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Wand und Boden sowie Decke im Trockenbau mit Systemprodukten

Sanierung des HypoVereinsbank-Towers in München
Smartes Arbeiten

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Trotz Modernisierungen blieb der HBV-Tower-Charakter über Jahrzehnte unverändert. Teil des ursprünglichen Konzeptes ist der stetige Wandel in Form flexibler Grundrisse. Zuletzt transportierte das Büro Henn den denkmalgeschützten Bau in ein klimaneutrales Gebäude für zeitgemäßes Arbeiten – mit Systemprodukten für Wand und Boden sowie Decken mit Heiz-/Kühltechnik und Türen aus einer Hand.

Seit der Fertigstellung des HVB-Towers 1981 gilt das Hochhaus am Mittleren Ring als Symbol der Moderne und einer neuen städtebaulichen Ära in München. 2006 wurde der HVB-Tower unter Denkmalschutz gestellt. Die extrovertierte Gebäudeform und die schimmernde Aluminiumfassade des 114 m hohen Bürohauses sind von weit her sichtbar.

Schon vor mehr als 30 Jahren bestand der Anspruch der Architekten Walther und Bea Betz darin, reversible Arbeitsräume zu schaffen, Großraumflächen je nach Bedarf in Einzelräume aufzugliedern, ohne dabei die Qualität der Arbeitsplätze einzuschränken.

Gelöst wurde dies durch eine innovative Gebäude- bzw. Raumaufteilung in vier tragende Säulen und drei darin eingehängte Prismen, die in den oberen Etagen stufenweise auf eine Gesamtfläche zusammenlaufen. Rücksprünge und Atrien gliedern die Großraumflächen und machen sie überschaubar; Verkehrsknoten finden sich am Rand, nicht in der Mitte. Außerdem mussten die einzelnen Ebenen mit ca. 1 300 bis 1 500 m² Nettofläche flexibel bleiben – bei hoher Tageslichtqualität und Sichtverbindungen ins Freie, auch bei Aufteilung in Einzelbüros.

Sanierung im großen Stil

Nach ersten größeren Sanierungsmaßnahmen in den 1990er Jahren, schon damals mit der Lindner AG, entschied sich die HypoVereinsbank 2011 für die komplette Modernisierung von Tower und südlichem Flachbau hin zum hochtechnisierten, klimaneutralen Gebäude. Heute arbeiten in der modernisierten Unternehmenszentrale etwa 3 000 Mitarbeiter.

Besondere Herausforderung für das mit der Modernisierung beauftragte Architekturbüro Henn war, das denkmalgeschützte Erscheinungsbild nicht zu verändern und zugleich die Anforderungen an Energieeffizienz und zeitgemäßes Arbeitsumfeld zu verwirklichen: Das brachte einerseits die komplette Sanierung der denkmalgeschützten Fassade, der Gebäudetechnik sowie die Erneuerung des Brandschutzkonzeptes mit sich. Andererseits ermöglichte es eine neue, zeitgemäße Aufteilung der Büroetagen. Erforderliche Maßnahmen bei Brandschutz, Akustik, Schallschutz, Raumklima sowie thermischer Behaglichkeit waren für Fassadensanierung und Innenraum gleichermaßen wichtig.

Dafür war zunächst die vollständige Entkernung notwendig. Zusammen u.a. mit der Lindner AG erzielte man durch präzise Entsorgung und Trennung der Baustoffe eine Recyclingquote von 96% der Baustellenabfälle. Auch im Bereich der Isoliertechnik waren Lindner Experten tätig: Isolierungsarbeiten in Technikzentralen und Leitungswegen passte man den heutigen Standards an. Ebenso installierte die Lindner Isoliertechnik einen Teil der neuen Brandschutzabschottungen.

Angepasst an sich verändernde Arbeitswelten, die immer mobiler, digitaler und verstärkt auf Teamarbeit ausgerichtet sind, wird im HVB-Tower „Smart Working“ verwirklicht. Das mobile Bürokonzept erlaubt eine flexible Aufteilung der Flächen und trägt so auch in Zukunft den Anforderungen an eine moderne Raumgestaltung und Kommunikationstechnik Rechnung. Es fördert die Kreativität des Einzelnen, die Bildung von Teams und die Entstehung von dynamischen Netzwerken.

Die Mitarbeiter wählen selbst einen passenden Arbeitsplatz aus: sei es für kommunikative Projektarbeit mit mehreren Kollegen, konzentrierte Einzelarbeit oder den Austausch von Ideen in Besprechungsbereichen. Separate Büros stehen zusätzlich für Telefonate und Videokonferenzen zur Verfügung.

Ausstattung und Materialien für Wand und Boden sowie Decken

Die Lindner Group setzte nicht nur das neue Gestaltungskonzept im Innenraum des Turms um, sondern lieferte als Komplettanbieter gleichzeitig auch zahlreiche Systemprodukte für Wand und Boden sowie Decken mit integrierter Heiz-/Kühltechnik und Türen mit unterschiedlichen funktionalen Ansprüchen. Das gilt ebenfalls für den südlichen Flachbau mit der Konferenzzone, für den Foyerbereich, die Cafeteria und die Aufzugslobby.

