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Formatives Faltwerk

Neubau einer Schul-Mensa in Neufahrn bei Freising
Formatives Faltwerk

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Die Form der neuen Mensa wurde durch virtuose Faltungen an Dach und Wänden generiert. Mit Lösungen von der Stange ging hier nichts. Die individuellen Fensterformen und -ausführungen konnten dennoch mit allerlei ‚Sonderformen aus dem System‘ pünktlich und vor allem exakt nach Vorstellung der Planer realisiert werden.

Dipl. Wirtsch.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Aigner | jo

Dem 1996 errichteten Oskar-Maria-Graf-Gymnasium in Neufahrn fehlten Versorgungs- und Betreuungseinrichtungen. Der Großform des Gymnasiums wurde daher in unmittelbarer Nachbarschaft ein vergleichsweise kleiner Baukörper gegenüber gestellt, der sich eigenständig und dabei zurückhaltend präsentiert.
Im Gegensatz zum streng terminierten Unterrichtsbetrieb sollte die Mensa die eher lockere, musische Seite des Schulalltags verkörpern – das war der Grundgedanke, der bei den Architekten vom Büro 4 Wagner+Partner im Vordergrund stand. Der Raumbedarf von ca. 450 m² für einen Speisesaal mit 120 Sitzplätzen und einen Aufenthaltsraum sowie für eine Küche samt den dazugehörigen Verkehrs- und Nebenflächen war erdgeschossig sinnvoll zu organisieren. Entschieden haben sich die Architekten für eine Konstruktion in massivem Stahlbeton. Die Form wurde durch Faltungen an Dach und Wänden generiert und führte so zu einem formaktiven Faltwerk – ähnlich einer deformierten Röhre, die an den Enden offen ist.
Sonderformen für Fenster und Fassade
Das Prinzip von Trapezflächen wird in der Fassade fortgeführt. Sowohl Öffnungen und Fenster als auch Fassadenflächen sind formverwandte Flächen, die aus der Gesamtform hervorgehen. Fassadenverkleidungen aus diagonal geteilten, farbig wechselnden Alutafeln lassen den Eindruck eines Zeltes entstehen.
Holzfenster sind wie Schlitze ausgeschnitten und nach den jeweiligen Raumbedürfnissen in Form und Größe differenziert eingesetzt. Drehflügel, Kipp-flügel, Schwingflügel und Festverglasungen als Pfosten-Riegel-Fassade kamen je nach Anforderung zum Einsatz.
Über eine öffentliche Ausschreibung ging der Auftrag an die Schreinerei Beck aus Niederaichbach, die zusammen mit dem Fensterhersteller Kneer-Südfenster das wirtschaftlichste Angebot vorlegte – eine partnerschaftliche Kooperation, bei der beide Seiten ihre jeweiligen Stärken einbringen konnten.
Keine Allerweltsdetails
Die anspruchsvolle Architektur der Mensa stellte allerdings eine besondere Herausforderung für alle Beteiligte dar. Hier gab es keine „Allerweltsdetails“, jeder Punkt musste neu überlegt und speziell gelöst werden und führte zu einem erhöhten Zeitaufwand, der sich auch in der Fertigungszeit niederschlug. Dennoch konnten die individuellen Fensterformen und -ausführungen innerhalb einer Bauzeit von nur acht Wochen fertig gestellt werden.
Holzfenster in allen Sonderformen wurden im System HF 82 von Kneer-Südfenster in Holzart Kiefer gefertigt und mit einem Anstrich im RAL-Farbton 7043 Verkehrsgrau B versehen.
Die Öffnungen ohne rechten Winkel erforderten einen exakten Einbau ohne Putzkaschierung, da alle Raumschalen in Sichtbeton gehalten sind.
Auch die Nebeneingangstür in Holz HT 3–90 fertigte Kneer-Südfenster passend zu den Fenstern. Sie wurde innen flächenbündig eingebaut. Die Schreinerei fertigte die bis zu 7 x 7 m großen Aluminium-Holz-Elemente für die Pfosten-Riegel-Fassade an den Stirnseiten des Gebäudes – innen mit deckendem Anstrich, außen als Aluschale einbrennlackiert – ebenfalls im Farbton Verkehrsgrau B, abgestimmt auf die Fassadenverkleidung in Alublech. Die Schreinerei übernahm auch den reibungslosen Einbau der Fenster und Fassadenelemente.
Im Mittelteil des ca. 11 m breiten und 40 m langen Gebäudes ist eine Profiküche untergebracht. Die Fenster in diesem Bereich erhielten Insektenschutz, für den Sonnenschutz sorgen perforierte Fassadenplatten in Aluminium. In den angrenzenden außenliegenden Flächen befindet sich der Aufenthalts- bzw. Essbereich. Nur unterhalb der Küche ist das Gebäude unterkellert. Nach etwa elfmonatiger Bauzeit konnte die neue Mensa fertig gestellt werden.
Architekt: Büro 4 Wagner+Partner Architekten, Dietersheim
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