Startseite » Boden » Bodenbeläge »

Hypnotischer Tiefeneffekt

Ausbau eines Museums-Besucherraums in Den Haag
Hypnotischer Tiefeneffekt

Mit einer ausgefeilten optischen Täuschung knüpft das Designbüro Karelse & Den Besten bei der Raumgestaltung für das Escher- Museum in Den Haag an das Werk des Künstlers an. Kautschukfliesen halfen bei der Umsetzung der dreidimensionalen Vorspiegelung.

Würdiges Domizil für ein Museum: „Escher in Het Paleis“, das Museum über Leben und Werk des niederländischen Grafik-Künstlers Maurits Cornelis Escher (1898–1972), residiert im ehemaligen Palast der Königin Emma (1858–1934) in Den Haag. Entsprechend stolz trägt das Museum die Adresse „Escher im Palast“ im Namen. Es zeigt fast alle Werke des Grafikers – frühe Landschaftsbilder ebenso wie die Darstellungen perspektivischer Unmöglichkeiten, optischer Täuschungen und multistabiler Wahrnehmungsphänomene, die ihm später Weltruhm einbrachten.

Im Gebäude dominiert die historische Architektur mit prächtigen Details – Stuck, goldverzierten Wandtäfelungen, filigran geschmiedeten Treppengeländern oder edlem Parkett. Gestaltungsspielraum gab es 2010 für das Designbüro Karelse & Den Besten bei einem Besucherraum, der hauptsächlich von der Museumspädagogik genutzt würde. „Die Situation war in unseren Augen unschön“, blickt Jan Kees Karelse zurück. „Soweit ich mich erinnere, waren Tische und Stühle an der Decke befestigt, Tassen und Teller an die Wand geklebt. Ein Farbkonzept existierte nicht. Das Ergebnis war ein Raum, der trotz bunter Farben dunkel, stickig und unaufgeräumt wirkte.“
Neugestaltung mit Fliesen
Im Auftrag von Museumsgeschäftsführer Benno Tempel machten Karelse und sein Partner John Den Besten sich an die Neugestaltung. Neben Workshops der Museumspädagogik soll der Raum auch für offizielle Anlässe genutzt werden.
„Die Aufgabe war, einen Bereich für Kinder zu gestalten. Unsere Lösung war einfach: Schaffe einen Raum, der dir auch selbst gefallen würde. Unterschätze die Kinder nicht. Gestalte ihn so, dass Escher ihn selbst wunderbar gefunden hätte“, erklärt Karelse.
Mit ihrer Lösung knüpfen die Grafiker an Eschers Werk an: „Für den Boden haben wir uns für das gleichmäßige Sechseck, das sich aus drei Rauten zusammensetzt, entschieden. In Italien und Spanien gibt es viele Varianten solcher Fliesen. Der absolute Vorteil war, dass wir so einen hypnotischen Tiefeneffekt erzielen konnten. Escher wäre stolz auf uns. Dasselbe Sechseck verwendeten wir für die Gestaltung der Stühle und die Abdeckung der Heizung, aber bis zur Unkenntlichkeit verzerrt.“
Der Boden setzt sich aus 2 505 Kautschukfliesen in drei Grautöne der noraplan uni Palette zusammen, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel. Mit Hilfe einer Ultraschall-Schneideanlage wurden sie beim Lieferanten passgenau vorgeschnitten, so dass ein Verfugen durch Verleger Mark van Steenhoven Projectstoffering nicht notwendig war.
Neben der technischen Umsetzbarkeit hat die Planer das Produkt überzeugt. Karelsen: „noraplan uni haben wir ausgewählt, weil er robust ist und sich seltsamerweise zugleich zart und weich anfühlt. Man könnte vermuten, ein Raum, der nach mathematischen Prinzipien gestaltet ist, würde
kühl und berechnet wirken. Aber das ist fühlbar widerlegt. Der Raum hat jetzt ein weiches und freundliches Erscheinungsbild.“
Unsere Top-3-Projekte des Monats
MeistgelesenNeueste Artikel

Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der bba-Infoservice? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum bba-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des bba-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de