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Glasfassade mit Schiebetüren

Neubau Wohnhaus in Thüringen
Fast durchgängig gläsern

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In der thüringischen Provinz hat Architekt Paul de Ruiter ein kompromisslos modernes Wohnhaus aus Glas, Stahl und Beton errichtet, das sich – minimalistisch gestaltet – nahtlos in die Hügellandschaft des Erzgebirges einfügt. Die durchgehende Glasfassade mit Schiebetüren ermöglicht eine weite Aussicht ins Tal und trägt zudem zur nachhaltigen Beheizung des Neubaus bei.

Robert Uhde

Die Entwürfe des Amsterdamer Architekten Paul de Ruiter überzeugen durch ihre gelungene Verbindung von eleganter Ästhetik und modernster Gebäudetechnik. Neben zahlreichen Bürobauten hat der Planer in den vergangenen Jahren auch mehrere hochmoderne Einfamilienwohnhäuser realisiert. Große internationale Aufmerksamkeit erzielte dabei insbesondere die in der südniederländischen Provinz Zeeland errichtete, mit viel Glas und Stahl ausgebildete „Villa Kogelhof“ (bba 7-8|2015). Mit der ähnlich kompromisslos gestalteten „Villa K“ in Thüringen hat der Architekt jetzt erstmals auch ein Projekt in Deutschland fertig gestellt.
Riegel aus Glas und Beton
Ausgangspunkt der Planung war der Wunsch der beiden Bauherren nach einem abgeschieden gelegenen, dabei offenen und modern gestaltetem Wohnhaus mit niedrigem Energiebedarf und mit hohem Komfort. Um gleichzeitig die reizvolle Hanglage des Grundstückes optimal zu nutzen, ohne dabei die Umgebung zu dominieren, entwickelte Paul de Ruiter den Neubau als schmalen, in Längsrichtung in den Hang gestellten Riegel mit vorkragender, aluminiumabgedeckter Decke und einem als Terrasse auslaufenden Boden aus Sichtbeton. Die durchgehende Glasfront nach Süden ermöglicht in sämtlichen Bereichen des weitgehend stützenfrei errichteten Innenraumes eine weite Aussicht über den Garten hinweg ins Tal.
Im Zentrum des Hauses steht den Bewohnern ein großer zweigeteilter, durchgehend mit Holzböden gestalteter Wohn-Essbereich zur Verfügung, nach Südwesten bzw. Südosten schließen sich ein Gästezimmer und Schlafzimmer an.
„Der abgeschiedene Standort und die Hanglage stellen dabei trotz des hohen Glasanteils des Hauses eine ausreichende Privatheit für die Bewohner sicher“, erklärt Projektarchitekt Willem Jan Landman.
Etwa mittig ragt ein orthogonal verlaufender, als schmaler Steg gestalteter Pool teilweise frei schwebend unter dem Baukörper hervor. Fast scheint es dabei, als würde das feuchte Nass als Quellwasser vom Hang durch das Gebäude hindurch ins Tal sprudeln. Der Einstieg in den ungewöhnlich gelegenen Pool kann wahlweise von der Terrasse, aber auch vom Innenraum aus erfolgen. Ein zurückliegender, dreiseitig verglaster und über eine Schiebetür öffenbarer Patio-Einschnitt in der Glasfassade schafft dabei einen bequemen Zugang und verhindert gleichzeitig, dass verdunstetes Wasser in der Wohnung kondensieren kann.
Einen weiteren Trickgriff haben die Architekten im Außenbereich angewandt: Hier lässt sich eines der Betonelemente, die den Terrassenboden vor der Glasfassade ausbilden, hydraulisch nach oben schieben, so dass die Bewohner dann wie unter einer Brücke hindurch nach draußen schwimmen können und die Terrasse dabei als durchgehende Einheit bestehen bleibt.
Rückseitig wird die Villa in Richtung Hang zu einem U-förmigen Ensemble ergänzt. Der hier als Parkplatz zur Verfügung stehende Innenhof wird dabei über eine neu angelegte Straße erschlossen. Im rückwärtigen Gebäudeteil schließen sich neben mehreren mittig gelegenen Nutzräumen wie Speisekammer, Lagerraum, Technikraum und Waschraum auch der Eingang zum Haus, ein Jagdraum sowie eine außen liegende Garage für insgesamt sechs Pkw an. Sämtliche Böden wurden hier im Kontrast zum angrenzenden Wohn-Essbereich als Betonestrich ausgebildet.
Elegante Glasfassade auch zum Schieben
Willem Jan Landman den Aufbau (Isolierglas voDie großflächige, optisch beinahe durchgehende Glasmembran des Neubaus entspricht dem Wunsch nach maximaler Offenheit und Transparenz sowie möglichst geringem Materialverbrauch. „Die Fassade setzt sich zusammen aus 3,28 x 3,21 m großen, zweifach verglasten Elementen aus Sonnenschutzisolierglas bzw. Wärmeschutzisolierglas“, erklärt n Thiele Glas). Zusätzlich wurden 1,74 x 3,03 m große Trennwände und Schiebetüren aus Einscheiben-Sicherheitsglas im Innenbereich integriert (Trennwände und Schiebetüren ebenfalls von Thiele Glas sowie von Vitrocsa). In der Summe kamen 44 Glasscheiben mit einer Gesamtfläche von rund 260 m² zum Einsatz. Sämtliche Elemente weisen einen U-Wert von 1.0 W/m2K auf, die Stärke beträgt 12 mm im Innenbereich und 44 mm im Außenbereich. Für einen barrierefreien Übergang von innen nach außen sorgt der Bodentürschließer BTS 80 von Dorma, der nahezu unsichtbar im Boden angebracht ist.
Optimierter Energieverbrauch
Die von Norden nach Süden gestaffelte Anordnung der Wohn- und Nebenräume ermöglicht nicht nur kurze Wege für die Bewohner, sie erweist sich auch als Teil des intelligenten Energiekonzeptes: „Denn während die Südseite des Hauses mit den Wohn- und Schlafräumen durch die Sonne erwärmt wird, sammelt sich die kalte Luft im nördlich angrenzenden Trakt“, erklärt Willem Jan Landman. „Über einen Wärmetauscher und eine Wärmepumpe kann die kalte Luft damit zur sommerlichen Kühlung und die kalte Luft im Gegenzug zur winterlichen Beheizung genutzt werden.“
Komplettiert wird die Haustechnik durch die Integration von Kühldecken sowie durch eine hochmoderne Fußbodenheizung. Für eine weitere Optimierung der Energieeffizienz wurden außerdem eine komplexe Gebäudesteuerung sowie Sonnenkollektoren auf den Dachflächen der zurückliegenden Gebäudevolumen integriert. Die übrige Dachfläche in Richtung Süden wurde alternativ mit Sedum begrünt. Die Bepflanzung schafft nicht nur eine willkommene biologische Ausgleichsfläche, sondern sorgt gleichzeitig auch für ein optimiertes Raumklima sowie für einen verbesserten Rückhalt von Niederschlagswasser.
Von weiter oben betrachtet verschmilzt die Fläche dabei unmerklich mit dem großen Garten des Hauses. Die dort angelegten Gemüsebeete und Obstbäume stellen sicher, dass die Bewohner den überwiegenden Teil ihres Obst- und Gemüsebedarfs selbst decken können. „Auch das stellt letztlich einen Beitrag zur Nachhaltigkeit des Gebäudes dar“, so Jan Willem Landman augenzwinkernd.
Architekten:
Paul de Ruiter, Amsterdam
Projektteam: Willem Jan Landman
Statik:
Van Rossum, Amsterdam

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