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Transparent geschützt

Neubau eines Kulturzentrums in Gennevilliers bei Paris
Transparent geschützt

In Gennevilliers, einem typischen Vorort von Paris, leben Europäer, Araber, Afrikaner und Asiaten. Das neuerbaute Kulturzentrum „Espace Culturel Aimé Césaire“ steht allen offen – als Kommunikations- und Begegnungszentrum sowie für kulturelle Veranstaltungen. Dank einer großflächigen Brandschutzverglasung bleibt die räumliche Organisation klar ablesbar.

Anne Marie Ring | be

Das Centre culturel et social Aimé Césaire ist nach Entwurf des südfranzösischen Architekten Rudy Ricciotti, Bandol, entstanden. Ricciotti hat den Grundriss bewusst auf die kleinstmögliche Fläche minimiert und so Raum für einen begrünten Vorplatz geschaffen, der das Gebäude in den städtischen Kontext einbindet. Wegen seiner auffälligen Fassadengestaltung, die in unregelmäßigem Muster scheinbar eingerissene Öffnungen aufweist, liegt der Vergleich mit einer „Laterne“ nah. Bei Dunkelheit leuchtet der Baukörper von innen heraus und macht so trotz der überwiegend geschlossenen Fassade weithin auf sich aufmerksam. Tagsüber sorgt der leuchtend weiße Anstrich der Betonfassade für räumliche Präsenz.
Besucher betreten das Centre culturel et social Aimé Césaire über die verkehrsreiche Avenue du Luth. Der Schritt über die Schwelle führt sie in eine andere Welt. Das gebäudehohe Foyer empfängt sie mit einer umfassenden künstlerischen Gestaltung durch Hervé Di Rosa: Boden, Wände, Möbel sind Bestandteil dieses ganzheitlichen Kunstprojektes, in dessen Zentrum eine 9 m hohe Skulptur steht. Die Komposition aus Holz, Metall und Farbe thematisiert mit archetypischen Elementen die Vielfalt der menschlichen Existenz in den unterschiedlichen Kulturen. Herzstück ist eine Büste des afrokaribisch-französischen Schriftstellers und Politikers Aimé Césaire, des Namensgebers des Kulturzentrums. Die 840 m² große „Tapete“, mit der der Innenraum ausgekleidet ist, zeigt reale und fiktive Motive: von Menschen und Maschinen, von Natur und Kultur.
Das Erdgeschoss und die erste Etage beherbergen zwei Mediatheken mit Handbibliothek und Leseräumen. Ein großer, vielfach bespielbarer Saal ist im 2. OG angeordnet, ergänzt um eine Bar, eine Lounge und einen Bereich für Kinder. In der dritten und letzten Etage sind neben den Büros der Mitarbeiter drei Besprechungsräume und ein Internetcafé untergebracht, das – ebenso wie die von hier aus zugängliche Dachterrasse – allen Besuchern offen steht.
Geprüftes Brandschutzglas
Die räumliche Organisation ist vom Foyer des Erdgeschosses aus klar ablesbar. Und auch im Inneren ist die „Laterne“ erlebbar, und zwar in Form eines lichten Raums, der sich von Erdgeschoss bis unter das Dach zieht. Die um diesen „Lichtraum“ herum gruppierten Räume sind mit einer E30-Brandschutzverglasung zum gebäudehohen Foyer hin abgeschlossen. Zum Einsatz kam das Spezialglas Pyran S-SF von Schott Technical Glass Solutions. In der Stoßfugenausführung (SF) sind die Gläser im Format von 1 300 mm Breite x 3 000 mm Höhe rahmenlos miteinander verbunden – geschosshoch und ohne störende vertikale Pfostenprofile. Das gefloatete, thermisch vorgespannte Borosilicatglas ist für den Einsatz in Brandschutzverglasungen gemäß nationaler und europäischer Normen für verschiedene Länder baurechtlich geprüft und zugelassen und konnte ohne weitere Nachweise eingesetzt werden.
Im Spannungsfeld zwischen dem geschlossenen Äußeren und dem lichten Inneren verbindet Ricciotti mit dem Bild der „Laterne“ gestalterische Eleganz mit funktioneller Effizienz.
Die transparente Konstruktion erleichtert regelmäßigen Nutzern und gelegentlichen Besuchern gleichermaßen die Orientierung.
Dies nicht nur im räumlichen Sinn, sondern auch darüber hinaus: Wenn es darum geht, den anderen in all seinen Eigenheiten wahrzunehmen – und zu akzeptieren.
Planung: Architekt: Rudy Ricciotti, Bandol Statik: Lamoureux & Ricciotti Ingénierie, Marseille Gebäudetechnik: Ginger Ingénierie, Paris
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