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Nahtloses Ineinandergreifen

Software-Einsatz im Büro Rainer Panzert beim Um- und Neubau „Gartenhaus Auerbach“
Nahtloses Ineinandergreifen

Sanierungen haben oft ihre Tücken. Bei der Instandsetzung des historischen, denkmalgeschützten „Gartenhauses“ in Auerbach sowie dem neuen Erweiterungsbau waren diese vielfältig. Dank langjähriger Erfahrung mit Sanierungsobjekten und mit Unterstützung durchgängiger Planungssoftware nahm Architekt Rainer Panzert sämtliche Hürden mit Bravour.

Dipl.-Bauingenieur Andreas Haffa / jo

Bei der Instandsetzung des historischen „Gartenhauses“ sorgten gleich zu Beginn der Planung alte Grundrisse für Verwirrung. Die Maße stimmten nicht mit der vorhandenen Bausubstanz überein. Die Lösung war schließlich einfach: Der streng klassizistische Bau, datiert auf das Jahr 1836, ist nach dem alten sächsischen Ellenmaß errichtet worden. Der Meter als allgemein gültiges Längenmaß wurde in Deutschland dagegen erst 1871 eingeführt.
Alte Maßeinheiten blieben nicht die einzigen Hürden, die Architekt Rainer Panzert in der fünfjährigen Planungs- und Realisierungszeit (2004 bis 2009) des „Gartenhauses Auerbach“ mit Bravour nahm. Im denkmalgeschützten Altbau sowie in einem noch zu errichtenden Neubau sollten für den Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Vogtland sowie dem Tourismusverband Vogtland ein neuer Firmensitz entstehen. In das Konzept mit eingeschlossen waren außerdem ein kleiner Busbahnhof, ein Counter als Schalter- und Empfangsgebäude sowie die Neugestaltung der Außenanlagen. Ein Parkplatz mit 50 Stellplätzen rundete die komplexe Bauaufgabe ab.
Eine große Unterstützung war die Software, mit der das Architekturbüro seit arbeitet. Rainer Panzert: „In jeder Planungsphase – vom Entwurf über die Detailplanung bis zur Abrechnung – hatten wir mit SketchUp, Spirit und Avanti das passende Programm zur Hand. Für die Bestandsaufnahme von Fassaden kommt bei uns Spirit archmess dazu. Besonders schätzen wir an der Planungssoftware von Softtech, dass die Programme nahtlos ineinander greifen und eine doppelte Dateneingabe nicht mehr vorkommt.“
Rekonstruktion der klassizistischen Fassade
Um das äußere Erscheinungsbild des historischen Gartenhauses möglichst in den Originalzustand von 1836 zurück zu versetzen, musste zuerst die Fassade exakt erfasst werden – für solche Arbeiten greift Rainer Panzert auf Spirit archmess zurück.
Das Programm rechnet über vorher definierte oder bekannte Längen perspektivische Bildverzerrungen aus Digitalfotos heraus. Die so „entzerrten“ Bilder werden in das CAD-Programm Spirit eingelesen und bilden die Grundlage für maßstabsgetreue An- und Aufsichten. Der Architekt nutzt die Software außerdem zur Kontrolle des Baustellenaushubs: Die Baugrube wird täglich fotografiert und mit Hilfe von archmess kann die Kubatur des Aushubs dann im Büro ermittelt werden.
Die aufwändige Sanierung umfasste aber nicht nur die Rekonstruktion der Fassade, sondern auch die komplette Neueindeckung des Walmdachs mit originalgetreuen Naturschieferplatten. Eine handwerklich anspruchsvolle Aufgabe, für die erst ein entsprechender Handwerksbetrieb gefunden werden musste. Generell wurden alle klassizistischen Stilelemente vor Ort oder anhand von Vergleichsgebäuden aus der Region rekonstruiert. Das betraf alle Fenster und Türen sowie die farbliche Gestaltung der Fassade. „Eine echte Herausforderung war auch der Brandschutz: Hier mussten von Detail zu Detail Kompromisse zwischen der Bauaufsicht, einem Brandschutzingenieur und der Denkmalbehörde gefunden werden“, erläutert Rainer Panzert. Aus denkmalpflegerischen Gründen wurde auf energetisch sinnvolle Maßnahmen wie Photovoltaik beim Altbau verzichtet.
Entwurfsfindung und -präsentation
