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Schallschutz durch verglaste Laubengänge

Neubau einer Wohnanlage in Neu-Ulm
Offen und doch leise

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Ruhiges Wohnen an lauter Verkehrsachse: Auf frei gewordenen Flächen des Neu-Ulmer Bahnareals entstand u. a. ein Wohnquartier. Anstelle von Schallschutzmauern wurden verglaste Laubengänge als Pufferzone gegen den Außenlärm geplant. Ein Schiebe-Dreh-System sorgt für leichtes Öffnen.

Durch den Neu- und Ausbau der Zugstrecke Stuttgart–Augsburg eröffnete sich der Stadt Neu-Ulm eine einmalige Chance. Bis dahin teilten Schienenstränge das Zentrum der Stadt und bildeten eine schwer überwindbare Barriere. Doch mit der Verlegung der Gleise wurde eine wichtige Hürde der Stadtentwicklung genommen: Heute kann Neu-Ulm als Stadt stärker zusammenwachsen. Auf freigewordenen Flächen des Bahnareals – 18 ha in bester zentraler Lage – entstand neben dem Einkaufszentrum ein Wohnquartier für alle Altersklassen. Das infrastrukturell gut eingebundene Quartier verknüpft Wohnen, Arbeiten und Kultur miteinander.

Das neue Quartier liegt zwischen Glacis-Park und Innenstadt. Mehrere Bauabschnitte führten zur heutigen Form: Im Jahr 2008 wurde „Wohnen am Glacis-Park 1“ mit 58 Wohneinheiten fertiggestellt. Die Ausschreibung des städtebaulichen Wettbewerbs „Wohnen am Glacis-Park 2“ gewann 2007 das Büro des Architekten Kees Christiaanse, KCAP Zürich. Ziel des städtebaulichen Entwurfes von Christiaanse war ein urbanes Quartier, das den Glacis-Park mit der Innenstadt vernetzt. Zentraler Baustein sollte die „Grüne Brücke“ sein:

Sie führt Radler und Fußgänger über die ursprüngliche Barriere der Verkehrsschneise hinweg und verknüpft wie ein grünes Band das Donauufer mit dem südlichen Stadtteil Ludwigsfeld.

Konzept

Das Wettbewerbsgebiet Glacis-Park 2 wurde vom Architekturbüro KCAP in vier Baufelder unterteilt. Im Konzept war vorgesehen, dass die Baustruktur der jenseits der Gleise gelegenen Innenstadt aufgenommen und bis zum Park weitergeführt wird. Den stärksten städtebaulichen Akzent setzt die Wohnanlage zur Verkehrsachse nach Norden hin. Dort stufen sich acht Geschosse auf bis zu vier Geschosse zum Glacis-Park hin ab.

„Unser Entwurf ist weder ein Block noch eine Zeile, sondern ein halbdurchlässiger Hof mit baulichen Begrenzungen. So wird das Wohnen vielfältiger und facettenreicher“, so Christiaanse.

Für die architektonische Vielfalt wurden die einzelnen Baukörper von unterschiedlichen Architekten realisiert. Auf der Hälfte der Fläche von „Wohnen am Glacis-Park 2“ wurden vier L-förmige Gebäude errichtet, die zwei offene Wohnblöcke bilden. Die vier Häuser umgrenzen zwei belebte Wohnhöfe und schotten diese halböffentlichen und privaten Bereiche vom Verkehr ab. Dank der Staffelung der Baukörper ist die Besonnung aller Wohnungen garantiert, abgesehen von interessanten Ein- und Ausblicken.

Insgesamt entstanden 278 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 16 725 m². Diverse Grundrissvarianten bieten die Bandbreite von Single- über Familienwohnungen bis hin zu großzügigen Penthouses, alle hochwertig ausgestattet. Die Wohnanlage wurde als KfW Effizienzhaus 70 klassifiziert.

Zweite Haut vor der Fassade

Der Schallschutz spielte vor allem bei der Realisierung der Wohnanlage die zentrale Rolle. Aufgrund der zahlreichen Schallquellen schien eine Wohnnutzung zunächst undenkbar: Auf der Meininger Allee herrscht viel Busverkehr, direkt dahinter rattern die Züge durch den offenen Bahntrog, gleichzeitig donnert jenseits des Glacis-Parks der Autoverkehr über die Ringstraße. Teure Lösungen wie Schallschutzmauern oder die Einhausung des Schienenverkehrs kamen nicht in Betracht. Die Planer mussten den Schallschutz konventionell über die Fassade erzielen. Sie entschieden sich für verglaste Laubengänge, die als Pufferzone gegen die Meininger Straße und den Bahntrog wirken und den Lärm abschirmen.

