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Trapeze im Spezial-Einsatz

Neubau eines Ärztehauses als Erweiterung eines Bahnhofs in Mittenwald
Trapeze im Spezial-Einsatz

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Akustikdecken in nicht rechtwinkligen Räumen sind eine ästhetisch oft nur schwer beherrschbare Herausforderung. Es sei denn, auch die Deckengestaltung verlässt das gewohnte Schachbrettmuster, wie es mit trapezförmigen Decken- platten in den Empfangsräumen eines Ärztehauses geplant und ausgeführt wurde.

Während anderenorts Bahnhofsgebäude leer stehen, verwahrlosen oder sogar abgerissen werden müssen, ist man in Mittenwald den umgekehrten Weg gegangen: Der alte Bahnhof von 1912 wurde nicht nur erhalten, sondern sogar erweitert. In dem Luftkurort in den bayerischen Alpen wird für die Reisenden und den Bahnverkehr heute allerdings viel weniger Platz gebraucht, als noch vor 100 Jahren. Dringenden Bedarf gab es jedoch für die Ansiedlung von Arztpraxen – im Idealfall in konzentrierter Form als Ärztehaus, wofür der Bahnhof ein idealer Standort ist. Rund 1 300 Zugreisende kommen an diesem Platz täglich ohnehin vorbei, der außerdem mit Taxis, Bussen und eben der Bahn ideal an den öffentlichen Verkehr angeschlossen ist. Aus dieser Gemengelage heraus entwickelte Familie Schwind die Idee vom Ärztehaus im und am Bahnhof, die Wolfgang Schwind und sein Sohn Michael mit ihrer Schwind GmbH dann auch selbst verwirklichten.