Nachdem die Renovierung des Bestands abgeschlossen war, konnte 2007 der Neubau in Angriff genommen werden. Oberste Priorität beim Entwurf des Erweiterungsbaus war, dass er sich funktionell und konstruktiv mit dem Altbau verbindet, ohne dabei die „Würde“ des Denkmals zu beeinträchtigen. Konstruktiv verbunden sind neu und alt deswegen nur durch einen gläsernen Gang im dritten Obergeschoss. Entstanden ist ein modernes Gebäude mit begrüntem Flachdach, das aufgrund der Hanglage auf drei Ebenen ebenerdig zugänglich ist. Damit beide Gebäude trotz ihrer unterschiedlichen Entstehungsepochen eine architektonische Einheit bilden, wurde der Neubau bewusst flächig und mit klaren Linien gestaltet – in Anlehnung an den klassizistischen Stil des Altbaus.
Die Software unterstützte den Architekten bereits in der kreativen Entwurfsphase.
„Haben wir eine Idee im Kopf, ist sie mit SketchUp von Softtech rasch skizziert und kann dem Bauherren in 3D präsentiert werden“, so Rainer Panzert. „Ist dann ein Konzept gefunden, können die Daten in das eigentliche Planungsprogramm Spirit übernommen werden – ohne doppelte Parametereingabe.“
Die Idee hinter SketchUp ist einfach: Mit so wenig Funktionen wie möglich werden Körper in 3D am Bildschirm modelliert. Jede Form kann dabei frei erstellt, beliebig verändert und mit anderen Objekten verschnitten werden. Einige der wichtigsten Tools sind dabei das Erstellen von Ansichten, Perspektiven sowie dreidimensionale Bemaßung, umfangreiche Symbol- und Materialbibliotheken, Schattenwurf mit Sonnenstand, Pläne layouten, Daten In- und Export, Videofunktion, Fotos integrieren und Skizzen und Pläne hinterlegen. Wie in Spirit archmess können auch in SketchUp Fotos entzerrt werden – eine perfekte Zeichnungsgrundlage für eine Bestandsaufnahme. Die Möglichkeit, Gelände bereits im Entwurfsstadium zu modellieren, war im Fall des „Gartenhauses Auerbach“ besonders wichtig, da sich der Neubau über einen steilen Hang 12 m nach oben entwickelt.
Ausführungsplanung und Kostenkontrolle
Durch die hohe Komplexität der Bauaufgabe – Renovierung Altbau, Neubau, Counter, Außenanlagen, Parkplatz und Bushaltestelle – spielte vor allem die exakte Ausführungsplanung eine entscheidende Rolle. Im Laufe von fünf Jahren galt es, zahlreiche Fachingenieure, Handwerker und andere am Bau Beteiligte mit Ansichten, Schnitten und Details in verschiedenen Maßstäben zu versorgen. Und das immer zuverlässig und ohne Datenverluste – auch wenn andere Programme von den Partnern verwendet wurden. Für Rainer Panzert und sein Team hatte die programmübergreifende Software von Softtech besondere Vorteile: Mit Spirit archmess konnten die Aufmaße der Fassaden direkt in das CAD-Zeichenprogramm Spirit maßstabsgetreu übernommen werden.
Ebenso unkompliziert bildeten die Entwürfe aus SketchUp die Grundlage für die Zeichnungen in Spirit. Über die lange Planungsphase kamen mit jedem Update neue Funktionen hinzu, die die Arbeit erleichterten. Einer der größten technischen Schritte war beispielsweise der direkt im Programm integrierte Kostenmanager ab 2008. Das Tool verknüpft grafische mit alphanumerischen Informationen auf der Basis der Zeichnung – dabei werden sämtliche Planungselemente in die Berechnung mit einbezogen. Das gilt sowohl für mitgelieferte und individuelle Architektur-Bauteile als auch für alle 2D- und 3D-Elemente. Mit dem neuen Bauteilgenerator können in jeder Planungsphase 2D-Zeichnungen in 3D-Modelle umgewandelt werden, um so den ganzen Mehrwert von 3D-Plänen nutzen zu können.
Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung
„Mit der Zusammenführung von Spirit 12 und Avanti 12 ist Softtech vor vier Jahren ein weiterer großer Qualitätssprung gelungen“, so Rainer Panzert, der auch Avanti seit den Büroanfängen 1990 nutzt. „Seitdem können beispielsweise referenzierte Mengen und Kosten direkt aus Spirit entnommen werden.“ Ebenfalls zum Repertoire gehören eine rasche Gesamtkostenprognose, die umfangreiche Verwaltung von Stammdaten oder der Phasenvergleich – hier können zum schnellen Nachvollziehen von Kostenentwicklungen verschiedene Planungsstände gespeichert werden. Dazu kommen weitere Funktionen aus den Bereichen Mengenermittlung und Büromanagement, die sich auch beim „Gartenhaus Auerbach“ effektiv auswirkten.
Architekt: Dipl.-Ing. Rainer Panzert, Grünbach
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