Das Farbkonzept der Innenräume ist klar und elegant in Weiß, Grau und Schwarz. Dies betrifft Büromöbel und diverse Sitzgelegenheiten sowie unterschiedliche Sondereinbauten und Wandverkleidungen. Im Foyer werden die Gäste und Mitarbeiter an weißen Tresen aus hochwertigem Corian Mineralstoff empfangen. Den Aufzugturm verkleidete man entsprechend den vier tragenden Außensäulen mit gerundeten, vertikal angelegten Lindner Free Metallelementen in Silber. Diese gehen in der Aufzugslobby in vollflächige, weiße Metallpaneele über.

Auch im Konferenzbereich finden sich Glaselemente von Lindner wieder – als schwarze Wandverkleidung im Zugangsbereich und als silbernes Glasband bzw. Sichtfenster vom Regieraum zum Podium. Weiße Wandflächen aus Glas ergänzen die glänzenden Oberflächen der Sondereinbauten in der Cafeteria.

Darüber hinaus kamen im Food Court Glastrennwände Lindner Life 137 zum Einsatz. Die schalldämmenden Eigenschaften unterstützen hier eine ruhigere Atmosphäre und das offene und helle Raumkonzept.

Exklusiv für den HVB-Tower fertigte die Lindner Objektdesign gemeinsam mit der Hasenkopf Industrie Manufaktur neben den Tresen im Foyer weitere Sondermöbel aus dem Mineralwerkstoff Corian, z. B. die Essensausgabe, Kaffeetresen sowie Tische im sogenannten Food Court. Zudem wurden Einbau- und Sondermöbel für die Regeletagen des Towers gefertigt, geliefert und eingebaut; darunter Falt-Schiebe-Elemente, Waschtischanlagen, Teeküchen, Stehtresen oder Garderoben. Akustisch wirksame, leicht verstellbare Modul-Trennwände aus lackierten Aluminium-Leichtbauplatten sowie stoffbespannte, halbhohe Trennwandelemente als Sichtschutz zwischen den Arbeitsplätzen runden die umfassende Leistung ab. Highlights sind fünf weiße Drehelemente mit eingebauten, großflächigen Bildschirmen, die sich dank tragender Metallkonstruktion fast schwerelos im Raum präsentieren und um ca. 360 Grad gedreht werden können. Nutfräsungen auf Vorder- und Rückseite und Vliesbeschichtung auf der Innenseite sorgen für eine angemessene Akustik bei Ton-/Bildübertragungen.

Im gesamten Gebäude wählte man je nach Anforderung entsprechende Hohl- und Doppelbodensysteme von Lindner in verschiedenen Graunuancen:

  • Cavopex als Hohlbodensystem mit durchgängigem Teppichbelag bzw. robustem Kautschuk in Fluren, Lagern, Teeküchen und entsprechenden Versorgungsräumen.
  • Das besonders tragfähige Doppelbodensystem Floor and more comfort power mit hochwertigem Museums- Terrazzo in Foyer, Aufzugsbereich sowie Food Court bzw. Café.
  • Floor and more, z. T. mit luftdurchlässigen Bodenplatten Floor and more sonic in den Veranstaltungsflächen.
  • Nortec als Doppelbodensystem mit hellgrauem Teppichbelag bzw. Kautschuk in Meeting- und Technikbereichen.

Die Systemböden fügen sich funktional und optisch in das Gesamtkonzept ein. Das Institut für Baubiologie in Rosenheim wertet z. B. Nortec Doppelboden als baubiologisch unbedenklich. Die verwendeten Gipsfaserplatten sind nahezu emissionsfrei. Nortec wurde durch Materialwiederverwendung und verantwortungsvollen Wasserverbrauch auch auf Basis eines geschlossenen Produktionskreislaufes als erster Systemboden weltweit mit der Cradle to Cradle certified Standard in Silber ausgezeichnet.

Nachhaltig nach LEED

Die geprüften Lindner Systemprodukte entsprechen den hohen bauökologischen Anforderungen und dem strengen Nachhaltigkeitskonzept des HVB-Towers: Regionalität, sehr hohe Recyclinganteile, Einhaltung von Grenzwerten für Formaldehyde und flüchtige organische Verbindungen sowie die Verwendung von zertifizierten Hölzern, z. B. für Türen. Vor dem Einbau wurden alle verwendeten Materialien durch eigene Deklarationen geprüft und auf ihre Eignung für ein entsprechendes „Green Building“-Zertifikat nach LEED ausgewählt.

Ein weiteres Beispiel für die praktische Umsetzung des Green Building Konzeptes ist die Verbindung der hauseigenen Geothermieanlage mit innnovativer Heiz- und Kühltechnologie, wie sie u.a. bei den Plafotherm Deckensystemen im Gebäude zu finden ist. Das Grundwasser wird im Winter via Wärmetauscher auf höhere Temperatur gebracht, im Sommer erfolgt die Kühlung direkt über das Grundwasser. Dies ermöglicht nicht nur geringeren Energieverbrauch und weniger Kosten, sondern auch schnellere, optimierte Raumtemperierung in Einzelbereichen.

Die HypoVereinsbank hat sich das Ziel gesetzt, im neuen Gebäudekonzept Ökonomie und Ökologie, Nachhaltigkeit und Fortschritt sinnvoll zu vereinen. Dank entsprechender Materialien und konsequenter Umsetzung des strengen Nachhaltigkeitskonzeptes erhielt der 2016 wiedereröffnete HVB-Tower die LEED Zertifizierung in Platin.

Architekturbüro:

Henn, München

www.henn.com/de

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