Die Wohnungen öffnen sich mit geräumigen, ebenfalls verglasten Loggien hin zu den begrünten Innenhöfen nach Süden. Neben dem Schallschutz bieten die vorgesetzten Glasflächen einen weiteren großen Vorteil: Wie eine „zweite transparente Haut“ dienen sie als Wind- und Wetterschutz und erweitern den Wohnraum um einen geschützten Außenraum, der auch bei schlechtem Wetter zum Verweilen einlädt. Selbst geschlossen wirken die gläsernen Vorhänge sehr filigran, der Außenraum-Charakter bleibt erhalten. Im Winter fungieren die verglasten Loggien sogar als energieeffiziente Wärmefallen. Von diesem angenehmen Nebeneffekt profitieren die Bewohner, da er sich nachhaltig positiv auf die Energiekosten auswirkt. Die Laubengangverglasung sorgt zudem für den witterungsgeschützten Zugang zu den Wohnungen und mindert das Unfallrisiko bei Schnee- und Eisglätte.

Flexibles vielseitiges System

Für die Ausführung der schützenden Glasflächen kam für die Planer nur Solarlux in Betracht. „Durch die flexibel einsetzbaren Solarlux-Systeme konnte auf verschiedenste Anforderungen individuell reagiert werden“, berichtet der Bauherr August Inhofer.

Ein Großteil der Laubengänge und Loggien wurde mit dem Schiebe-Dreh-System SL 25 in verschieden breiten Anlagen verglast. Im Ganzen sind es cirka 580 Flügel. Die Gesamt-Elementbreite ist bei diesem System unbegrenzt und damit optimal für den Einsatz in den bis zu 30 m langen Laubengängen. Um ein glattes Fassadenbild zu erzeugen, sitzen die Glasflügel zum Teil vor der Brüstung.

Das wartungsfreie, einfach zu bedienende Schiebe-Dreh-System SL 25 überzeugt durch optische Leichtigkeit. Rahmenlose Flügel aus Sicherheitsglas bieten mit nur 27 mm Bautiefe ein Höchstmaß an Transparenz. Für ein schwereloses Gleiten der Flügel sorgt die kugelgelagerte Lauftechnik. So sind die Glaselemente auch bei ungewöhnlichen Grundrissen über jeden Winkel von 90° bis 180° verfahrbar. Fixiert werden die Scheiben mit einem verdeckt liegenden Befestigungssystem im oberen und unteren Flügelprofil. Die Glasaußenscheiben sind problemlos von der Rauminnenseite aus zu reinigen. Den beabsichtigten Schallschutz erfüllen die Systeme von Solarlux mit Bravour: Mit einer Absenkung um 17 Dezibel ist die laute Verkehrsachse kaum mehr wahrzunehmen.

Verglastes Penthouse

In den Penthouses fallen Licht und Sonne über verglaste Dachausschnitte in die Loggien und die tiefer gelegenen Wohnbereiche. Die Architekten haben sich auch hier für das gläserne Dachsystem von Solarlux entschieden. Es passt sich den verschiedenen Breiten der Loggien von 4 bis zu 10 m optimal an. Die eleganten, schlanken Aluminiumprofile garantieren ein hohes Maß an Transparenz. Seitlich zu den angrenzenden Loggien wurden die Überdachungen mit Festverglasungen ausgestattet. Zudem erhielten die Penthouses als Wohnraumabschluss zum Außenbereich jeweils eine wärmegedämmte Glas-Faltwand vom Typ SL 80.

Das sechsflügelige Faltfenster lässt sich über die komplette Breite mühelos öffnen, so dass der Wohnraum bei gutem Wetter mit wenigen Handgriffen zur Terrasse hin erweitert wird.

„Bei den Verglasungslösungen von Solarlux handelt es sich um filigrane Konstruktionen, die sich bestens in die Architektur einfügen und für die Bewohner spielend leicht zu bedienen sind“, so Kees Christiaanset.

Architekturbüro: Kees Christiaanse, KCAP Architects & Planners, Rotterdam-Zürich-Shanghai



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