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Der Standort der internationalen Schule in Doha war eine besondere Herausforderung für die Konzeption des Sonnenschutz-Schildes: Die Sonne verläuft in Doha so, dass sie bereits mittags den Zenit überschreitet und somit die beabsichtigte Energiegewinnung für den beweglichen Sonnenschutz über einen nach Süden ausgerichteten Schirm nicht zulässt.
Den Auftrag zur Errichtung des beweglichen Sonnenschutz-Schildes, der sich völlig energie-autark um das Gebäude bewegt, erhielt das Unternehmen Colt International. Eine ähnliche, wenn auch kleinere Version eines solchen Sonnenschutz-Schildes hatte Colt zuvor bereits erfolgreich mit „Shadovoltaik“ für die EWE-Arena in Oldenburg realisiert.
Die Situation mit dem Sonnenstand in Doha löste Colt duch die Positionierung eines rotierenden Schildes auf gebogenen, dem Dachverlauf folgenden Schienen vor der Fassade.
Diese Schienen übertragen Gewicht und Windlast des fahrbaren Sonnenschutz-Schildes in das Gebäude. Polygonale, auf einem Rollensystem laufende Lamellenrahmen sind auf den Schienen angebracht. Die Oberseite der Segmente ist mit 2 mm starkem Aluminiumblech verkleidet. Jedes einzelne Segment besteht aus einem Stahlrahmen mit einer Höhe von 7 ,10 m mit sechs Glaslamellen vom Typ Shadovoltaik mit dem Trägersystem LS3.
Angetrieben von einem ZAE-Schneckengetriebemotor mit 3 000 W Leistung, bewegt sich der Schild auf einem Schienensystem aus Edelstahl um das Gebäude herum. Dabei sorgen Hochleistungsrollen dafür, dass der Schild mühelos auf den beiden Schienen gleitet. Um eine eventuelle Verformung oder Rollreibung bereits im Vorfeld auszuschließen, testete Colt die Räder im Hinblick auf die Belastung durch die extremen Temperaturbedingungen am Standort der Schule. Colt erhitzte dazu die Räder auf 93 °C und fügte anschließend eine Belastung von 1 200 kg hinzu.
Energiebilanz
Ebenfalls bereits im Vorfeld ermittelte Colt die Energiemenge, die im ungünstigsten Fall von dem Shadovoltaik-System erzeugt werden kann. Die Testbedingungen wurden dazu auf den besonderen Sonnenverlauf in Doha abgestimmt. Das Ergebnis: Die Photovoltaikzellen in den Glaslamellen erzeugen selbst im ungünstigsten Fall täglich rund 38 kWh an Energie – mehr als ausreichend, um den Sonnenschutz-Schild entlang der Fassade zu bewegen. Gemessen wurden dafür nur die fünf Elemente, die ständig der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Die Energie, die von den weiteren 25 Elementen generiert wird, dient als zusätzlicher Puffer.
Planung:
EHAF Consulting Engineers
Generalunternehmer:
Bojamhoor Trading und Contracting