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Wie aus Stein gemeißelt

Neubau von zwei Wohnhäusern in Minusio, Tessin
Wie aus Stein gemeißelt

Die beiden Wohnhäuser in der Tessiner Gemeinde Minusio erscheinen, als wären sie aus einem riesigen Steinblock gemeißelt, doch in Wahrheit besteht ihre Fassade aus Sichtbeton, dessen Oberfläche mit Hilfe von Strukturmatrizen gestaltet wurde.

Daniel Bachofen | jo

Der Monte Brè ist ein Schweizer Aussichtsberg mit Blick auf die Bucht von Lugano. Er gilt als einer der sonnigsten Punkte der Schweiz und inspirierte die Architekten Azzola Andina und Sofia Sánchez des Studios d’architettura aapl.ch in Minusio und Locarno bei der Planung von zwei Wohngebäuden. Beide Häuser stehen direkt nebeneinander und befinden sich in Minusio, einer Tessiner Gemeinde. Sie besitzen sechs Etagen, eine hochwertige Ausstattung und bieten einen schönen Blick aufs Wasser.
Von außen gleichen sie sich wie ein Ei dem anderen und sollten nach den Wünschen der Planer so erscheinen, als wären sie aus dem massiven Felsen geschlagen. Um dies realisieren zu können, entschieden sich die Planer für grauen Sichtbeton, dessen Oberfläche mit Hilfe der Matrizentechnik strukturiert wurde.
Strukturierter Sichtbeton
Bei diesem Verfahren legt der Verarbeiter strukturierte Polyurethan-Matrizen in die Schalung und übergießt sie mit Beton. Nachdem dieser ausgehärtet ist, kann die Matrize entfernt werden und das Relief ist sichtbar. Bei den nicht alltäglichen Wohnhäusern kamen Strukturmatrizen von Noe-Schaltechnik zum Einsatz. Dieses Unternehmen verfügt über ein sehr großes Sortiment an standardmäßig lieferbaren Strukturmatrizen und bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit an, eigene Motivwünsche zu realisieren.
Bei den Tessiner Wohngebäuden entschieden sich die Planer für das Standardmotiv Barcelona aus dem Matrizenkatalog des Herstellers. Diese Struktur bildet kein bestehendes Material nach und kommt somit dem Authentizitätsgedanken vieler Architekten entgegen. Generell eignen sich die Matrizen sowohl für den Einsatz im Fertigteilwerk als auch für die Nutzung auf der Baustelle. Werden die Matrizen im Fertigteilwerk verwendet, genügt es in der Regel, sie auf den Rütteltisch zu legen. Beim Einsatz auf der Baustelle müssen sie vollflächig mit der Schalung verbunden werden. Hierbei kann das ausführende Unternehmen entweder die eigene Schalung heranziehen oder den Service von Noe-Schaltechnik nutzen. Denn dieser liefert auf Wunsch die Matrizen auch fertig auf die Schalung montiert und erspart so einen Arbeitsschritt. Gleichgültig ob dieses Angebot angenommen oder eine eigene Schalung verwendet wird, stehen den Planern und den ausführenden Unternehmen Mitarbeiter von Noe mit Beratung zur Verfügung.
Fugenloser Ortbeton
Ein wichtiges Planungskriterium der Architekten war, dass die beiden Gebäude vollkommen fugenlos sind. Für das ausführende Unternehmen bedeutete dies, dass es gleich in mehrfacher Hinsicht besonders sorgfältig arbeiten musste. Die einzelnen Matrizenstöße mussten in horizontaler und vertikaler Richtung so ausgeführt sein, dass kein Übergang zu sehen war. Das Gebäude wurde vollständig aus Ortbeton gefertigt, wobei alle Gebäudefugen in den Gebäudeecken versteckt wurden.
Beide Wohnhäuser weisen in Geschossdeckenhöhe dennoch deutliche Fugen auf. Diese sind jedoch nicht konstruktiv bedingt, sondern gehen auf die Fassadengestaltung der Architekten zurück. Diese ließen die Deckenränder ausfräsen und machten sie somit sichtbar.
Architektin, Sofia Sánchez: „Sichtbar sind nicht Fugen, sondern Einschnitte. Die Matrizen erlaubten die Ausführung in Ortbeton.“
Architekt Azzola Andina: „Die Bauten erscheinen monolithisch, wie ausgegraben. Dies erforderte ein konsequentes Umsetzen, von der Idee bis zur Realisation.“
Architekten: Azzola Andina und Sofia Sánchez, Studio d’architettura aapl.ch, Minusio und Locarno
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