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Kautschukboden für eine Schutzhütte im Aostatal von Carlo Mollino

Neubau einer Schutzhütte in Gressoney-Saint-Jean, Italien
Zeitgemäß übersetzt

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Nach den Plänen des 1973 verstorbenen Turiner Architekten Carlo Mollino wurde im italienischen Aostatal eine Schutzhütte errichtet: die Casa Capriata. Die alten Entwürfe sollten dabei in moderne Materialien übersetzt werden. Deshalb wählte man u.a. einen Design-Kautschukboden, der die klassische Hohlkehl-Rundnoppe ganz neu interpretiert.

Carlo Mollino war Möbeldesigner, Fotograf und Kunstflieger. Er schrieb Bücher, fuhr Skirennen und entwarf Rennwagen und Bühnenbilder. In seinem Beruf als Architekt hatte der 1905 geborene Mollino allerdings weniger Erfolg. Nur rund ein Dutzend seiner Entwürfe wurden tatsächlich gebaut. 1954, bei der 10. Triennale in Mailand, stellte Carlo Mollino seine Entwürfe für die „Casa Capriata“ vor: ein schwebend wirkendes, dreieckiges Holzhaus, das Mollinos langjährige Auseinandersetzung mit der traditionellen Holzarchitektur im Kanton Wallis widerspiegelt.

Alte Entwürfe in neue Materialien übersetzt

Anlässlich des XXIII. Architekten-Weltkongresses der Union Internationale des Architectes (UIA), der 2008 in Turin stattfand, startete die dortige Technische Universität (Politecnico di Torino) eine Initiative für Mollinos Casa Capriata: Sie sollte nach seinem damaligen Entwurf gebaut werden. In der Gemeinde Gressoney-Saint-Jean im italienischen Aostatal wurde ein engagierter Projektpartner gefunden und an der Bergstation des Weißmatten-Lifts der geeignete Ort. Das dreigeschossige Holzgebäude mit der markanten Dachform sollte als Schutzhütte dienen und u.a. ein Café und Restaurant beherbergen.

Bei der Realisierung wurden die alten Entwürfe in moderne Materialien übersetzt. Im ursprünglichen Entwurf hatte Mollino z.B. Gummiböden des italienischen Herstellers Pirelli als Bodenbelag vorgesehen. Es sollte ein Design zum Einsatz kommen, das heute ein echter Klassiker ist: die Hohlkehl-Rundnoppe. Die Planer sprachen deshalb das italienische Unternehmen Artigo an, das aus der Pirelli-Gruppe hervorgegangen ist und heute als Hersteller hochwertiger Kautschukboden-Beläge bekannt ist. Die Hohlkehl-Rundnoppe gibt es dort noch immer im Sortiment.

Kautschukboden mit unregelmäßigen Noppen

Es sollte jedoch ein Bodenbelag zum Einsatz kommen, der die Ideen Mollinos in die heutige Zeit überträgt. Deshalb fiel die Wahl auf den Kautschukbelag „Zero.4“, den das Architekturbüro Sottsass Associati für Artigo entwickelt hat. Die klassische Noppe wird hier ganz neu interpretiert: Eine gewollt unregelmäßige Verteilung der Noppen mit vier verschiedenen Durchmessern erinnert an das Spiegelbild von Regentropfen auf einer Wasseroberfläche.

Dreh- und Angelpunkt des Projekts „Zero.4“ liegt in der Werkzeugtechnologie. Ein exklusives, eigens von Artigo entwickeltes Pressverfahren ermöglicht es, mithilfe einer geometrischen Reihenberechnung eine dem Anschein nach zufällige Verteilung der Kreise unterschiedlicher Durchmesser zu erzielen. Der 3 mm dicke Design-Kautschukboden steht in sieben Farben zur Verfügung und wird in Fliesen von 1 000 x 1 000 mm geliefert.

Durch die werksseitige Oberflächenvergütung TXL weist die Oberfläche des Bodenbelags eine geringere Porosität auf und bietet somit einen besonders wirksamen Schutz gegen Verschmutzen und Verkratzen.

In der Casa Capriata liegen rund 150 m² Zero.4 in der Farbe Schwarz. Die dynamische, räumlich wirkende Oberfläche des Kautschukbodens korrespondiert mit dem natürlichen Holz der Wände und Decken. In dieser Gegenüberstellung trifft das Werk zweier bedeutender italienischer Architekten des 20. Jahrhunderts aufeinander.


Für den Vertrieb der Artigo-Bodenbeläge in Deutschland ist das Unternehmen Objectflor verantwortlich.


Entwurf: Carlo Mollino (1905–1973)

Planung und Ausführung: Arch. Laura Montani, Prof. Liliana Bazzanella, Arch. Guido Callegari, Arch. Alessandro Mazzotta, Arch. Mario Sassone, Prof. Elena Tamagno, Arch. Massimo Ronco


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