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Anforderung:
Aufzugsvorräume von Rauch frei halten. Brandlastdämmung der elektrischen Anlagen in Treppenräumen
Lösung:
Integrierte Entrauchungsklappen. Individuelle Umbauungen mit nichtbrennbarer Platte, A2 – s1, d0, F90
Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg am Südkreuz gelegen, gilt das in modularer Holz-Hybrid-Bauweise errichtete Gebäudeensemble als zukunftsweisend in gestalterischer und nachhaltiger Hinsicht, bestätigt durch eine DGNB Platin Zertifizierung. Zudem erhielt es auch Deutschlands erstes „Well Core & Shell Gold Zertifikat“. Diese auf Gesundheit und Wohlbefinden der Nutzer fokussierte Zertifizierung gilt für die Errichtung, sie wird aber darüber hinaus über den gesamten Lebenszyklus in regelmäßigen Abständen überprüft.
Zukunftsweisend nachhaltig wurde in den von Tchoban Voss Architekten entworfenen Gebäuden der Einsatz von Beton auf ein Minimum beschränkt. Durch überwiegend recycelbare Materialien und intelligente Technologien für den Betrieb des Gebäudes konnte so die CO2-Bilanz deutlich verbessert werden. So ist ein optisch und nachhaltig beeindruckendes Projekt mit einer modernen Arbeitsumgebung und hohem Wohlfühlfaktor für die Nutzer entstanden.
Umsetzung mit Brandschutz und Entrauchungsklappen
Bedingt durch das anspruchsvolle Gesamtkonzept waren die Anforderungen an die im öffentlich zugänglichen Bereich liegenden Brandschutzprodukte mit einem hohen Anspruch an Funktionalität und Optik sowie Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen.
Innerhalb des Brandschutzkonzepts wurde eine Überdruckentrauchungsanlage errichtet, bei der die Entrauchung über Abströmschächte erfolgt. Die Öffnungen dieser Schächte werden mit speziell zum Verschluss von Abströmschächten konzipierten Entrauchungsklappen als Bestandteil von RDA (Rauchschutz-Druck-Anlagen) verschlossen. Damit wird die Rauchfreihaltung von Sicherheitstreppenhäusern sicher gestellt.
Die Entrauchungsklappen wurden innerhalb der Aufzugsvorräume, einem besonders frequentiertem Bereich, angeordnet. Eine unterschiedliche Platzierung und Ausführung der Entrauchungsschächte erforderte sowohl einen vertikalen als auch horizontalen Einbau der Entrauchungsklappen. Zum Einsatz kamen die großformatigen, einflügeligen und feuerwiderstandsfähigen Entrauchungsklappen ‚Priodoor ETX-RDA‘ (für vertikalen Einbau) und ‚ETX-RDA-H‘ (für horizontalen Einbau).
Die Entrauchungsklappen öffnen im Brandfall selbsttätig durch die Steuerung der bauseitigen Rauchschutz-Druck-Anlage. Maximale Abmessungen von bis zu 1.000 mm Breite x 2.500 mm Höhe in vertikaler Ausführung und 2.100 mm x 1.000 mm in horizontaler Ausführung bieten eine großformatige, freie und ungehinderte Abströmfläche der Brandgase. Im Normalbetrieb sind die Klappen rauchdicht mit einer Feuerwiderstandsfähigkeit über 90 Minuten.
Unterschiedliche Einbausituationen
Der baulichen Situation geschuldet mussten Entrauchungsklappen in unterschiedlichen Abmessungen und für unterschiedlichen Positionierungen zum Einsatz kommen. So erfolgte der Einbau der ‚Priodoor ETX-RDA-H‘ in horizontaler Lage unterhalb der fertigen Decke flächenbündig mit der Wand.
Bei den in vertikaler Position eingebauten Klappen (ETX-RDA) hingegen wurde der Einbau in der Wand zurückversetzt vorgenommen. In den so entstandenen Nischen konnten zur Einhaltung der vorgeschriebenen Brüstungshöhe Absturzgitter angebracht werden.
Die Farbwahl der Entrauchungsklappe fiel auf das bei Priorit im Standard erhältliche Basis Weiß, ähnlich RAL 9016. Im zum Farbkonzept passenden Grauton erfolgte die Gitterlackierung.
Darüber hinaus wurden zwei in den Untergeschossen befindliche elektrische Anlagen feuerwiderstandsfähig umbaut. Wegen der erforderlichen Flexibilität wurden Komponenten des Priorit ‚Brandschutzsystems 42‘ gewählt. Das ist ein modulares Wand- und Raumbausystem mit geringer Wandstärke von nur 42 mm; es ermöglicht eine Feuerwiderstandsfähigkeit von 30 oder 90 Minuten.
Die nachträglichen Umbauungen erfolgten mit Wand-, Tür- und Deckenelementen sowie Kabelschottungen und Lüftungsmodulen. Untereinander sind die einlagigen Elemente kombinierbar. So können nahezu alle Bauformen und -arten realisiert werden. Problemlos lassen sich Bauhöhen bis 4 m in individuellen Längen und Tiefen umsetzen.
Projekt: Bürogebäude „EDGE Südkreuz Berlin“
Standort: Hildegard-Knef-Platz 2 und 3, 10829 Berlin, Deutschland
Projektentwickler | Bauherr: EDGE Technologies
www.edge.tech
Architektur: Tschoban Voss Architekten, Berlin
www.tchobanvoss.de
TGA: Rud. Otto Meyer Technik GmbH & Co., Stuttgart
www.rom-technik.de
Bauzeit: 2019–2022
Unterstützt durch die Holz-Hybrid-Bauweise, ist das Projekt DGNB-Platin vorzertifiziert und erhält Deutschlands erstes WELL Core & Shell Gold Zertifikat.
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