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Nachhaltiger Kristall

Neubau eines Ausstellungszentrums im schweizerischen Spreitenbach
Nachhaltiger Kristall

Das Ausstellungszentrum „Umwelt Arena“ ist ganz dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet. Daher setzten die Architekten rundum auf zukunftsweisende und energetisch vorbildliche Lösungen. Bei der Gestaltung der stark geneigten Glasfassade galt es verschiedene Anforderungen unter einen Hut zu bringen: Wärmeschutz, Sicherheit sowie ästhetische Ansprüche.

Fabrice Nussbaumer | jo

„Umwelttechnik muss erlebbar sein, denn nur wenn der Konsument die Effizienz ökologischer Technologie und Systeme erfährt und sie versteht, wird er sich letztlich auch auf sie einlassen“, sagt René Schmid, Inhaber des gleichnamigen Architekturbüros in Zürich.
Gemeinsam mit seinem Team entwarf er für die Stadt Spreitenbach im Schweizer Kanton Aargau ein Ausstellungsgebäude, das den Besuchern nachhaltige Technik und umweltverträgliche Produkte näher bringen will. Dass Spreitenbach als Standort gewählt wurde, ist kein Zufall: 2008 erhielt die Stadt eine Auszeichnung für ihre nachhaltige Energiepolitik sowie für die Förderung der erneuerbaren Energien und einer umweltverträglichen Mobilität. Im Industrieareal, das von Bahngleisen und einem Wohngebiet eingerahmt ist, fand sich das passende Grundstück für die geplante Umwelt-Arena. Der Bau sollte die lange Kette an Einkaufszentren und Einrichtungshäusern vervollständigen und sich in seinem Maßstab den Nachbarbauten anpassen.
Dynamische Klarheit
Die Eleganz von Kristallen inspirierte die Architekten zu der äußeren Gestalt des Ausstellungszentrums. Der 100 m lange und 60 m breite Solitär zeigt sich durch seine 8-eckige Form, die geneigten Fassaden und das mehrfach gefaltete und nach unten gezogene Dach als kompakter Bau, der aber gerade durch seine Klarheit und die reizvoll geknickte Dachfläche dynamisch und zeitgemäß erscheint. Speziell angefertigte Photovoltaikmodule bilden den Witterungsschutz der Gebäudehülle. Aufgrund der fassettierten Dachform und des dunklen Glanzes der PV-Elemente schimmert der Bau am Tag wie ein matt-schwarzer Kristall, der sich deutlich von seiner heterogenen Umgebung abhebt.
Das Innere der Umwelt-Arena gliedert sich in drei Unter- und vier Obergeschosse. Im Herzen des Gebäudes liegt die dreigeschossige Arena für Nachhaltigkeit, die Platz für über 4 000 Personen bietet. Wenn Besucher hier nicht gerade mit E-Bikes und Elektromobilen ihre Runden drehen, finden dort Kongresse, Präsentationen und Kulturveranstaltungen statt. Um diesen Event-Bereich herum sind die Seminarräume, das „Klima-Restaurant“ und Ausstellungen zu verschiedenen Umwelt-Themen angeordnet. Auf insgesamt 11 000 m2 können sich die Besucher umfassend über Natur, Energie, Mobilität, Bauen und Modernisieren sowie Erneuerbare Energien informieren.
Konsequent nachhaltig
Da Form und Funktion der Umwelt-Arena eine Einheit darstellen sollen, achteten die Architekten auf eine konsequent nachhaltige Bauweise und Energieversorgung. Während die Grundkonstruktion des Körpers in Beton ausgeführt wurde, setzt sich die Dachhaut aus einer Holz-Sandwich-Konstruktion zusammen. 5 500 PV-Module auf dem Dach produzieren so viel Strom, dass der Bedarf des Gebäudes gedeckt und überschüssige Energie ins Stromnetz eingespeist werden kann. Die Heizenergie stammt von verschiedenen Systemen, die zugleich Teil der Ausstellung sind.
Geneigte Glasfassade
Einen wichtigen Baustein in dem auf Effizienz und Nachhaltigkeit ausgerichteten Energiekonzept stellt die Gestaltung der Glasfassade dar. Hier galt es, verschiedene Herausforderungen zu meistern: Zum einen sollte sie die hohen Wärmeschutzanforderungen des Gebäudes erfüllen, zum anderen sind durch die starke Neigung der Fassaden besondere Sicherheitsaspekte zu beachten. Nicht zu vergessen sind die ästhetischen Ansprüche, denn die Glasfassaden sollen sich harmonisch in die Gesamterscheinung integrieren. So fiel die Wahl auf ein 3-fach Isolierglas von Glas Trösch mit dem Randverbundsystem ACSplus.
Der Aufbau des Fassadenglases entspricht den hohen Anforderungen des Gebäudes: Auf der Außenseite befindet sich ein 12 mm starkes Verbundsicherheitsglas (VSG) mit Silverstar Selekt Beschichtung. Da die großen Fassadenflächen der Umwelt-Arena geneigt sind, erfüllt das Verbundglas auch im Falle einer Beschädigung die Sicherheitsvorgaben. Auf das VSG folgt ein mit Argon gefüllter 14 mm breiter Zwischenraum und darauf ein 6 mm Einscheibensicherheitsglas (ESG). Auf der Rauminnenseite befindet sich abschließend ebenfalls ein ESG mit einer Silverstar Zero E Beschichtung, die für eine extrem niedrige Wärmeabstrahlung sorgt. Das Randverbundsystem ACSplus aus Silikonschaum sorgt zusätzlich für „warme Kanten“ und verbessert den U-Wert des Fensters weiter.
Zudem ist das System auch optisch den herkömmlichen Abstandhaltern überlegen. Der Silikonschaum wird vollautomatisch mit dem speziell hierfür entwickelten RAA-Verfahren (Robot Assisted Application) verarbeitet und garantiert einen äußerst geradlinigen und parallelen Verlauf mit exakter Eckausbildung.
Insgesamt erreicht das 3-fach Isolierglas einen Ug-Wert von 0,6 W/m2K bei einem Gesamtenergiedurchlassgrad von nur 38 %. Gleichzeitig lassen die Gläser bei einem Lichttransmissionsgrad von 60 % viel Tageslicht in das Innere.
Nachhaltigkeit erfahrbar gemacht
Dank innovativer Materialien und modernster Technik steht die Umwelt-Arena nicht nur optisch „glänzend“ da. Sie präsentiert sich als ein High-tech-Ausstellungsgebäude mit vorbildlichen Lösungen – von der Fassade bis zu den Details im Gebäudeinneren. Ausdruck, Form und Funktion des Solitärs bilden eine überzeugende Einheit und machen dieses Kompetenzzentrum im wahrsten Sinne des Wortes „nachhaltig“ zu einem Besuchermagneten.
Architektur: rené schmid architekten ag, Zürich
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