehen entweder komplett im oder unmittelbar am Wasser.
36 Häuser platzierte man auf einem angelegten Deich. Sie wurden konstruktiv so ausgelegt, dass sie bei Hochwasser teilunterflutet werden können. Die restlichen Villen sind direkt ins Wasser gebaut.
Für beide Haustypen planten die Architekten des Arnheimer Planungsbüros Factor Architecten als Basiselement eine Weiße Wanne aus Beton. Die Villen auf dem künstlichen Deich erhielten zusätzlich eine Pfahlgründung.
Jeweils zwei Häuser ergeben sowohl an Land als auch auf dem Wasser eine in sich abgeschlossene Einheit.
Zwei Stahlpfähle zwischen den Hauseinheiten sorgen für richtungweisende Orientierung beim Auf- und Abschwimmen.
Leichte Dachkonstruktion
Oberhalb des Betonsockels erfolgte der Bau in Holzskelettbauweise mit OSB-Platten als Aussteifung. Obersten Abschluss bildet ein Tonnengewölbe. Da auch hier die Leichtigkeit zählt und am Wasser spezielle Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit der eingesetzten Materialen gelten, erhielten die 50 Dächer Kunststoffabdichtungen.
Im Schichtenaufbau sieht die Dachkonstruktion von innen nach außen wie folgt aus: Tragkonstruktion, PE-Folie in 0,2 mm Dicke als Dampfsperre, zweilagige Polystyrol-Dämmung mit einer Gesamtdicke von 100 mm, Trennlage/Brandschutzlage und abschließend Rhenofol® CV 1,2 mm, mechanisch mit Schweißpaste befestigt und die überlappenden Nähte mittels Heißluft verschweißt. Oberhalb der Abdichtung fixierten die Dachdecker Stehfalzprofile.
Kunststoff-Dachabdichtung
Materialbasis der Rhenofol®-Kunststoffdachbahn der FDT FlachdachTechnologie ist Polyvinylchlorid weich (PVC-P).
Die in Maasbommel eingesetzten Bahnen sind mit Synthesefäden verstärkt. Als witterungs- und UV-beständige Kunststoff-Dachabdichtung lassen sie sich problemlos mechanisch befestigen. Hierzu werden zunächst cirka 15 Zentimeter breite Rhenofolstreifen mittels Befestigern mit dem Untergrund verbunden. Auf diese Streifen bringen die Dachhandwerker anschließend eine Raupe aus Schweißpaste auf. Hierauf werden die Rhenofol®-Bahnen verlegt, die sich materialhomogen mit den befestigten Streifen verbinden.
Die notwendigen Überlappungen können so auf 5 Zentimeter reduziert werden.
Fazit
Neben den konstruktiven Besonderheiten weisen die Häuser der Ferienwohnanlage an der Maas auch aus architektonischer Sicht Ausgefallenes auf.
Neben der Form und der sich zum Wasser hin öffnenden Fassade spielt auch die offene Innenraumgestaltung eine wesentliche Rolle.
Selbstredend verfügt jede Einheit über einen Steg samt Bootsanleger. Das zum Wasser hin auskragende Dach erfährt seine Verlängerung in dem vorgelagerten, über das Wasser geführten Balkon. Klar strukturierte Fassaden runden das moderne Erscheinungsbild ab.
Weitere Informationen
Kunststoff-Dachbahn bba 528
Planer: Factor Architecten, Arnheim
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