Die typischen Bahnhofsfunktionen wie Warteräume oder der Fahrkartenverkauf sind heute im unteren Teil des zweigeschossigen Altbaues konzentriert, wo zusätzlich ein Bistro und die Bahnhofs-Apotheke ihren Platz fanden. Im Obergeschoss wurden dadurch rund 400 m² für die Ansiedlung von Ärzten gewonnen, was aber für das geplante Ausbauprogramm noch nicht ausreichte. Dipl.-Ing. Architekt Eberhard Steinert aus Garmisch-Partenkirchen plante deshalb einen dreigeschossigen Anbau mit über 700 m² Nutzfläche, der weitere Praxisräume enthält und über den zugleich der Zugang zum Obergeschoss des Altbaues verläuft.
Trotz seiner Größe sollte der neue Anbau das historische Ensemble nicht dominieren, sondern sich dezent in den Bahnhofsbereich einfügen.
Auch im Inneren des Stahlbetonbaus überwiegt eine sachlich-zurückhaltende und funktionale Formensprache, von der der Architekt jedoch in den Empfangsräumen der Arztpraxen auf spannende Weise abgewichen ist: Die Decken zeigen hier kein klassisches Quadrat- oder Rechteckmuster, stattdessen werden die Patienten unter einem lebendigen Deckenbild aus Trapezen der OWAconsult collection vom Deckenspezialisten Odenwald Faserplattenwerk (OWA) begrüßt.
Deckenbaukasten für Kreative
Die Idee für die Verwendung gerade dieser Decke ist von den schiefwinkligen Grundrissen der Empfangsräume und der von ihnen abgehenden Flure inspiriert. Um einerseits die Fläche optimal auszunutzen, andererseits aber auch die innen liegenden Flure über Fenster natürlich zu beleuchten, war der konisch zulaufende Raumschnitt unumgänglich. Eine rechtwinklige Decke hätte hier zu unglücklichen Linienführungen, Zuschnitten und Reststücken geführt.
Mit der Trapezform der Deckenplatten machte der Architekt aus der Not eine Tugend und setzte die vom rechten Winkel abweichenden Linien bewusst als Gestaltungselement ein: Die inneren Trennwände wurden so geplant, dass ihr Winkel exakt dem der Trapeze entspricht.
Grundriss und Deckenspiegel verbinden sich so zu einer Einheit, die den dynamischen Raumeindruck unterstreicht. Die ungewöhnliche Deckengestaltung in Mittenwald entspricht gerade dem Gedanken, der bei der Entwicklung der OWAconsult collection Pate gestanden hatte.
Hadi Teherani hat für OWA einen Deckenbaukasten für Kreative entworfen, mit dem die ausgetretenen Pfade der herkömmlichen Schachbrett- Decken verlassen werden können.
Neben den Trapezen gehören zur Kollektion beispielsweise auch Decken, die einen Mix unterschiedlicher, aber aufeinander abgestimmter Plattenformate ermöglichen (Flexo), sowie Decken mit unregelmäßigen Ornamenten (Oriental) oder regelmäßigen Punktierungen (Pix). Planer können damit individuelle Raumeindrücke und anspruchsvolle Deckenbilder kreieren, wie sie bisher kaum möglich waren. Auch flächige oder lineare Lichtmodule in LED-Technik rücken Decken der Kollektion in ein neues Licht und bereichern den Baukasten
Montage mit bewährtem System
Die Ausführung der Decke übernahm in Mittenwald die Firma Harald Schneider Akustik und Trockenbau aus Lichtentanne. Bei der Montage musste zwar die schräge Führung der Tragprofile im Raum beachtet werden. Ansonsten unterscheidet sich die Verarbeitung der Trapeze mit 1 200 mm Länge und einer von 400 mm auf 200 mm zulaufenden Breite kaum von einer normalen Akustikdecke, denn diese Platte ergänzt sich in Verbindung mit der Trapeze-LED wieder zu dem montagetechnisch vertrauten Rechteck.
Noch rationeller kann die Verlegung auf ungestörten Flächen in der Mitte von Räumen gehen, wo sich Doppelplatten im Format 1 200 x 600 mm verwenden lassen. Verlegetechnisch handelt es sich dabei um Rechtecke, die aber mit einer Schattenfuge genau im Format der Einzeltrapeze geteilt sind.
Ein weiterer Vorteil der Trapezdecke ist die Montage mit einer normalen Unterkonstruktion des OWA-Systems S 15b Consult, mit dem erfahrene Deckenbauer vertraut sind und das sich durch elegante Schattenfugen in den Profilen auszeichnet. Bei einer Abhängehöhe von ca. 25 cm hatten Harald Schneiders Männer ausreichend Platz zum Einlegen der Akustikplatten, bereits 12 cm reichen für das bequeme Herausnehmen einzelner Deckenplatten aus.
Optik und Akustik verbessert
Den vergleichsweise großen Deckenhohlraum benötigte Architekt Eberhard Steinert, um die gerade in einem Ärztehaus sehr umfangreiche Haustechnik inklusive der Heizung und Lüftung unterzubringen. Neben dieser optischen Funktion sollten die Trapeze auch die akustische Qualität in den ansonsten sehr schallharten Empfangsräumen verbessern.
Mit einer Schallabsorption von 0,70 (aw bzw. NRC) optimieren die mit einem hellen Vlies kaschierten Mineralplatten die Hörsamkeit im Raum.
Zugleich sorgen sie für eine gute Lichtreflexion und eine freundliche Stimmung in den Anfangsräumen des Ärztehauses. Dieser Eindruck sollte nicht durch abgehängte Leuchten verwischt werden, weshalb als Lichtquelle die systemzugehörigen Trapeze-LED verwendet wurden, die in Maß und Form genau auf die Deckenplatten abgestimmt sind.
Deckenebene Leuchten kamen auch in den Behandlungs- und Warteräumen zum Einsatz, wo Harald Schneider aber wegen der überwiegend rechtwinkligen Grundrisse klassische Decken aus der OWAlifetime collection montierte: Einzeln herausnehmbare Sinfonia-Deckenplatten sind mit dem System S 15 b kombiniert.
Gerade der Unterschied in den Ansichten beider hier in einem Gebäude verwendeten Deckensysteme zeigt noch einmal deutlich, welche Gestaltungsfreiheit Architekten mit der OWAconsult collection designed by Hadi Teherani gewinnen können.
Architekt: Christiane Steinert, Eberhard Steinert, Architektin – Architekt BDA DWB, Steinert Architekten GmbH, Garmisch-Partenkirchen
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